Das Dissertationsprojekt verortet sich gleichermaßen in Wissenschaftsgeschichte, Medienarchäologie und Disability History. Anhand des Teletactors, eines vibro-taktilen Devices, wird exemplarisch eine Konstante in der Geschichte haptischer Medien und dem Nachdenken über die Sinne im Allgemeinen illustriert: der Rückgriff auf „Blindheit" und „Gehörlosigkeit" als Anlässe der Forschung, als Figuren in Gedankenexperimenten, als Analogien zum Funktionieren des Tastsinns.
Ausgehend von einem kulturellen Verständnis von Behinderung und mit den Mitteln der historischen Epistemologie, interpretiert das Projekt dis/ability nicht als Begleiterscheinung in der Tastsinnforschung, sondern als konstitutiv für unser Verständnis von Berührung und Haptik.