Kurd Laßwitz’ Homchen: Ein Bildungsmärchen aus der Tiefenzeit
Publikation: Beiträge in Sammelwerken › Aufsätze in Sammelwerken › Forschung › begutachtet
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Zeiten der Natur: Konzeptionen der Tiefenzeit in der literarischen Moderne. Hrsg. / Johannes Pause; Tanja Prokić. Berlin: J.B. Metzler, 2023. S. 81–93 (LiLi: Studien zu Literaturwissenschaft und Linguistik; Band 5).
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RIS
TY - CHAP
T1 - Kurd Laßwitz’ Homchen
T2 - Ein Bildungsmärchen aus der Tiefenzeit
AU - Stoffel, Patrick
PY - 2023/10/13
Y1 - 2023/10/13
N2 - Mit seinem Tiermärchen Homchen (1902) versuchte Kurd Laßwitz die Bedeutung der Kantischen Anthropologie auch unter der Bedingung der Tiefendimension allen Lebens zu behaupten. Dieser Beitrag zeigt, dass die Gattungswahl als Reaktion auf den Umstand zu verstehen ist, dass die in der Tiefenzeit wirksamen geologischen Kräfte und natürlichen Selektionsprozesse aus menschlicher Perspektive ‚nie‘ zu sehen sind und doch vom Menschen unbemerkt ‚immer‘ stattfinden, genau so, wie Märchen zeitlich und örtlich nicht präzise festgelegt sind, also ‚nie‘ stattfinden, und doch gerade deswegen allgemeine, überzeitliche Wahrheiten artikulieren, also ‚immer‘ gelten. Homchen erprobt – und das macht die Lektüre aktuell –, wie ein Erzählen in und mit der Tiefenzeit möglich ist, und führt vor, wie tradierte Erzählmuster, insbesondere die des Bildungsromans und die ihm zugrundeliegende Form von Subjektivität, dabei an ihre Grenzen stoßen.
AB - Mit seinem Tiermärchen Homchen (1902) versuchte Kurd Laßwitz die Bedeutung der Kantischen Anthropologie auch unter der Bedingung der Tiefendimension allen Lebens zu behaupten. Dieser Beitrag zeigt, dass die Gattungswahl als Reaktion auf den Umstand zu verstehen ist, dass die in der Tiefenzeit wirksamen geologischen Kräfte und natürlichen Selektionsprozesse aus menschlicher Perspektive ‚nie‘ zu sehen sind und doch vom Menschen unbemerkt ‚immer‘ stattfinden, genau so, wie Märchen zeitlich und örtlich nicht präzise festgelegt sind, also ‚nie‘ stattfinden, und doch gerade deswegen allgemeine, überzeitliche Wahrheiten artikulieren, also ‚immer‘ gelten. Homchen erprobt – und das macht die Lektüre aktuell –, wie ein Erzählen in und mit der Tiefenzeit möglich ist, und führt vor, wie tradierte Erzählmuster, insbesondere die des Bildungsromans und die ihm zugrundeliegende Form von Subjektivität, dabei an ihre Grenzen stoßen.
KW - Literaturwissenschaft
UR - https://d-nb.info/1289334641
U2 - 10.1007/978-3-662-67588-5_5
DO - 10.1007/978-3-662-67588-5_5
M3 - Aufsätze in Sammelwerken
SN - 978-3-662-67587-8
T3 - LiLi: Studien zu Literaturwissenschaft und Linguistik
SP - 81
EP - 93
BT - Zeiten der Natur
A2 - Pause, Johannes
A2 - Prokić, Tanja
PB - J.B. Metzler
CY - Berlin
ER -