Textkohärenz in mathematischen Modellierungsaufgaben
Publikation: Beiträge in Sammelwerken › Abstracts in Konferenzbänden › Forschung › begutachtet
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Beiträge zum Mathematikunterricht 2022: 56. Jahrestagung der Gesellschaft für Didaktik der Mathematik : vom 29.08.2022 bis 02.09.2022 in Frankfurt am Main. Hrsg. / IDMI-Primar Goethe-Universität Frankfurt. Band 1 Münster: WTM - Verlag für wissenschaftliche Texte und Medien, 2023. S. 363-366.
Publikation: Beiträge in Sammelwerken › Abstracts in Konferenzbänden › Forschung › begutachtet
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RIS
TY - CHAP
T1 - Textkohärenz in mathematischen Modellierungsaufgaben
AU - Dammann, Lena
N1 - Conference code: 56
PY - 2023
Y1 - 2023
N2 - Sprachliche Fähigkeiten spielen im Schulunterricht eine entscheidende Rolle. Zahlreiche Studien konnten bereits nachweisen, dass Schüler*innen, die über hohe sprachliche Kompetenzen verfügen, im Schnitt auch bessere Fachleistungen erbringen. Das gilt nicht zuletzt auch für traditionell eher als spracharm geltende Fächer wie Mathematik (Prediger et al., 2015). Bisherige Ansätze für eine bessere Verständlichkeit von Lern- und Leistungsaufgaben fokussieren jedoch immer noch häufig auf (bildungs-)sprachliche Oberflächenmerkmale wie etwa Fremdwörter, Komposita, Nebensatzgefüge oder die Verwendung des Konjunktivs (z. B. Berendes et al., 2013). Dementsprechend gelten Texte häufig als besonders leicht verständlich, wenn etwa die syntaktische Struktur so einfach wie möglich gehalten ist und vor allem kurze Hauptsätze beinhaltet. Diesem Ansatz folgend – auf dem auch viele Lesbarkeitsindizes (z.B. der Lesbarkeitsindex LIX) beruhen – werden auch satzverknüpfende Elemente wie Konnektoren stark beschränkt. Konnektoren wie z. B. weil, aber oder anschließend geben den Rezipienten aber Hinweise darauf, wie Sätze oder ganze Textabschnitte verknüpft werden sollen. Sie können den Rezipienten so entscheidenden Aufschluss über Kohärenzrelationen – die Sinnzusammenhänge eines Textes – geben, die Leser*innen sich andernfalls selbst erschließen müssten. Konnektoren können dabei als eine Art „Wegweiser“ verstanden werden, die Klarheit über einen intendierten Sinnzusammenhang geben. Auf diese Weise können sie den Aufbau eines kohärenten mentalen Modells – des Situationsmodells (Dijk & Kintsch, 1983) – zum geschilderten Sachverhalt unterstützen. Dieses ist auch für das Lösen von mathematischen Modellierungsaufgaben entscheidend, da hier zunächst ein geeignetes Situationsmodell gebildet werden muss, um aus diesem dann ein mathematisches Modell konstruieren zu können (Leiss et al., 2019). Konnektoren unterstützen dabei die intendierte Leseart, fügen jedoch keine neuen inhaltlichen Komponenten hinzu. Studien deuten darauf hin, dass gerade Schüler*innen der Sekundarstufe I besonders von einer Explizierung der Kohärenzrelationen im Text profitieren könnten (Becker & Musan, 2014).
AB - Sprachliche Fähigkeiten spielen im Schulunterricht eine entscheidende Rolle. Zahlreiche Studien konnten bereits nachweisen, dass Schüler*innen, die über hohe sprachliche Kompetenzen verfügen, im Schnitt auch bessere Fachleistungen erbringen. Das gilt nicht zuletzt auch für traditionell eher als spracharm geltende Fächer wie Mathematik (Prediger et al., 2015). Bisherige Ansätze für eine bessere Verständlichkeit von Lern- und Leistungsaufgaben fokussieren jedoch immer noch häufig auf (bildungs-)sprachliche Oberflächenmerkmale wie etwa Fremdwörter, Komposita, Nebensatzgefüge oder die Verwendung des Konjunktivs (z. B. Berendes et al., 2013). Dementsprechend gelten Texte häufig als besonders leicht verständlich, wenn etwa die syntaktische Struktur so einfach wie möglich gehalten ist und vor allem kurze Hauptsätze beinhaltet. Diesem Ansatz folgend – auf dem auch viele Lesbarkeitsindizes (z.B. der Lesbarkeitsindex LIX) beruhen – werden auch satzverknüpfende Elemente wie Konnektoren stark beschränkt. Konnektoren wie z. B. weil, aber oder anschließend geben den Rezipienten aber Hinweise darauf, wie Sätze oder ganze Textabschnitte verknüpft werden sollen. Sie können den Rezipienten so entscheidenden Aufschluss über Kohärenzrelationen – die Sinnzusammenhänge eines Textes – geben, die Leser*innen sich andernfalls selbst erschließen müssten. Konnektoren können dabei als eine Art „Wegweiser“ verstanden werden, die Klarheit über einen intendierten Sinnzusammenhang geben. Auf diese Weise können sie den Aufbau eines kohärenten mentalen Modells – des Situationsmodells (Dijk & Kintsch, 1983) – zum geschilderten Sachverhalt unterstützen. Dieses ist auch für das Lösen von mathematischen Modellierungsaufgaben entscheidend, da hier zunächst ein geeignetes Situationsmodell gebildet werden muss, um aus diesem dann ein mathematisches Modell konstruieren zu können (Leiss et al., 2019). Konnektoren unterstützen dabei die intendierte Leseart, fügen jedoch keine neuen inhaltlichen Komponenten hinzu. Studien deuten darauf hin, dass gerade Schüler*innen der Sekundarstufe I besonders von einer Explizierung der Kohärenzrelationen im Text profitieren könnten (Becker & Musan, 2014).
KW - Didaktik der Mathematik
KW - Textverstehen
KW - Sprache und Mathematik
KW - Textkohärenz
KW - Konnektoren
KW - Textaufgaben
KW - Sprache
KW - Lesen
UR - https://d-nb.info/1285604601
U2 - 10.17877/DE290R-23500
DO - 10.17877/DE290R-23500
M3 - Abstracts in Konferenzbänden
SN - 978-3-95987-207-2
VL - 1
SP - 363
EP - 366
BT - Beiträge zum Mathematikunterricht 2022
A2 - , IDMI-Primar Goethe-Universität Frankfurt
PB - WTM - Verlag für wissenschaftliche Texte und Medien
CY - Münster
T2 - 56. Jahrestagung der Gesellschaft für Didaktik der Mathematik 2022
Y2 - 29 August 2022 through 2 September 2022
ER -