Landschaft als Prozess – Prozess als Konflikt
Publikation: Beiträge in Sammelwerken › Aufsätze in Sammelwerken › Forschung › begutachtet
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Landschaft als Prozess. Hrsg. / Rainer Duttmann; Olaf Kühne; Florian Weber. 1. Aufl. Wiesbaden: Springer VS, 2020. S. 493-511 (RaumFragen: Stadt – Region – Landschaft).
Publikation: Beiträge in Sammelwerken › Aufsätze in Sammelwerken › Forschung › begutachtet
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RIS
TY - CHAP
T1 - Landschaft als Prozess – Prozess als Konflikt
AU - Mölders, Tanja
AU - Hofmeister, Sabine
PY - 2020
Y1 - 2020
N2 - Natur- und Landschaftsschutz zeitigen Konflikte, die sich je nach Schutzkonzept unterscheiden. In Abgrenzung vom konservierenden Naturschutz (Schutz einer ‚Idealnatur‘) und integrativen Naturschutz (Verbindung von Naturschutz und -nutzung) geht es im Prozessschutz darum, ‚Wildnis(entwicklung)‘ zu ermöglichen. Dabei wird – so die Ausgangsüberlegung des Beitrages – der Prozess selbst zum Konflikt. Indem ‚Natur‘ als Prozess konzeptualisiert wird, entstehen einerseits Zielkonflikte innerhalb des Naturschutzes sowie andererseits gesellschaftliche Konflikte um die Einrichtung von ‚Wildnisgebieten‘ nach den Grundsätzen des Prozessschutzes. Im Beitrag werden diese Konflikte analysiert und interpretiert, indem ein sozial-ökologisches Verständnis von ‚Wildnis‘ zugrunde gelegt wird. Dabei zeigt sich, dass ‚Wildnis‘ auf der materiell-physischen Ebene auf eine im Entstehen begriffene ‚Natur‘ verweist, die – insbesondere als sogenannte neue Wildnis (z. B. ‚Stadtwildnis‘) ‚hybride Natur/en‘ hervorbringt. Auf der kulturell-symbolischen Ebene steht ‚Wildnis‘ jedoch für die verloren geglaubte ‚Natur pur‘ und ist somit in die Vergangenheit gerichtet. Das daraus entstehende Spannungsfeld zwischen ‚Natürlichem‘ und ‚Gesellschaftlichem‘ wird insbesondere deutlich, wenn die Perspektive auf ‚Wildnis‘ um die Kategorie Geschlecht erweitert wird: Wird ‚Geschlecht‘ als Prozesskategorie verstanden, wird auch hier das dichotom strukturierte Schema des modernen Denkens und Handelns irritiert. ‚Hybride‘ Naturen und ‚queere‘ Geschlechteridentitäten sind notwendig umstritten. Es gilt, diese Kontroversen als gesellschaftliche Kontroversen auszuhandeln.
AB - Natur- und Landschaftsschutz zeitigen Konflikte, die sich je nach Schutzkonzept unterscheiden. In Abgrenzung vom konservierenden Naturschutz (Schutz einer ‚Idealnatur‘) und integrativen Naturschutz (Verbindung von Naturschutz und -nutzung) geht es im Prozessschutz darum, ‚Wildnis(entwicklung)‘ zu ermöglichen. Dabei wird – so die Ausgangsüberlegung des Beitrages – der Prozess selbst zum Konflikt. Indem ‚Natur‘ als Prozess konzeptualisiert wird, entstehen einerseits Zielkonflikte innerhalb des Naturschutzes sowie andererseits gesellschaftliche Konflikte um die Einrichtung von ‚Wildnisgebieten‘ nach den Grundsätzen des Prozessschutzes. Im Beitrag werden diese Konflikte analysiert und interpretiert, indem ein sozial-ökologisches Verständnis von ‚Wildnis‘ zugrunde gelegt wird. Dabei zeigt sich, dass ‚Wildnis‘ auf der materiell-physischen Ebene auf eine im Entstehen begriffene ‚Natur‘ verweist, die – insbesondere als sogenannte neue Wildnis (z. B. ‚Stadtwildnis‘) ‚hybride Natur/en‘ hervorbringt. Auf der kulturell-symbolischen Ebene steht ‚Wildnis‘ jedoch für die verloren geglaubte ‚Natur pur‘ und ist somit in die Vergangenheit gerichtet. Das daraus entstehende Spannungsfeld zwischen ‚Natürlichem‘ und ‚Gesellschaftlichem‘ wird insbesondere deutlich, wenn die Perspektive auf ‚Wildnis‘ um die Kategorie Geschlecht erweitert wird: Wird ‚Geschlecht‘ als Prozesskategorie verstanden, wird auch hier das dichotom strukturierte Schema des modernen Denkens und Handelns irritiert. ‚Hybride‘ Naturen und ‚queere‘ Geschlechteridentitäten sind notwendig umstritten. Es gilt, diese Kontroversen als gesellschaftliche Kontroversen auszuhandeln.
KW - Umweltplanung, Landschaftsentwicklung
KW - Naturschutzkonzepte
KW - Prozessschutzt
KW - Wildniss
KW - Konflikte
KW - Geschlechterforschung
KW - Nachhaltige Entwicklung
UR - https://www.springer.com/de/book/9783658309336
U2 - 10.1007/978-3-658-30934-3_23
DO - 10.1007/978-3-658-30934-3_23
M3 - Aufsätze in Sammelwerken
SN - 978-3-658-30933-6
T3 - RaumFragen: Stadt – Region – Landschaft
SP - 493
EP - 511
BT - Landschaft als Prozess
A2 - Duttmann, Rainer
A2 - Kühne, Olaf
A2 - Weber, Florian
PB - Springer VS
CY - Wiesbaden
ER -