Untersuchungen zum Ampicillin/Sulbactam-Spiegel im bestrahlten Unterkieferknochen bei Patienten mit oralen Plattenepithelkarzinomen
Publikation: Beiträge in Zeitschriften › Zeitschriftenaufsätze › Forschung › begutachtet
Authors
Fragestellung
Nach Bestrahlungen in der Mundhöhlenregion ist das Risiko für eine infizierte Osteoradionekrose (IORN) erhöht. Daher wird bei Eingriffen am bestrahlten Patienten eine perioperative Antibiotikaprophylaxe als Standard durchgeführt. Die fixe Kombination aus Ampicillin und Sulbactam ist aufgrund ihres Wirkspektrums geeignet und hat sich im klinischen Alltag bewährt. Die Wirkstoffkonzentrationen im bestrahlten Knochen und Serum sollten mit einer klinisch-experimentellen Studie überprüft werden.
Patienten
Bei 22 mit 39,6 Gy neoadjuvant vorbehandelten Patienten wurden während der Tumoroperation nach definierter i. v. Gabe von Unacid Proben aus Serum und bestrahltem Knochen entnommen.
Ergebnisse
Die Auswertung der Proben ergab eine mittlere Ampicillin-/Sulbactamkonzentration im Serum von 124,9/64,5 µg/ml. In den Knochenproben wurden eine mittlere Ampicillinkonzentration von 5,54 µg/g und eine Sulbactamkonzentration von 1,21 µg/g bestimmt. Die erreichbare Wirkstoffkonzentration im Knochen lag somit 3 Wochen nach Abschluss der Radiatio um den Faktor 3–4 niedriger als in zum Vergleich herangezogenen Studien am unbehandelten Knochen. Dennoch lagen diese Wirkstoffkonzentrationen über den minimalen Hemmkonzentrationen der häufigsten Bakterien oraler Infektionen, wie beispielsweise Streptokokken (MHK90<0,25 µg/ml) oder Staphylococcus aureus (MHK90=0,12–2,0 µg/ml).
Schlussfolgerungen
Für den mit 40 Gy bestrahlten Knochen ist mit der i. v. Infusion von Ampicillin/Sulbactam in der vorgeschriebenen Dosierung eine sinnvolle Prophylaxe zur Verhinderung einer infizierten Osteoradionekrose möglich.
Nach Bestrahlungen in der Mundhöhlenregion ist das Risiko für eine infizierte Osteoradionekrose (IORN) erhöht. Daher wird bei Eingriffen am bestrahlten Patienten eine perioperative Antibiotikaprophylaxe als Standard durchgeführt. Die fixe Kombination aus Ampicillin und Sulbactam ist aufgrund ihres Wirkspektrums geeignet und hat sich im klinischen Alltag bewährt. Die Wirkstoffkonzentrationen im bestrahlten Knochen und Serum sollten mit einer klinisch-experimentellen Studie überprüft werden.
Patienten
Bei 22 mit 39,6 Gy neoadjuvant vorbehandelten Patienten wurden während der Tumoroperation nach definierter i. v. Gabe von Unacid Proben aus Serum und bestrahltem Knochen entnommen.
Ergebnisse
Die Auswertung der Proben ergab eine mittlere Ampicillin-/Sulbactamkonzentration im Serum von 124,9/64,5 µg/ml. In den Knochenproben wurden eine mittlere Ampicillinkonzentration von 5,54 µg/g und eine Sulbactamkonzentration von 1,21 µg/g bestimmt. Die erreichbare Wirkstoffkonzentration im Knochen lag somit 3 Wochen nach Abschluss der Radiatio um den Faktor 3–4 niedriger als in zum Vergleich herangezogenen Studien am unbehandelten Knochen. Dennoch lagen diese Wirkstoffkonzentrationen über den minimalen Hemmkonzentrationen der häufigsten Bakterien oraler Infektionen, wie beispielsweise Streptokokken (MHK90<0,25 µg/ml) oder Staphylococcus aureus (MHK90=0,12–2,0 µg/ml).
Schlussfolgerungen
Für den mit 40 Gy bestrahlten Knochen ist mit der i. v. Infusion von Ampicillin/Sulbactam in der vorgeschriebenen Dosierung eine sinnvolle Prophylaxe zur Verhinderung einer infizierten Osteoradionekrose möglich.
Titel in Übersetzung | Ampicillin and sulbactam concentrations in the irradiated mandible after oral squamous cell cancer |
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Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | Oral and Maxillofacial Surgery |
Jahrgang | 9 |
Ausgabenummer | 4 |
Seiten (von - bis) | 214-219 |
Anzahl der Seiten | 6 |
ISSN | 1865-1550 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Erschienen - 07.2005 |
Extern publiziert | Ja |
- Sulbactam, Osteoradionekrose , Ampicillin, Neoadjuvante Radiochemotherapie, Unterkiefer
- Chemie