Klimaschutz und Betreiberwechsel: Die ostdeutsche Braunkohlewirtschaft im Wandel

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Klimaschutz und Betreiberwechsel: Die ostdeutsche Braunkohlewirtschaft im Wandel. / Oei, Pao-Yu; Brauers, Hanna; Kemfert, Claudia et al.
In: DIW Wochenbericht, Vol. 84, No. 6/7, 2017, p. 103-113.

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Oei, P-Y, Brauers, H, Kemfert, C, Hischhausen, CV, Schäfer, D & Schmalz, S 2017, 'Klimaschutz und Betreiberwechsel: Die ostdeutsche Braunkohlewirtschaft im Wandel', DIW Wochenbericht, vol. 84, no. 6/7, pp. 103-113. <http://hdl.handle.net/10419/155382>

APA

Oei, P.-Y., Brauers, H., Kemfert, C., Hischhausen, C. V., Schäfer, D., & Schmalz, S. (2017). Klimaschutz und Betreiberwechsel: Die ostdeutsche Braunkohlewirtschaft im Wandel. DIW Wochenbericht, 84(6/7), 103-113. http://hdl.handle.net/10419/155382

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Oei PY, Brauers H, Kemfert C, Hischhausen CV, Schäfer D, Schmalz S. Klimaschutz und Betreiberwechsel: Die ostdeutsche Braunkohlewirtschaft im Wandel. DIW Wochenbericht. 2017;84(6/7):103-113.

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title = "Klimaschutz und Betreiberwechsel: Die ostdeutsche Braunkohlewirtschaft im Wandel",
abstract = "Den Klimaschutzzielen der Bundesregierung zufolge muss dieBraunkohleverstromung in Deutschland bereits deutlich vor demJahr 2030 kontinuierlich abnehmen. Simulationen zeigen, dass diebereits genehmigten Tagebaufelder in den ostdeutschen Revierenbei einer Einhaltung der Klimaschutzziele bis 2030 nicht vollst{\"a}ndigausgekohlt w{\"u}rden. Pl{\"a}ne f{\"u}r neue bzw. zu erweiterndeTagebaufelder er{\"u}brigen sich somit. Um Planungssicherheit f{\"u}r alleAkteure herzustellen, sollte die Politik die Genehmigung weitererTagebaufelder daher verbindlich ausschlie{\ss}en.In Hinblick auf die Folgekosten des Braunkohlebergbaus stelltsich die Frage, ob die Unternehmensr{\"u}ckstellungen hoch genugund insolvenzfest sind. In diesem Zusammenhang sind nach demKauf der Braunkohlesparte von Vattenfall durch die tschechischeEnergeticky a Prumyslovy Holding (EPH) auch die neuen Eigent{\"u}merstrukturenin der ostdeutschen Braunkohlewirtschaft vonBedeutung. Simulationsrechnungen zufolge k{\"o}nnten die derzeitigenR{\"u}ckstellungen von 1,5 Milliarden Euro f{\"u}r das LausitzerRevier unter optimistischen Annahmen zur Deckung der Rekultivierungskostenausreichen, in anderen Szenarien k{\"o}nnte es jedoch zudeutlichen Fehlbetr{\"a}gen kommen. Die Politik sollte daher auf unabh{\"a}ngigeund transparente Kostensch{\"a}tzungen hinwirken.Bei Bedarf k{\"o}nnten weitere Ma{\ss}nahmen erfolgen wie etwa dieSchaffung eines {\"o}ffentlich-rechtlichen Fonds, um die Allgemeinheitdauerhaft vor der ungewollten {\"U}bernahme von Rekultivierungslastenzu sch{\"u}tzen. Dies ist auch ein wichtiges Thema f{\"u}r die neueKommission 'Wachstum, Strukturwandel und Regionalentwicklung'der Bundesregierung. Bei der Erstellung eines verl{\"a}sslichenFahrplans f{\"u}r den Kohleausstieg kommt zudem einzelnen Bundesl{\"a}nderneine wichtige Rolle zu, derzeit beispielsweise der LandesregierungBrandenburg bei der {\"U}berarbeitung ihrer Energiestrategie 2030. ",
keywords = "Volkswirtschaftslehre, climate policy, coal, Germany, liabilities, lignite, energy transition",
author = "Pao-Yu Oei and Hanna Brauers and Claudia Kemfert and Hischhausen, {Christian von} and Dorothea Sch{\"a}fer and Sophie Schmalz",
year = "2017",
language = "Deutsch",
volume = "84",
pages = "103--113",
journal = "DIW Wochenbericht",
issn = "0012-1304",
publisher = "Deutsches Institut f{\"u}r Wirtschaftsforschung (DIW)",
number = "6/7",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Klimaschutz und Betreiberwechsel

