Weltweiter Klimaschutz: sofortiges Handeln spart hohe Kosten

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenZeitschriftenaufsätzeForschung

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Weltweiter Klimaschutz : sofortiges Handeln spart hohe Kosten. / Kemfert, Claudia.

in: DIW Wochenbericht, Jahrgang 72, Nr. 12/13, 23.03.2005, S. 209-215.

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenZeitschriftenaufsätzeForschung

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keywords = "Klimaschutz, Internationale Umweltpolitik, Klimawandel, Welt, Volkswirtschaftslehre",
author = "Claudia Kemfert",
year = "2005",
month = mar,
day = "23",
language = "Deutsch",
volume = "72",
pages = "209--215",
journal = "DIW Wochenbericht",
issn = "0012-1304",
publisher = "Deutsches Institut f{\"u}r Wirtschaftsforschung (DIW)",
number = "12/13",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Weltweiter Klimaschutz

T2 - sofortiges Handeln spart hohe Kosten

AU - Kemfert, Claudia

PY - 2005/3/23

Y1 - 2005/3/23

N2 - Der durch den Menschen verursachte Klimawandel wird weiter voranschreiten, wenn es nicht gelingt, das Volumen der globalen Treibhausgasemissionen zu senken. Internationale Experten gehen allgemein davon aus, dass irreversible und gefährliche Klimaschäden dann auftreten, wenn die Treibhausgaskonzentration 450 ppm überschreitet und die globale Oberflächentemperatur im Jahre 2100 um 2 C über dem vorindustriellen Niveau liegt. Eine Überschreitung dieser Grenzen hätte zur Folge, dass extreme Klimaereignisse häufiger und intensiver auftreten. Um dies zu vermeiden, wäre global gesehen eine Stabilisierung der Treibhausgaskonzentration auf dem heutigen Niveau notwendig. Dies würde erfordern, dass bereits heute die hauptverantwortlichen Nationen Maßnahmen einleiten, um die Emissionen zu senken. Ohne klimaschutzpolitische Maßnahmen ist im Jahre 2100 mit globalen Klimaschäden von bis zu 20 Bill. USDollar zu rechnen. Wenn erst später, d. h. in 20 bis 30 Jahren, mit diesen Maßnahmen begonnen wird, wird eine Überschreitung der Temperaturgrenze von 2 C nicht zu verhindern sein. Überdies dürften die Kosten einer heute beginnenden Klimaschutzpolitik geringer sein als die einer solchen, die erst in 20 Jahren, dann aber mit drastischen Maßnahmen einsetzt. Je früher mit der Klimaschutzpolitik begonnen wird, desto weniger Klimaschäden werden in späteren Jahrzehnten auftreten. Die Kosten aktiver Klimaschutzpolitik, mit der heute begonnen wird, würden global etwa 430 Mrd. US-Dollar im Jahre 2050 und ca. 3 Bill. US-Dollar im Jahre 2100 betragen. Eine Klimaschutzpolitik, die erst im Jahre 2025 einsetzt, würde Mehrkosten von bis zu 50 Mrd. US-Dollar im Jahre 2050 und 340 Mrd. USDollar im Jahre 2100 bedeuten. Es können globale Klimaschäden im Jahre 2100 in der Höhe von bis zu 12 Bill. US-Dollar vermieden werden, wenn möglichst rasch mit aktiver Klimaschutzpolitik begonnen wird. In Deutschland würde eine Klimaschutzpolitik, die schon heute wirksame Maßnahmen ergreift, 5,7 Mrd. US-Dollar im Jahre 2050 und 40 Mrd. US-Dollar im Jahre 2100 kosten. Zugleich würden damit aber Klimaschäden in Höhe von 33 Mrd. USDollar im Jahre 2050 und 160 Mrd. US-Dollar im Jahre 2100 vermieden.

AB - Der durch den Menschen verursachte Klimawandel wird weiter voranschreiten, wenn es nicht gelingt, das Volumen der globalen Treibhausgasemissionen zu senken. Internationale Experten gehen allgemein davon aus, dass irreversible und gefährliche Klimaschäden dann auftreten, wenn die Treibhausgaskonzentration 450 ppm überschreitet und die globale Oberflächentemperatur im Jahre 2100 um 2 C über dem vorindustriellen Niveau liegt. Eine Überschreitung dieser Grenzen hätte zur Folge, dass extreme Klimaereignisse häufiger und intensiver auftreten. Um dies zu vermeiden, wäre global gesehen eine Stabilisierung der Treibhausgaskonzentration auf dem heutigen Niveau notwendig. Dies würde erfordern, dass bereits heute die hauptverantwortlichen Nationen Maßnahmen einleiten, um die Emissionen zu senken. Ohne klimaschutzpolitische Maßnahmen ist im Jahre 2100 mit globalen Klimaschäden von bis zu 20 Bill. USDollar zu rechnen. Wenn erst später, d. h. in 20 bis 30 Jahren, mit diesen Maßnahmen begonnen wird, wird eine Überschreitung der Temperaturgrenze von 2 C nicht zu verhindern sein. Überdies dürften die Kosten einer heute beginnenden Klimaschutzpolitik geringer sein als die einer solchen, die erst in 20 Jahren, dann aber mit drastischen Maßnahmen einsetzt. Je früher mit der Klimaschutzpolitik begonnen wird, desto weniger Klimaschäden werden in späteren Jahrzehnten auftreten. Die Kosten aktiver Klimaschutzpolitik, mit der heute begonnen wird, würden global etwa 430 Mrd. US-Dollar im Jahre 2050 und ca. 3 Bill. US-Dollar im Jahre 2100 betragen. Eine Klimaschutzpolitik, die erst im Jahre 2025 einsetzt, würde Mehrkosten von bis zu 50 Mrd. US-Dollar im Jahre 2050 und 340 Mrd. USDollar im Jahre 2100 bedeuten. Es können globale Klimaschäden im Jahre 2100 in der Höhe von bis zu 12 Bill. US-Dollar vermieden werden, wenn möglichst rasch mit aktiver Klimaschutzpolitik begonnen wird. In Deutschland würde eine Klimaschutzpolitik, die schon heute wirksame Maßnahmen ergreift, 5,7 Mrd. US-Dollar im Jahre 2050 und 40 Mrd. US-Dollar im Jahre 2100 kosten. Zugleich würden damit aber Klimaschäden in Höhe von 33 Mrd. USDollar im Jahre 2050 und 160 Mrd. US-Dollar im Jahre 2100 vermieden.

KW - Klimaschutz

KW - Internationale Umweltpolitik

KW - Klimawandel

KW - Welt

KW - Volkswirtschaftslehre

M3 - Zeitschriftenaufsätze

VL - 72

SP - 209

EP - 215

JO - DIW Wochenbericht

JF - DIW Wochenbericht

SN - 0012-1304

IS - 12/13

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