Namensbasierte Identifizierung von Fällen mit türkischer Herkunft im Kinderkrebsregister Mainz.

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenZeitschriftenaufsätzeForschungbegutachtet

Authors

  • Johanna Spallek
  • P Kaatsch
  • C Spix
  • Nazan Ulusoy
  • Hajo Zeeb
  • Oliver Razum
Bisher gibt es in Deutschland wenige Auswertungen von Routinedaten über die Gesundheit von Menschen mit Migrationshintergrund. Ein Hindernis ist dabei, dass die vorhandenen Daten keine sicheren Rückschlüsse auf die Herkunft der Personen zulassen. In manchen Datenquellen liegen Angaben über die Staatsangehörigkeit vor, die aber bei Migranten ab der zweiten Generation oder Eingebürgerten die Herkunft oft nicht mehr widerspiegeln. In dieser Arbeit wurde ein weit gehend computerisierter, namensbasierter Ansatz zur Identifizierung von Personen mit türkischem Hintergrund aus den Fällen des Deutschen Kinderkrebsregisters in Mainz genutzt. Die Performanz des Algorithmus wurde anhand eines manuell erstellten Goldstandards berechnet und stellt sich als sehr gut dar (Sensitivität und Spezifität ≥ 0,975). Insgesamt haben 1774 der 37 259 Fälle im Register (1980 - 2005) einen türkischen Hintergrund. Mit dem Namensalgorithmus steht ein Instrument für die valide Ermittlung türkischstämmiger Personen aus Registerdaten unabhängig von Verzerrungen durch Einbürgerungen oder eine mangelnde Datenqualität zur Verfügung. Dieser Ansatz dient einer Verbesserung der migrantensensiblen Gesundheitsberichterstattung bzw. Gesundheitsforschung in Deutschland. In Zukunft sollten zusätzliche Daten über den Migrationsstatus bereits primär während der Datensammlung erhoben werden, um Gesundheitsdaten für alle Migrantengruppen bereitstellen zu können.
Titel in ÜbersetzungName-Based Identification of Cases of Turkish Origin in the Childhood Cancer Registry in Mainz
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftDas Gesundheitswesen
Jahrgang68
Ausgabenummer10
Seiten (von - bis)643 - 649
Anzahl der Seiten7
ISSN0941-3790
DOIs
PublikationsstatusErschienen - 01.10.2006
Extern publiziertJa

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