Rückbau und Entsorgung in der deutschen Atomwirtschaft: Öffentlich-rechtlicher Atomfonds erforderlich

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenZeitschriftenaufsätzeForschung

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Rückbau und Entsorgung in der deutschen Atomwirtschaft: Öffentlich-rechtlicher Atomfonds erforderlich. / Hirschhausen, Christian von; Gerbaulet, Clemens; Kemfert, Claudia et al.
in: DIW Wochenbericht, Jahrgang 45, 2015, S. 1072-1082.

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenZeitschriftenaufsätzeForschung

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title = "R{\"u}ckbau und Entsorgung in der deutschen Atomwirtschaft: {\"O}ffentlich-rechtlicher Atomfonds erforderlich",
abstract = "Fragen der Finanzierung des R{\"u}ckbaus von Atomkraftwerken und der Entsorgung radioaktiver Abf{\"a}lle stehen im Mittelpunkt der gegenw{\"a}rtigen Diskussion um die weitere Ausgestaltung des Atomausstiegs. Es besteht die Gefahr, dass sich die Atomkraftwerksbetreiber ihrer finanziellen Verantwortung langfristig zumindest teilweise entziehen. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass es beim R{\"u}ckbau von Atomkraftwerken und bei der Entsorgung radioaktiver Abf{\"a}lle oft zu erheblichen Verz{\"o}gerungen sowie Kostensteigerungen kommt. Bisher fehlt nach wie vor ein Endlager f{\"u}r hochradioaktive Abf{\"a}lle, w{\"a}hrend beim derzeit im Bau befindlichen Endlager Konrad f{\"u}r schwach- bis mittelradioaktive Abf{\"a}lle die genehmigten Kapazit{\"a}ten absehbar zu knapp bemessen sind. Zur langfristigen Sicherung der Finanzierung des Kraftwerksr{\"u}ckbaus und der Entsorgung radioaktiver Abf{\"a}lle werden derzeit die Bildung von unternehmensinternen Fonds, die Schaffung eines {\"o}ffentlich-rechtlichen Fonds sowie Mischformen dieser Konzepte diskutiert. Aufgrund der Interdependenzen zwischen R{\"u}ckbau und Entsorgung sowie des langen abzudeckenden Zeitraums erscheint die Einrichtung eines {\"o}ffentlich-rechtlichen Fonds am besten geeignet, um die Finanzierung dauerhaft zu sichern, das Verursacherprinzip zu wahren und die finanziellen Risiken f{\"u}r die Gesellschaft zu mindern. Die Bundesregierung sollte deshalb einen {\"o}ffentlich-rechtlichen Fonds einrichten, der sowohl der Finanzierung des R{\"u}ckbaus der Atomkraftwerke als auch der Entsorgung radioaktiver Abf{\"a}lle dient. Die Zuf{\"u}hrung der notwendigen Mittel zum Fonds sollte zeitlich gestreckt werden, um den Unternehmen die Anpassung zu erleichtern.",
keywords = "Volkswirtschaftslehre, nuclear energy, electricity, waste disposal",
author = "Hirschhausen, {Christian von} and Clemens Gerbaulet and Claudia Kemfert and Felix Reitz and Dorothea Sch{\"a}fer and Cornelia Ziehm",
year = "2015",
language = "Deutsch",
volume = "45",
pages = "1072--1082",
journal = "DIW Wochenbericht",
issn = "0012-1304",
publisher = "Deutsches Institut f{\"u}r Wirtschaftsforschung (DIW)",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Rückbau und Entsorgung in der deutschen Atomwirtschaft

