Regierungskoalitionen: Bildung und Dauerhaftigkeit
Publikation: Beiträge in Sammelwerken › Aufsätze in Sammelwerken › Forschung
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Regierungssysteme in Mittel- und Osteuropa: Die neuen EU-Staaten im Vergleich. Hrsg. / Florian Grotz; Ferdinand Müller-Rommel. 1. Aufl. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2011. S. 194-216.
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RIS
TY - CHAP
T1 - Regierungskoalitionen: Bildung und Dauerhaftigkeit
AU - Grotz, Florian
AU - Weber, Till
PY - 2011
Y1 - 2011
N2 - In den westeuropäischen Demokratien wurde die überwiegende Mehrzahl der nationalen Regierungen seit 1945 von zwei oder mehreren Parteien gebildet (Müller/Bergman/Strøm 2008: 7f.). Dieser Befund hat weitreichende Konsequenzen für die Funktionsweise der parlamentarischen Regierungssysteme. In Mehrparteienregierungen basieren politische Entscheidungen stets auf einem Kompromiss zwischen den Koalitionspartnern, die zugleich im Wettbewerb zueinander stehen. Folglich ist der kabinettsinterne Abstimmungsbedarf größer als in Einparteiregierungen. Diese fundamentale Differenz hat sich auch in der empirischen Demokratietheorie niedergeschlagen. In der Regimetypologie Arend Lijpharts (1999) zählen Koalitionsregierungen zu den Strukturmerkmalen der Konsensdemokratie, Einparteiregierungen dagegen zu jenen der Mehrheitsdemokratie. Aus Sicht des Vetospieleransatzes sind in Koalitionsregierungen Politikwechsel deutlich schwieriger umzusetzen als in Einparteiregierungen (Tsebelis 2002). Nicht zuletzt gelten Einparteikabinette auch als stabiler, was die Funktions- und Leistungsfähigkeit des Regierungssystems fördert (Saalfeld 2008: 327).
AB - In den westeuropäischen Demokratien wurde die überwiegende Mehrzahl der nationalen Regierungen seit 1945 von zwei oder mehreren Parteien gebildet (Müller/Bergman/Strøm 2008: 7f.). Dieser Befund hat weitreichende Konsequenzen für die Funktionsweise der parlamentarischen Regierungssysteme. In Mehrparteienregierungen basieren politische Entscheidungen stets auf einem Kompromiss zwischen den Koalitionspartnern, die zugleich im Wettbewerb zueinander stehen. Folglich ist der kabinettsinterne Abstimmungsbedarf größer als in Einparteiregierungen. Diese fundamentale Differenz hat sich auch in der empirischen Demokratietheorie niedergeschlagen. In der Regimetypologie Arend Lijpharts (1999) zählen Koalitionsregierungen zu den Strukturmerkmalen der Konsensdemokratie, Einparteiregierungen dagegen zu jenen der Mehrheitsdemokratie. Aus Sicht des Vetospieleransatzes sind in Koalitionsregierungen Politikwechsel deutlich schwieriger umzusetzen als in Einparteiregierungen (Tsebelis 2002). Nicht zuletzt gelten Einparteikabinette auch als stabiler, was die Funktions- und Leistungsfähigkeit des Regierungssystems fördert (Saalfeld 2008: 327).
KW - Politikwissenschaft
U2 - 10.1007/978-3-531-93217-0_10
DO - 10.1007/978-3-531-93217-0_10
M3 - Aufsätze in Sammelwerken
SN - 978-3-531-16586-8
SP - 194
EP - 216
BT - Regierungssysteme in Mittel- und Osteuropa
A2 - Grotz, Florian
A2 - Müller-Rommel, Ferdinand
PB - VS Verlag für Sozialwissenschaften
CY - Wiesbaden
ER -