Das Kantorat in der Modernisierung der Stadtkultur: eine musik- und bildungshistorische Studie am Beispiel niedersächsischer höherer Schulen zwischen 1750 und 1830

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Das Kantorat in der Modernisierung der Stadtkultur: eine musik- und bildungshistorische Studie am Beispiel niedersächsischer höherer Schulen zwischen 1750 und 1830. / Kasel, Gesa.
Hamburg: Verlag Dr. Kovač, 2008. 447 p. (Schriftenreihe Schriften zur Kulturgeschichte).

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abstract = "Das Kantorat ist seit der Reformation bis ins 18. Jahrhundert hinein fest eingebettet in das musikalische Leben der protestantischen St{\"a}dte. Die institutionelle Einbindung in Kirche und Schule beginnt sich allerdings im Zuge der Aufkl{\"a}rung und der zunehmenden Trennung von Kirche und (h{\"o}herer) Schule zu l{\"o}sen. Der Musikunterricht verliert im Vergleich zu den Natur- und Sprachwissenschaften an Bedeutung. Dieser Prozess hat tief greifende Folgen f{\"u}r den Kantor und sein Amt. In der Literatur wird er vielfach als {"}Verfall{"} skizziert – doch wird dieser Begriff dem historischen Wandel gerecht? Die Untersuchung zeichnet differenzierte Verlagerungen und Umstrukturierungen nach. Es zeigt sich, dass viele Kantoren auf neue Bereiche des st{\"a}dtischen Musiklebens ausweichen – etwa den privaten Musikunterricht, die Musikpublizistik, den Musikalienhandel oder die Komposition; sie veranstalten {\"o}ffentliche Konzerte oder leiten musikalische Vereinigungen. Bislang sind vor allem Einzelf{\"a}lle ber{\"u}hmter Kantoren {\"u}berwiegend im mitteldeutschen Raum bekannt, bestes Beispiel ist der Leipziger Thomaskantor Johann Sebastian Bach. Kaum erforscht ist dagegen das musikalische Hinterland, sind die Regionen, in denen weniger namhafte Musiker als Kantoren t{\"a}tig waren. Ebenso wenig untersucht ist der Kantor speziell als Lehrer an h{\"o}heren Schulen. Damit f{\"u}llt diese interdisziplin{\"a}re Studie {\"u}ber die nieders{\"a}chsischen h{\"o}heren Schulen eine L{\"u}cke in der Forschung zur Musik- und zur Bildungsgeschichte. Die Untersuchung analysiert dabei speziell den {\"U}bergang von der hierarchisch-strukturierten Gemeinschaftsform zur modernen Gesellschaft; als sozialtheoretischer Hypothesenrahmen dient die Modernisierungstheorie von van der Loo und van Reijen. Besonders erhellend ist dabei die sowohl qualitative als auch quantitative Erschlie{\ss}ung des Materials: Zahlreiche Prim{\"a}rquellen aus den Archiven in Hannover, G{\"o}ttingen, L{\"u}neburg, Braunschweig und Hildesheim werden erg{\"a}nzt durch eine fl{\"a}chendeckende empirische Auswertung aller h{\"o}heren Schulen im Kurf{\"u}rstentum und sp{\"a}teren K{\"o}nigreich Hannover, basierend auf dem j{\"a}hrlich erschienenen {"}Hannoverschen Staatskalender{"}.",
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RIS

TY - BOOK

T1 - Das Kantorat in der Modernisierung der Stadtkultur

T2 - eine musik- und bildungshistorische Studie am Beispiel niedersächsischer höherer Schulen zwischen 1750 und 1830

