Welches Verständnis von Person leitet die Ethik? eine Auseinandersetzung mit John Rawls

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenZeitschriftenaufsätzeForschung

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Welches Verständnis von Person leitet die Ethik? eine Auseinandersetzung mit John Rawls. / Hailer, Martin.
in: Evangelische Theologie, Jahrgang 64, Nr. 6, 01.12.2004, S. 438-453.

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RIS

TY - JOUR

T1 - Welches Verständnis von Person leitet die Ethik?

T2 - eine Auseinandersetzung mit John Rawls

AU - Hailer, Martin

N1 - Literaturangaben

PY - 2004/12/1

Y1 - 2004/12/1

N2 - In der theologischen Ethik spielt, ob thematisiert oder nicht, das Verständnis von Person eine entscheidende Rolle. Der Aufsatz versucht anhand eines Lesegesprächs mit der ›Theorie der Gerechtigkeit‹ von John Rawls hierfür Einsichten zu sammeln. Dabei zeigt sich zunächst, dass die klassische Fronstellung zwischen einer Vertragstheorie der Gerechtigkeit und einem theologischen Entwurf bei weitem nicht so starr ist, wie es weithin angenommen wird. Die Spezifika des theologischen Personverständnisses werden gleichwohl in Absetzung von Rawls’ Theorie gewonnen. Dabei geht es zum einen um die sog. Exzentrizität der Person, also darum, dass sie im ihr äußerlichen Christusereignis gegründet ist und zum anderen um die Frage, welche Rolle Gesellschaft und Gemeinschaft bei der Konstitution der Person eigentlich spielen: Während die Vertragstheorie nur Gesellschaft und Individuum kennt, beharrt die Theologie auf einem ekklesiologischen Aspekt. Was eine/r ist, bemisst sich auch daran, dass sie/er am Leib Christi existiert. Mit diesen und anderen Argumenten wird für ein Verständnis von theologischer Ethik geworben, die ihren Skopus weniger in Diskurs, Entscheidung und Verantwortung sieht, sondern die Frage in den Mittelpunkt rückt, was es heißen mag ›im Geist‹ Jesu Christi zu handeln.

AB - In der theologischen Ethik spielt, ob thematisiert oder nicht, das Verständnis von Person eine entscheidende Rolle. Der Aufsatz versucht anhand eines Lesegesprächs mit der ›Theorie der Gerechtigkeit‹ von John Rawls hierfür Einsichten zu sammeln. Dabei zeigt sich zunächst, dass die klassische Fronstellung zwischen einer Vertragstheorie der Gerechtigkeit und einem theologischen Entwurf bei weitem nicht so starr ist, wie es weithin angenommen wird. Die Spezifika des theologischen Personverständnisses werden gleichwohl in Absetzung von Rawls’ Theorie gewonnen. Dabei geht es zum einen um die sog. Exzentrizität der Person, also darum, dass sie im ihr äußerlichen Christusereignis gegründet ist und zum anderen um die Frage, welche Rolle Gesellschaft und Gemeinschaft bei der Konstitution der Person eigentlich spielen: Während die Vertragstheorie nur Gesellschaft und Individuum kennt, beharrt die Theologie auf einem ekklesiologischen Aspekt. Was eine/r ist, bemisst sich auch daran, dass sie/er am Leib Christi existiert. Mit diesen und anderen Argumenten wird für ein Verständnis von theologischer Ethik geworben, die ihren Skopus weniger in Diskurs, Entscheidung und Verantwortung sieht, sondern die Frage in den Mittelpunkt rückt, was es heißen mag ›im Geist‹ Jesu Christi zu handeln.

KW - Theologie

U2 - 10.14315/evth-2004-0605

DO - 10.14315/evth-2004-0605

M3 - Zeitschriftenaufsätze

VL - 64

SP - 438

EP - 453

JO - Evangelische Theologie

JF - Evangelische Theologie

SN - 0014-3502

IS - 6

ER -

DOI

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