Der explizite Betrachter: zur Rezeption zeitgenössischer Kunst

Research output: Books and anthologiesMonographsEducationpeer-review

Standard

Der explizite Betrachter: zur Rezeption zeitgenössischer Kunst. / Kemp, Wolfgang Karl.
Konstanz : Konstanz University Press, 2015. 242 p.

Research output: Books and anthologiesMonographsEducationpeer-review

Harvard

APA

Vancouver

Kemp WK. Der explizite Betrachter: zur Rezeption zeitgenössischer Kunst. Konstanz : Konstanz University Press, 2015. 242 p.

Bibtex

@book{abad7ee8aea9401ab99eb1f0bd4e4bb7,
title = "Der explizite Betrachter: zur Rezeption zeitgen{\"o}ssischer Kunst",
abstract = "Angaben aus der Verlagsmeldung Der explizite Betrachter : Zur Rezeption zeitgen{\"o}ssischer Kunst / von Wolfgang Kemp»Be a participant!«, »Mach mit!« ruft die Kunst seit den sechziger Jahren ihrem Modellbetrachter zu: dem expliziten Betrachter, der im Gegensatz zum impliziten und im Werk vorgesehenen Rezipienten jetzt direkt adressiert und zur physischen Beteiligung aufgefordert wird. Diese neue Situation erfordert eine neue Theorie: Der explizite Betrachter versucht sie zu entwerfen. Die Gegenwartskunst hat ihren partizipatorischen Ansatz unterschiedlich ausgeformt: Das Buch von Wolfgang Kemp behandelt den Betrachter als Probanden im Erfahrungsraum der Installation (Bruce Nauman), als Akteur bei Werkhandlungen (Franz Erhard Walther), als Teilnehmer an interaktiven Settings und Prozessen (Relationale Kunst) und als »Prosumer«, der gewisserma{\ss}en Hals {\"u}ber Kopf in eine neue Kunst des Spektakels eintaucht (Olafur Eliasson). Entscheidenden Anteil an diesen Ausformungen haben die Museen und Ausstellungsinstitutionen, die Rezeption und Produktion der Kunst {\"u}berformen, indem sie Zugangsbedingungen festlegen und »kulturelles Kapital« verteilen oder vorenthalten. Die fr{\"u}her selbstverst{\"a}ndliche Position einer »Kunst f{\"u}r alle« scheint dabei derzeit von einer Kunst f{\"u}r K{\"a}ufer abgel{\"o}st zu werden. 1967 wurde die Rezeptions{\"a}sthetik in Konstanz gepr{\"a}gt. In der Bildenden Kunst erwies sich seitdem – und das bei immer wieder neuen {\"a}sthetischen Herausforderungen – keine Methode als so zeitgem{\"a}{\ss}. Der Betrachter-Teilnehmer ist dabei l{\"a}ngst nicht mehr allein mit dem Kunstwerk: Er wird von der Institution regelrecht bevormundet und seiner Herkunft, deren soziale und bildungsm{\"a}{\ss}ige Bedingungen von Pierre Bourdieu untersucht worden waren, w{\"a}chst eine neue Bedeutung zu. Ist Kunstrezeption also eine elit{\"a}re, exklusive Klassensache? Man darf annehmen, dass der Boom, den die Kunstausstellungen erleben, auch das Verhalten und die Art des Publikums ver{\"a}ndert hat. »Kunstausstellungen produzieren Ausstellungskunst« konstatierte Werner Hofmann bereits 1970. Gilt nicht ebenso: »Kunstausstellungen produzieren Ausstellungspublikum«? Wie aber sind die damit einhergehenden Rezeptionsweisen zu deuten? Und wie mit ihnen die Kunst {\"u}berhaupt? Der explizite Betrachter versucht sich an den Antworten.",
keywords = "Kunstwissenschaft, Kunst, Geschichte 1960-2015, Rezeptions{\"a}sthetik, Kunstbetrachtung ",
author = "Kemp, {Wolfgang Karl}",
year = "2015",
language = "Deutsch",
isbn = "978-3-86253-075-5",
publisher = "Konstanz University Press",
address = "Deutschland",

