Die Quecksilberemission aus zahnärztlichen Behandlungseinheiten mit Amalgamabscheider: Der Einfluß unterschiedlicher Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen

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An drei baugleichen zahnärztlichen Behandlungseinheiten, die mit einem Amalgamabscheider ausgestattet waren, wurde in einer ersten Versuchsreihe frisch trituriertes Amalgam aufgesaugt. In einer zweiten Versuchsreihe wurde abgebundenes, 12 Tage altes Amalgam unter ständiger Wasserkühlung zerspant und aufgesaugt. Die Absauganlage wurde anschließend jeweils für 18 Stunden unterschiedlichen Desinfektionsmaßnahmen unterzogen, wobei alternierend entweder auf ein Desinfektionsmittel verzichtet wurde (Kontrolle) oder ein chlorfreies (Alprojet D#174) bzw. ein chlorhaltiges (Aseptoclean 2#174) Desinfektionsmittel zum Einsatz kam. Sowohl die während der Amalgamverarbeitung gewonnenen Abwasserproben als auch die Proben nach Desinfektion zeigten eine signifikant höhere Hg-Freisetzung nach Aufsaugen abgebundenen Amalgams. Während sich bei der Verarbeitung von frisch trituriertem Amalgam zwischen den Desinfektionsmitteln keine Unterschiede ergaben, konnte bei abgebundenem Amalgam nach Desinfektion mit Aseptoclean 2#174 im Vergleich zu den anderen Verfahren eine signifikant höhere Hg-Freisetzung festgestellt werden. Chlorhaltige Desinfektionsmittel erhöhen die Hg-Freisetzung und sind aus umwelthygienischer Sicht nicht zuletzt auch wegen der möglichen Bildung von organischen Chlorverbindungen zu überdenken.
Original languageGerman
JournalDeutsche Zahnärztliche Zeitschrift
Volume50
Issue number12
Pages (from-to)909-912
Number of pages4
ISSN0012-1029
Publication statusPublished - 1995
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