AU - Kasel, Gesa

N1 - Zugl.: Lüneburg, Univ., Diss., 2006

PY - 2008

Y1 - 2008

N2 - Das Kantorat ist seit der Reformation bis ins 18. Jahrhundert hinein fest eingebettet in das musikalische Leben der protestantischen Städte. Die institutionelle Einbindung in Kirche und Schule beginnt sich allerdings im Zuge der Aufklärung und der zunehmenden Trennung von Kirche und (höherer) Schule zu lösen. Der Musikunterricht verliert im Vergleich zu den Natur- und Sprachwissenschaften an Bedeutung. Dieser Prozess hat tief greifende Folgen für den Kantor und sein Amt. In der Literatur wird er vielfach als "Verfall" skizziert – doch wird dieser Begriff dem historischen Wandel gerecht? Die Untersuchung zeichnet differenzierte Verlagerungen und Umstrukturierungen nach. Es zeigt sich, dass viele Kantoren auf neue Bereiche des städtischen Musiklebens ausweichen – etwa den privaten Musikunterricht, die Musikpublizistik, den Musikalienhandel oder die Komposition; sie veranstalten öffentliche Konzerte oder leiten musikalische Vereinigungen. Bislang sind vor allem Einzelfälle berühmter Kantoren überwiegend im mitteldeutschen Raum bekannt, bestes Beispiel ist der Leipziger Thomaskantor Johann Sebastian Bach. Kaum erforscht ist dagegen das musikalische Hinterland, sind die Regionen, in denen weniger namhafte Musiker als Kantoren tätig waren. Ebenso wenig untersucht ist der Kantor speziell als Lehrer an höheren Schulen. Damit füllt diese interdisziplinäre Studie über die niedersächsischen höheren Schulen eine Lücke in der Forschung zur Musik- und zur Bildungsgeschichte. Die Untersuchung analysiert dabei speziell den Übergang von der hierarchisch-strukturierten Gemeinschaftsform zur modernen Gesellschaft; als sozialtheoretischer Hypothesenrahmen dient die Modernisierungstheorie von van der Loo und van Reijen. Besonders erhellend ist dabei die sowohl qualitative als auch quantitative Erschließung des Materials: Zahlreiche Primärquellen aus den Archiven in Hannover, Göttingen, Lüneburg, Braunschweig und Hildesheim werden ergänzt durch eine flächendeckende empirische Auswertung aller höheren Schulen im Kurfürstentum und späteren Königreich Hannover, basierend auf dem jährlich erschienenen "Hannoverschen Staatskalender".

AB - Das Kantorat ist seit der Reformation bis ins 18. Jahrhundert hinein fest eingebettet in das musikalische Leben der protestantischen Städte. Die institutionelle Einbindung in Kirche und Schule beginnt sich allerdings im Zuge der Aufklärung und der zunehmenden Trennung von Kirche und (höherer) Schule zu lösen. Der Musikunterricht verliert im Vergleich zu den Natur- und Sprachwissenschaften an Bedeutung. Dieser Prozess hat tief greifende Folgen für den Kantor und sein Amt. In der Literatur wird er vielfach als "Verfall" skizziert – doch wird dieser Begriff dem historischen Wandel gerecht? Die Untersuchung zeichnet differenzierte Verlagerungen und Umstrukturierungen nach. Es zeigt sich, dass viele Kantoren auf neue Bereiche des städtischen Musiklebens ausweichen – etwa den privaten Musikunterricht, die Musikpublizistik, den Musikalienhandel oder die Komposition; sie veranstalten öffentliche Konzerte oder leiten musikalische Vereinigungen. Bislang sind vor allem Einzelfälle berühmter Kantoren überwiegend im mitteldeutschen Raum bekannt, bestes Beispiel ist der Leipziger Thomaskantor Johann Sebastian Bach. Kaum erforscht ist dagegen das musikalische Hinterland, sind die Regionen, in denen weniger namhafte Musiker als Kantoren tätig waren. Ebenso wenig untersucht ist der Kantor speziell als Lehrer an höheren Schulen. Damit füllt diese interdisziplinäre Studie über die niedersächsischen höheren Schulen eine Lücke in der Forschung zur Musik- und zur Bildungsgeschichte. Die Untersuchung analysiert dabei speziell den Übergang von der hierarchisch-strukturierten Gemeinschaftsform zur modernen Gesellschaft; als sozialtheoretischer Hypothesenrahmen dient die Modernisierungstheorie von van der Loo und van Reijen. Besonders erhellend ist dabei die sowohl qualitative als auch quantitative Erschließung des Materials: Zahlreiche Primärquellen aus den Archiven in Hannover, Göttingen, Lüneburg, Braunschweig und Hildesheim werden ergänzt durch eine flächendeckende empirische Auswertung aller höheren Schulen im Kurfürstentum und späteren Königreich Hannover, basierend auf dem jährlich erschienenen "Hannoverschen Staatskalender".

KW - Musik

UR - http://www.verlagdrkovac.de/978-3-8300-3073-7.htm

M3 - Monografien

SN - 978-3-8300-3073-7

SN - 3830030738

T3 - Schriftenreihe Schriften zur Kulturgeschichte

BT - Das Kantorat in der Modernisierung der Stadtkultur

PB - Verlag Dr. Kovač

CY - Hamburg

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