Drogen als Medien von Distinktion: Eine bourdieusche Perspektive
Research output: Contributions to collected editions/works › Chapter
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Handbuch Drogen in sozial- und kulturwissenschaftlicher Perspektive. ed. / Robert Feustel; Henning Schmidt-Semisch; Ulrich Bröckling. Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, 2024. p. 351-366.
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RIS
TY - CHAP
T1 - Drogen als Medien von Distinktion
T2 - Eine bourdieusche Perspektive
AU - Kretschmann, Andrea
AU - Legnaro, Aldo
PY - 2024/9/17
Y1 - 2024/9/17
N2 - Legale wie illegale Drogen – Zigarren, Zigaretten, Wein und Bier einerseits, Haschisch, Kokain, Heroin andererseits – lassen sich auf vielfältige Weise nutzen, um die eigene soziale Positionierung zu unterstreichen, soziales und kulturelles Kapital im Sinne Bourdieus zu erwerben und Distinktion herzustellen. Bei legalen Drogen bildet neben dem Preis vor allem eine durch Kenner:innenschaft erreichbare ‚Verfeinerung‘ einen Mechanismus, der im Rahmen eines originär distinktiven Handelns die Demonstration kulturellen Kapitals erlaubt. Dieses kulturelle Kapital wird, wie die Droge selbst, gesellschaftlich anerkannt. Bei illegalen Drogen hingegen steht eine szenenspezifische Distinktion im Vordergrund, die auf diskriminierende Stereotypisierungen der Gesellschaft mit einer Umkehrung der Wertung im eigenen Milieu antwortet. Das geschieht als – möglichst kontrollierte – Entfaltung des Exzessiven, die den Erwerb symbolischen Kapitals erlaubt. Dies ist unter Umständen jedoch auch mit legalen Drogen möglich, wie binge drinking bei Jugendlichen zeigt.
AB - Legale wie illegale Drogen – Zigarren, Zigaretten, Wein und Bier einerseits, Haschisch, Kokain, Heroin andererseits – lassen sich auf vielfältige Weise nutzen, um die eigene soziale Positionierung zu unterstreichen, soziales und kulturelles Kapital im Sinne Bourdieus zu erwerben und Distinktion herzustellen. Bei legalen Drogen bildet neben dem Preis vor allem eine durch Kenner:innenschaft erreichbare ‚Verfeinerung‘ einen Mechanismus, der im Rahmen eines originär distinktiven Handelns die Demonstration kulturellen Kapitals erlaubt. Dieses kulturelle Kapital wird, wie die Droge selbst, gesellschaftlich anerkannt. Bei illegalen Drogen hingegen steht eine szenenspezifische Distinktion im Vordergrund, die auf diskriminierende Stereotypisierungen der Gesellschaft mit einer Umkehrung der Wertung im eigenen Milieu antwortet. Das geschieht als – möglichst kontrollierte – Entfaltung des Exzessiven, die den Erwerb symbolischen Kapitals erlaubt. Dies ist unter Umständen jedoch auch mit legalen Drogen möglich, wie binge drinking bei Jugendlichen zeigt.
KW - Soziologie
KW - distinktion
KW - verfeinerung
KW - exzess
KW - kontrolle
KW - legale drogen
KW - illegale Drogen
KW - Zigarre
KW - Wein
KW - Binge drinking
KW - gender
KW - edge work
KW - center work
U2 - 10.1007/978-3-658-43431-1_25
DO - 10.1007/978-3-658-43431-1_25
M3 - Kapitel
SN - 978-3-658-43430-4
SP - 351
EP - 366
BT - Handbuch Drogen in sozial- und kulturwissenschaftlicher Perspektive
A2 - Feustel, Robert
A2 - Schmidt-Semisch, Henning
A2 - Bröckling, Ulrich
PB - Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
ER -