T2 - Die ostdeutsche Braunkohlewirtschaft im Wandel

AU - Oei, Pao-Yu

AU - Brauers, Hanna

AU - Kemfert, Claudia

AU - Hischhausen, Christian von

AU - Schäfer, Dorothea

AU - Schmalz, Sophie

PY - 2017

Y1 - 2017

N2 - Den Klimaschutzzielen der Bundesregierung zufolge muss dieBraunkohleverstromung in Deutschland bereits deutlich vor demJahr 2030 kontinuierlich abnehmen. Simulationen zeigen, dass diebereits genehmigten Tagebaufelder in den ostdeutschen Revierenbei einer Einhaltung der Klimaschutzziele bis 2030 nicht vollständigausgekohlt würden. Pläne für neue bzw. zu erweiterndeTagebaufelder erübrigen sich somit. Um Planungssicherheit für alleAkteure herzustellen, sollte die Politik die Genehmigung weitererTagebaufelder daher verbindlich ausschließen.In Hinblick auf die Folgekosten des Braunkohlebergbaus stelltsich die Frage, ob die Unternehmensrückstellungen hoch genugund insolvenzfest sind. In diesem Zusammenhang sind nach demKauf der Braunkohlesparte von Vattenfall durch die tschechischeEnergeticky a Prumyslovy Holding (EPH) auch die neuen Eigentümerstrukturenin der ostdeutschen Braunkohlewirtschaft vonBedeutung. Simulationsrechnungen zufolge könnten die derzeitigenRückstellungen von 1,5 Milliarden Euro für das LausitzerRevier unter optimistischen Annahmen zur Deckung der Rekultivierungskostenausreichen, in anderen Szenarien könnte es jedoch zudeutlichen Fehlbeträgen kommen. Die Politik sollte daher auf unabhängigeund transparente Kostenschätzungen hinwirken.Bei Bedarf könnten weitere Maßnahmen erfolgen wie etwa dieSchaffung eines öffentlich-rechtlichen Fonds, um die Allgemeinheitdauerhaft vor der ungewollten Übernahme von Rekultivierungslastenzu schützen. Dies ist auch ein wichtiges Thema für die neueKommission 'Wachstum, Strukturwandel und Regionalentwicklung'der Bundesregierung. Bei der Erstellung eines verlässlichenFahrplans für den Kohleausstieg kommt zudem einzelnen Bundesländerneine wichtige Rolle zu, derzeit beispielsweise der LandesregierungBrandenburg bei der Überarbeitung ihrer Energiestrategie 2030.

AB - Den Klimaschutzzielen der Bundesregierung zufolge muss dieBraunkohleverstromung in Deutschland bereits deutlich vor demJahr 2030 kontinuierlich abnehmen. Simulationen zeigen, dass diebereits genehmigten Tagebaufelder in den ostdeutschen Revierenbei einer Einhaltung der Klimaschutzziele bis 2030 nicht vollständigausgekohlt würden. Pläne für neue bzw. zu erweiterndeTagebaufelder erübrigen sich somit. Um Planungssicherheit für alleAkteure herzustellen, sollte die Politik die Genehmigung weitererTagebaufelder daher verbindlich ausschließen.In Hinblick auf die Folgekosten des Braunkohlebergbaus stelltsich die Frage, ob die Unternehmensrückstellungen hoch genugund insolvenzfest sind. In diesem Zusammenhang sind nach demKauf der Braunkohlesparte von Vattenfall durch die tschechischeEnergeticky a Prumyslovy Holding (EPH) auch die neuen Eigentümerstrukturenin der ostdeutschen Braunkohlewirtschaft vonBedeutung. Simulationsrechnungen zufolge könnten die derzeitigenRückstellungen von 1,5 Milliarden Euro für das LausitzerRevier unter optimistischen Annahmen zur Deckung der Rekultivierungskostenausreichen, in anderen Szenarien könnte es jedoch zudeutlichen Fehlbeträgen kommen. Die Politik sollte daher auf unabhängigeund transparente Kostenschätzungen hinwirken.Bei Bedarf könnten weitere Maßnahmen erfolgen wie etwa dieSchaffung eines öffentlich-rechtlichen Fonds, um die Allgemeinheitdauerhaft vor der ungewollten Übernahme von Rekultivierungslastenzu schützen. Dies ist auch ein wichtiges Thema für die neueKommission 'Wachstum, Strukturwandel und Regionalentwicklung'der Bundesregierung. Bei der Erstellung eines verlässlichenFahrplans für den Kohleausstieg kommt zudem einzelnen Bundesländerneine wichtige Rolle zu, derzeit beispielsweise der LandesregierungBrandenburg bei der Überarbeitung ihrer Energiestrategie 2030.

KW - Volkswirtschaftslehre

KW - climate policy

KW - coal

KW - Germany

KW - liabilities

KW - lignite

KW - energy transition

M3 - Zeitschriftenaufsätze

VL - 84

SP - 103

EP - 113

JO - DIW Wochenbericht

JF - DIW Wochenbericht

SN - 0012-1304

IS - 6/7

ER -

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