Maschinen- und werkzeugseitige Herausforderungen bei der Blechmassivumformung von komplexen Bauteilen

Publikation: Beiträge in SammelwerkenAufsätze in KonferenzbändenForschungbegutachtet

Authors

  • V. Salfeld
  • T. Matthias
  • Richard Krimm
  • Bernd-Arno Behrens
  • Peter Sieczkarek
  • Noomane Ben Khalifa
  • A. Erman Tekkaya
  • Harald Hetzner
  • Stephan Tremmel
  • Sandro Wartzack
Die Pressenstruktur ist bei Prozessen der Blechmassivumformung hohen Umformkräften ausgesetzt, wodurch es zu unerwünschten Verlagerungen von Pressenkomponenten kommt. Diese Verlagerungen wirken sich auf die Kinematik und die Lage der formgebenden Werkzeugkomponenten beim Werkzeugschluss aus und haben damit einen wesentlichen Einfluss auf die Endgeometrie des umformtechnisch hergestellten Bauteils. Weist dieses Bauteil horizontal angeordnete Funktionselemente auf, wie beispielsweise Verzahnungen, führt das neben der vertikalen zu einer hohen horizontalen Belastung der Pressenstruktur und damit zu einem hohen horizontalen Versatz der Werkzeug- und Pressenkomponenten. Dieser Sachverhalt wird beispielhaft an zwei unterschiedlichen Pressen demonstriert. Hierbei handelt es sich einerseits um eine typische mechanische Produktionspresse, deren vertikale Stößelbewegung zur Ausformung asymmetrischer Bauteile mit horizontalen Nebenformelementen genutzt wird, und andererseits um eine neuartige Mehrachspresse mit fünf Bewegungsachsen, die zahlreiche Vorteile für die inkrementelle Herstellung komplexer Funktionsbauteile bietet. Die vorherrschende Belastung, insbesondere bei der Verwendung der Horizontalachsen, führt zu elastischen Deformationen der Pressenkomponenten, welche die Einhaltung der Fertigungstoleranzen der zu fertigenden Bauteile beeinflussen. Diese müssen bei der Auslegung der Umformfolgen berücksichtigt und gegebenenfalls durch die Verwendung weiterer Maschinenachsen als Stützachsen kompensiert bzw. reduziert werden. In Verbindung mit einer verbesserten Maschinentechnik lässt sich eine weitere Optimierung der Bauteilformgebung durch Beschichtung der Werkzeuge mit amorphen Kohlenstoffschichtsystemen erreichen. Diese erlauben verschleißarme Werkzeuge und mindern die Reibung in der Wirkfuge zwischen Werkzeug und Bauteil während des Umformens. Hiermit tragen sie so zu einer Reduzierung der erforderlichen Prozesskräfte bei und lassen zukünftig auch eine lokal angepasste Reibung erwarten, um die Prozesse der Blechmassivumformung bestmöglich zu unterstützen.
OriginalspracheDeutsch
TitelTagungsband zum 2. Erlanger Workshop Blechmassivumformung 2013 : 2. Workshop Blechmassivumformung
HerausgeberM. Merklein, B. A. Behrens, A. E. Tekkaya
Anzahl der Seiten23
VerlagMeisenbach GmbH Verlag
Erscheinungsdatum13.11.2013
Seiten13-35
ISBN (Print)978-3-87525-353-5
PublikationsstatusErschienen - 13.11.2013
Extern publiziertJa
Veranstaltung2. Workshop Blechmassivumformung - 2013 - Erlangen, Deutschland
Dauer: 13.11.201313.11.2013
Konferenznummer: 2

    Fachgebiete

  • Ingenieurwissenschaften - Kaltmassivumformen, Blechumformen, polykristallinier Stoff, Feinblech, zyklische Beanspruchung, Verformungstextur, Mikrogefüge, Bruchdefhnung, ferritischer Stahl, Werkstoffmodell