}

RIS

TY - BOOK

T1 - Der explizite Betrachter

T2 - zur Rezeption zeitgenössischer Kunst

AU - Kemp, Wolfgang Karl

PY - 2015

Y1 - 2015

N2 - Angaben aus der Verlagsmeldung Der explizite Betrachter : Zur Rezeption zeitgenössischer Kunst / von Wolfgang Kemp»Be a participant!«, »Mach mit!« ruft die Kunst seit den sechziger Jahren ihrem Modellbetrachter zu: dem expliziten Betrachter, der im Gegensatz zum impliziten und im Werk vorgesehenen Rezipienten jetzt direkt adressiert und zur physischen Beteiligung aufgefordert wird. Diese neue Situation erfordert eine neue Theorie: Der explizite Betrachter versucht sie zu entwerfen. Die Gegenwartskunst hat ihren partizipatorischen Ansatz unterschiedlich ausgeformt: Das Buch von Wolfgang Kemp behandelt den Betrachter als Probanden im Erfahrungsraum der Installation (Bruce Nauman), als Akteur bei Werkhandlungen (Franz Erhard Walther), als Teilnehmer an interaktiven Settings und Prozessen (Relationale Kunst) und als »Prosumer«, der gewissermaßen Hals über Kopf in eine neue Kunst des Spektakels eintaucht (Olafur Eliasson). Entscheidenden Anteil an diesen Ausformungen haben die Museen und Ausstellungsinstitutionen, die Rezeption und Produktion der Kunst überformen, indem sie Zugangsbedingungen festlegen und »kulturelles Kapital« verteilen oder vorenthalten. Die früher selbstverständliche Position einer »Kunst für alle« scheint dabei derzeit von einer Kunst für Käufer abgelöst zu werden. 1967 wurde die Rezeptionsästhetik in Konstanz geprägt. In der Bildenden Kunst erwies sich seitdem – und das bei immer wieder neuen ästhetischen Herausforderungen – keine Methode als so zeitgemäß. Der Betrachter-Teilnehmer ist dabei längst nicht mehr allein mit dem Kunstwerk: Er wird von der Institution regelrecht bevormundet und seiner Herkunft, deren soziale und bildungsmäßige Bedingungen von Pierre Bourdieu untersucht worden waren, wächst eine neue Bedeutung zu. Ist Kunstrezeption also eine elitäre, exklusive Klassensache? Man darf annehmen, dass der Boom, den die Kunstausstellungen erleben, auch das Verhalten und die Art des Publikums verändert hat. »Kunstausstellungen produzieren Ausstellungskunst« konstatierte Werner Hofmann bereits 1970. Gilt nicht ebenso: »Kunstausstellungen produzieren Ausstellungspublikum«? Wie aber sind die damit einhergehenden Rezeptionsweisen zu deuten? Und wie mit ihnen die Kunst überhaupt? Der explizite Betrachter versucht sich an den Antworten.

AB - Angaben aus der Verlagsmeldung Der explizite Betrachter : Zur Rezeption zeitgenössischer Kunst / von Wolfgang Kemp»Be a participant!«, »Mach mit!« ruft die Kunst seit den sechziger Jahren ihrem Modellbetrachter zu: dem expliziten Betrachter, der im Gegensatz zum impliziten und im Werk vorgesehenen Rezipienten jetzt direkt adressiert und zur physischen Beteiligung aufgefordert wird. Diese neue Situation erfordert eine neue Theorie: Der explizite Betrachter versucht sie zu entwerfen. Die Gegenwartskunst hat ihren partizipatorischen Ansatz unterschiedlich ausgeformt: Das Buch von Wolfgang Kemp behandelt den Betrachter als Probanden im Erfahrungsraum der Installation (Bruce Nauman), als Akteur bei Werkhandlungen (Franz Erhard Walther), als Teilnehmer an interaktiven Settings und Prozessen (Relationale Kunst) und als »Prosumer«, der gewissermaßen Hals über Kopf in eine neue Kunst des Spektakels eintaucht (Olafur Eliasson). Entscheidenden Anteil an diesen Ausformungen haben die Museen und Ausstellungsinstitutionen, die Rezeption und Produktion der Kunst überformen, indem sie Zugangsbedingungen festlegen und »kulturelles Kapital« verteilen oder vorenthalten. Die früher selbstverständliche Position einer »Kunst für alle« scheint dabei derzeit von einer Kunst für Käufer abgelöst zu werden. 1967 wurde die Rezeptionsästhetik in Konstanz geprägt. In der Bildenden Kunst erwies sich seitdem – und das bei immer wieder neuen ästhetischen Herausforderungen – keine Methode als so zeitgemäß. Der Betrachter-Teilnehmer ist dabei längst nicht mehr allein mit dem Kunstwerk: Er wird von der Institution regelrecht bevormundet und seiner Herkunft, deren soziale und bildungsmäßige Bedingungen von Pierre Bourdieu untersucht worden waren, wächst eine neue Bedeutung zu. Ist Kunstrezeption also eine elitäre, exklusive Klassensache? Man darf annehmen, dass der Boom, den die Kunstausstellungen erleben, auch das Verhalten und die Art des Publikums verändert hat. »Kunstausstellungen produzieren Ausstellungskunst« konstatierte Werner Hofmann bereits 1970. Gilt nicht ebenso: »Kunstausstellungen produzieren Ausstellungspublikum«? Wie aber sind die damit einhergehenden Rezeptionsweisen zu deuten? Und wie mit ihnen die Kunst überhaupt? Der explizite Betrachter versucht sich an den Antworten.

KW - Kunstwissenschaft

KW - Kunst

KW - Geschichte 1960-2015

KW - Rezeptionsästhetik

KW - Kunstbetrachtung

UR - http://d-nb.info/1070936839

M3 - Monografien

SN - 978-3-86253-075-5

SN - 3-86253-075-2

BT - Der explizite Betrachter

PB - Konstanz University Press

CY - Konstanz

ER -