Im ersten Teil der Analyse wurde nach einer definitorischen Abgrenzung der Sustainable Corporate Governance auf die bisherigen normativen Verbindungslinien zwischen Nachhaltigkeit und dem Aktien- und Bilanzrecht eingegangen. Im Folgenden sollen Perspektiven für eine künftige Normierung der Sustainable Corporate Governance vorgestellt werden. Dies betrifft zunächst die Nachhaltigkeitspflichten des Vorstands, wobei die Leitungsaufgaben, sein Besetzungsprofil, ein nachhaltigkeitsorientiertes Risikomanagement und die Sorgfaltspflichten sowie eine Ausweitung der ESG-Berichterstattung tangiert werden. Die Nachhaltigkeitspflichten des Aufsichtsrats könnten sich normativ auf sein Besetzungsprofil und seine Prüfungs- und Überwachungspflichten auswirken. Zudem wären eine materielle Prüfung der ESG-Berichterstattung durch Abschlussprüfer und Enforcement-Instanz sowie eine flankierende Prüfung des nachhaltigkeitsorientierten Risikomanagementsystems durch den Abschlussprüfer in Erwägung zu ziehen. Der Beitrag wird aus DB Heft 20 fortgesetzt.