Methoden der Kunstgeschichte und Visual Studies

Project: Teaching

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Description

Die Frage der Methode ist für die Wissenschaft zentral, bedeutet die Methode doch die Art und Weise, wie an den Gegenstand der Untersuchung heran gegangen wird. Bezogen auf die Kunstwissenschaften bahnen und lenken Methoden den Zugang zu den Artefakten, sie sind, was die Etymologie auch nahe legt, ausgewählte „Wege zu etwas hin“ gr. méthodos / metá: hinter, nach / hodós: Weg. Unter welchen Bedingungen und mit welchen Perspektiven, mit welchen Fragestellungen wird ein Gegenstand betrachtet und erwogen? In welches Licht rückt eine Methode den gewählten Gegenstand  was beleuchtet sie und was lässt sie im Dunkeln? Methoden sind niemals «neutral» und schon gar nicht ahistorisch, sondern von einem jeweiligen Erkenntnisinteresse getragen, das es anhand exemplarischer Texte herauszuarbeiten gilt.
Ob wir ein Kunstwerk als historisches Dokument verstehen, als Symptom oder Erzeugnis eines sozialhistorischen Zusammenhangs oder ob wir es zum Anlass einer ästhetischen Erfahrung nehmen, in welcher sich der „Sinn“ in der direkten Anschauung und formalen Analyse erschließt, verändert seine Konzeption grundsätzlich. Wie prägt die Methode mit, wie sich der Gegenstand verhält und was er ist? Gerade für die Kunstgeschichte, deren Gegenstand so schwer definierbar und historisch wandelbar ist, ist die Methodenreflexion besonders brisant. Denn die Methode bestimmt nicht nur, was wir über ein Kunstwerk aussagen und wissen können und wie wir es beurteilen, sondern sie zeichnet vor, welche Gegenstände überhaupt in den Phänomenbereich einer Kunstwissenschaft und/oder der Visuellen Kultur fallen.
StatusFinished
Period13.12.1811.01.19