T2 - Öffentlich-rechtlicher Atomfonds erforderlich

AU - Hirschhausen, Christian von

AU - Gerbaulet, Clemens

AU - Kemfert, Claudia

AU - Reitz, Felix

AU - Schäfer, Dorothea

AU - Ziehm, Cornelia

PY - 2015

Y1 - 2015

N2 - Fragen der Finanzierung des Rückbaus von Atomkraftwerken und der Entsorgung radioaktiver Abfälle stehen im Mittelpunkt der gegenwärtigen Diskussion um die weitere Ausgestaltung des Atomausstiegs. Es besteht die Gefahr, dass sich die Atomkraftwerksbetreiber ihrer finanziellen Verantwortung langfristig zumindest teilweise entziehen. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass es beim Rückbau von Atomkraftwerken und bei der Entsorgung radioaktiver Abfälle oft zu erheblichen Verzögerungen sowie Kostensteigerungen kommt. Bisher fehlt nach wie vor ein Endlager für hochradioaktive Abfälle, während beim derzeit im Bau befindlichen Endlager Konrad für schwach- bis mittelradioaktive Abfälle die genehmigten Kapazitäten absehbar zu knapp bemessen sind. Zur langfristigen Sicherung der Finanzierung des Kraftwerksrückbaus und der Entsorgung radioaktiver Abfälle werden derzeit die Bildung von unternehmensinternen Fonds, die Schaffung eines öffentlich-rechtlichen Fonds sowie Mischformen dieser Konzepte diskutiert. Aufgrund der Interdependenzen zwischen Rückbau und Entsorgung sowie des langen abzudeckenden Zeitraums erscheint die Einrichtung eines öffentlich-rechtlichen Fonds am besten geeignet, um die Finanzierung dauerhaft zu sichern, das Verursacherprinzip zu wahren und die finanziellen Risiken für die Gesellschaft zu mindern. Die Bundesregierung sollte deshalb einen öffentlich-rechtlichen Fonds einrichten, der sowohl der Finanzierung des Rückbaus der Atomkraftwerke als auch der Entsorgung radioaktiver Abfälle dient. Die Zuführung der notwendigen Mittel zum Fonds sollte zeitlich gestreckt werden, um den Unternehmen die Anpassung zu erleichtern.

AB - Fragen der Finanzierung des Rückbaus von Atomkraftwerken und der Entsorgung radioaktiver Abfälle stehen im Mittelpunkt der gegenwärtigen Diskussion um die weitere Ausgestaltung des Atomausstiegs. Es besteht die Gefahr, dass sich die Atomkraftwerksbetreiber ihrer finanziellen Verantwortung langfristig zumindest teilweise entziehen. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass es beim Rückbau von Atomkraftwerken und bei der Entsorgung radioaktiver Abfälle oft zu erheblichen Verzögerungen sowie Kostensteigerungen kommt. Bisher fehlt nach wie vor ein Endlager für hochradioaktive Abfälle, während beim derzeit im Bau befindlichen Endlager Konrad für schwach- bis mittelradioaktive Abfälle die genehmigten Kapazitäten absehbar zu knapp bemessen sind. Zur langfristigen Sicherung der Finanzierung des Kraftwerksrückbaus und der Entsorgung radioaktiver Abfälle werden derzeit die Bildung von unternehmensinternen Fonds, die Schaffung eines öffentlich-rechtlichen Fonds sowie Mischformen dieser Konzepte diskutiert. Aufgrund der Interdependenzen zwischen Rückbau und Entsorgung sowie des langen abzudeckenden Zeitraums erscheint die Einrichtung eines öffentlich-rechtlichen Fonds am besten geeignet, um die Finanzierung dauerhaft zu sichern, das Verursacherprinzip zu wahren und die finanziellen Risiken für die Gesellschaft zu mindern. Die Bundesregierung sollte deshalb einen öffentlich-rechtlichen Fonds einrichten, der sowohl der Finanzierung des Rückbaus der Atomkraftwerke als auch der Entsorgung radioaktiver Abfälle dient. Die Zuführung der notwendigen Mittel zum Fonds sollte zeitlich gestreckt werden, um den Unternehmen die Anpassung zu erleichtern.

KW - Volkswirtschaftslehre

KW - nuclear energy

KW - electricity

KW - waste disposal

M3 - Zeitschriftenaufsätze

VL - 45

SP - 1072

EP - 1082

JO - DIW Wochenbericht

JF - DIW Wochenbericht

SN - 0012-1304

ER -

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