Signalarten - ein praxisnaher Beitrag zur Erfassung der Naturnähe und Biodiversität in Wäldern

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Naturnähe ist eine zentrale Zielgröße im Waldnaturschutz und ein häufig verwendeter Begriff in der Naturschutzpraxis. Die Beantwortung der Frage, welche Wälder als naturnah eingestuft werden können, setzt die Identifizierung geeigneter Indikatoren voraus. Der Beitrag stellt den in Skandinavien erfolgreich angewendeten Signalarten-Ansatz zur Ermittlung von naturschutzfachlich wertvollen Waldflächen vor. Um einen möglichst hohen Praxisbezug sowie eine hohe Naturschutzrelevanz zu gewährleisten, werden am Beispiel der Kryptogamen (Pilze, Moose und Flechten) Schleswig-Holsteins optisch auffällige und relativ einfach ansprechbare Signalarten vorgeschlagen. Auf Grund ihrer großen Affinität zu Lebensräumen mit einem hohen naturschutzfachlichen Wert bzw. einer hohen Naturnähe ist das gleichzeitige Vorkommen von weiteren seltenen und gefährdeten Vertretern der jeweiligen Waldlebensgemeinschaften zu erwarten, die aber meist schwieriger zu finden und anzusprechen sind. Das Prinzip dieser "integrierenden" Indikatorarten ist besonders für die Identifikation von historisch alten Wäldern sowie Hot Spots der Waldbiodiversität von großer Relevanz und gewinnt naturschutzpolitisch durch den oft großen "Mitnahmeeffekt" zunehmend an Bedeutung. Aus diesem Grund ist für eine praxisnahe, naturschutzfachliche Beurteilung von Wäldern die Berücksichtigung von Signalarten eine sinnvolle Ergänzung zur Erfassung von Strukturindikatoren. Eine verstärkte Berücksichtigung der Kryptogamen im Waldnaturschutz ist wünschenswert.
Titel in ÜbersetzungSignal species - A practical tool for the assessment of naturalness and biodiversity in forest ecosystems
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftNatur und Landschaft
Jahrgang88
Ausgabenummer9/10
Seiten (von - bis)392-399
Anzahl der Seiten8
ISSN0028-0615
DOIs
PublikationsstatusErschienen - 09.2013

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