Das Bild von Politik: Vom Verschwinden des entscheidenden Moments

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Bilder sind überall. Sie sind Abbild der Wirklichkeit oder dessen, was Betrachtende (darin) sehen: Doch ist alles objektiv oder imaginativ Sichtbare tatsächlich ein Bild? Ob der Anfang der 1990 Jahre ausgerufene "iconic turn" (Gottfried Boehm) oder "pictural turn" (William J. Thomas Mitchell), wonach alles zum Bild wird, wirklich stattgefunden hat, gerade stattfindet oder in Zukunft stattfinden wird, scheint eine eher akademische Frage zu sein.

Bildern wird zugeschrieben, sie könnten reden, bezeugen, provozieren, manipulieren, verleumden oder lügen. Auch von Macht, die (politische) Bilder auf unser Denken und Handeln ausübten, ist die Rede. Doch es sind nicht die Bilder, die strukturieren, transportieren, verführen, manipulieren. Sie können allerdings dazu benutzt, ja sogar zu Waffen werden, mit denen Kriege begründet und Gesellschaften auf Kriege vorbereitet werden. Die Art und Weise der Präsentation und Repräsentation leitet die Interpretation.
Original languageGerman
JournalAus Politik und Zeitgeschichte
Issue number31
Pages (from-to)33-38
Number of pages6
ISSN0479-611X
Publication statusPublished - 16.07.2009
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