Wessen (kulturelle)Bildung zählt? Eine rassismuskritische Analyse des Bildungsdenkens.

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Anke Wischmann - Speaker

    Bildung oder gebildet sein wird meistens mit einem (nicht immer expliziten) Kulturbegriff zusammengedacht. Dies lässt sich anhand der Schriften Humboldts (z. B. Humboldt 1969, 2008) oder Hegels (Hegel 1986; 2005) ebenso zeigen wie in Bourdieus Arbeiten zur Bedeutung unterschiedlicher Kapitalsorten (Bourdieu 1983, S. 186). Kultur wird in all diesen Auseinandersetzungen nicht mit Kunst gleichgesetzt, gleichwohl impliziert das jeweilige Kulturverständnis was als Kunst gelten kann und was nicht.
    Gleichzeitig, so möchte ich insbesondere in Bezug auf Hegel zeigen, ist das Bildungsdenken in sich rassistisch strukturiert, indem es mehr oder weniger implizit bis heute von der Bildung eines weißen (männlichen) Europäers ausgeht und damit auch von einer spezifischen bildungsrelevanten Kultur. Was als Bildung gilt und damit auch was als kulturelle Bildung gilt, muss in der Tradition eines rassialisierten und rassialisierenden europäischen Aufklärungsdenkens verstanden werden.
    Um dies zeigen zu können, wird die aus dem US-amerikanischen Kontext stammende Critical Race Theory (Ladson-Billings und Tate 1995) sowie die Kritische Weißseinsforschung (Critical Whiteness Studies) (Leonardo 2002) herangezogen. Diese theoretischen Konzepte ermöglichen es, die bisher aufgrund hegemonialer (weißer) Wissensformationen unsichtbaren aber nichts desto trotz machtvollen, Exklusions- und Diskrimnierungsstrategien einerseits und Distinktionsbestrebungen (white supremacy) andererseits des Bildungsdenkens offenzulegen
    06.11.2015

    Event

    6. Tagung des Netzwerks Forschung Kulturelle Bildung - NFKB 2015: Kultur Macht Bildung

    05.11.1507.11.15

    Lüneburg, Lower Saxony, Germany

    Event: Conference