Kosten und Lebensqualität der Endometriose

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenKonferenz-Abstracts in FachzeitschriftenForschungbegutachtet

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Kosten und Lebensqualität der Endometriose. / Kleine-Budde, Katja; Brandes, I.; Halis, G.

in: Das Gesundheitswesen, Jahrgang 73, 2011, S. A326.

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenKonferenz-Abstracts in FachzeitschriftenForschungbegutachtet

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Kleine-Budde K, Brandes I, Halis G. Kosten und Lebensqualität der Endometriose. Das Gesundheitswesen. 2011;73:A326. doi: 10.1055/s-0031-1283508

Bibtex

@article{5c8815bf6f2341f0a7c907e6be4bf17b,
title = "Kosten und Lebensqualit{\"a}t der Endometriose",
abstract = "Einleitung/Hintergrund: Im Rahmen der EndoCost-Studie wurden die Kosten und die Lebensqualit{\"a}t von Endometriose-Patientinnen ermittelt. Es wurde davon ausgegangen, dass Frauen mit {\"u}berdurchschnittlich langer Diagnoseverz{\"o}gerung st{\"a}rker in ihrer Lebensqualit{\"a}t beeintr{\"a}chtigt sind als Frauen, deren Diagnose fr{\"u}hzeitig gestellt wurde und dass sich eine sp{\"a}te Diagnose in erh{\"o}hter Leistungsinanspruchnahme sowie in h{\"o}heren Kosten widerspiegelt. Methodik: Eingeschlossen wurden 788 Patientinnen mit gesicherter Endometriose aus drei beteiligten Studienzentren der station{\"a}ren Versorgung. An die Frauen wurde im September 2009 ein Fragebogen versendet, der f{\"u}r die zur{\"u}ckliegenden 8 Wochen auszuf{\"u}llen war. Der Fragebogen enthielt Items zu: Demografie, Krankheitsverlauf, Lebensqualit{\"a}t (SF-36), Leistungsinanspruchnahme. Die Kostendaten wurden auf Jahresbasis hochgerechnet. Ergebnisse: Es lagen 157 auswertbare Frageb{\"o}gen vor (R{\"u}cklauf 20%). Das Durchschnittsalter der Frauen lag bei 39 Jahren; die durchschnittlichen Kosten pro Patientin beliefen sich auf 4.503€, wobei der Gro{\ss}teil (61%) auf indirekte Kosten zur{\"u}ckzuf{\"u}hren war. Im Vergleich mit einer deutschen Normstichprobe (Morfeld, 2005) zeigten die vorliegenden Ergebnisse unterdurchschnittliche Lebensqualit{\"a}tswerte, insbesondere auf der psychischen Ebene (PSK). Frauen mit langer Diagnoseverz{\"o}gerung (durchschnittlich 18 Jahre) verzeichneten gleichzeitig die h{\"o}chsten Lebensqualit{\"a}tsbeeintr{\"a}chtigungen und die h{\"o}chsten Kosten (n=35, PSK 32, 7.515 € pro Person). Dagegen verursachten Frauen mit langer Krankheitsdauer (durchschnittlich 15 Jahre) aber fr{\"u}her Diagnose (durchschnittlich 3 Jahre) die geringsten Kosten bei mittleren Lebensqualit{\"a}tswerten (n=22, PSK 37, 2.252 € pro Person). Schlussfolgerungen: Die unterdurchschnittlichen Werte der psychischen Lebensqualit{\"a}t der Studienteilnehmerinnen zeigten, dass die Frauen deutliche Beeintr{\"a}chtigungen wahrnehmen. Vor allem in der Gruppe der Frauen mit langer Diagnoseverz{\"o}gerung gingen diese mit h{\"o}heren Leistungsinanspruchnahmen und mit h{\"a}ufigen Fehlzeiten am Arbeitsplatz einher. Der Gro{\ss}teil der Kosten (75%) entfiel hier auf indirekte Kosten, was auf eine berufliche Beeintr{\"a}chtigung dieser Subgruppe hindeutet. Die Ergebnisse zeigen, dass aus versorgungswissenschaftlicher und {\"o}konomischer Sicht und im Interesse der Patientinnen der Fokus auf die Patientinnen mit {\"u}berdurchschnittlicher Diagnoseverz{\"o}gerung gelegt werden sollte. Die Gr{\"u}nde f{\"u}r die erheblichen Diagnoseverz{\"o}gerungen in dieser Patientengruppe sind bislang nicht erforscht.Literatur:Morfeld, Bullinger, Nantke et al. (2005): Die Version 2.0 des SF-36 Health Survey - Ergebnisse einer bev{\"o}lkerungsrepr{\"a}sentativen Studie, Sozial- und Pr{\"a}ventivmedizin, 50, 292-300",
keywords = "Gesundheitswissenschaften",
author = "Katja Kleine-Budde and I. Brandes and G. Halis",
year = "2011",
doi = "10.1055/s-0031-1283508",
language = "Deutsch",
volume = "73",
pages = "A326",
journal = "Das Gesundheitswesen",
issn = "0941-3790",
publisher = "Thieme",
note = "Pr{\"a}vention - Sozial und nachhaltig gestalten - DGUV2011 ; Conference date: 21-09-2011 Through 23-09-2011",
url = "https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=2ahUKEwjas_P13LHhAhUCYVAKHfryBB8QFjAAegQIBRAC&url=http%3A%2F%2Fpublikationen.dguv.de%2Fdguv%2Fpdf%2F10002%2F2013-05-21_jbp_komplett_screenversion.pdf&usg=AOvVaw3-wicSDRRGL4ouUIzDBT3c",

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RIS

TY - JOUR

T1 - Kosten und Lebensqualität der Endometriose

AU - Kleine-Budde, Katja

AU - Brandes, I.

AU - Halis, G.

N1 - Conference code: 47

PY - 2011

Y1 - 2011

N2 - Einleitung/Hintergrund: Im Rahmen der EndoCost-Studie wurden die Kosten und die Lebensqualität von Endometriose-Patientinnen ermittelt. Es wurde davon ausgegangen, dass Frauen mit überdurchschnittlich langer Diagnoseverzögerung stärker in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt sind als Frauen, deren Diagnose frühzeitig gestellt wurde und dass sich eine späte Diagnose in erhöhter Leistungsinanspruchnahme sowie in höheren Kosten widerspiegelt. Methodik: Eingeschlossen wurden 788 Patientinnen mit gesicherter Endometriose aus drei beteiligten Studienzentren der stationären Versorgung. An die Frauen wurde im September 2009 ein Fragebogen versendet, der für die zurückliegenden 8 Wochen auszufüllen war. Der Fragebogen enthielt Items zu: Demografie, Krankheitsverlauf, Lebensqualität (SF-36), Leistungsinanspruchnahme. Die Kostendaten wurden auf Jahresbasis hochgerechnet. Ergebnisse: Es lagen 157 auswertbare Fragebögen vor (Rücklauf 20%). Das Durchschnittsalter der Frauen lag bei 39 Jahren; die durchschnittlichen Kosten pro Patientin beliefen sich auf 4.503€, wobei der Großteil (61%) auf indirekte Kosten zurückzuführen war. Im Vergleich mit einer deutschen Normstichprobe (Morfeld, 2005) zeigten die vorliegenden Ergebnisse unterdurchschnittliche Lebensqualitätswerte, insbesondere auf der psychischen Ebene (PSK). Frauen mit langer Diagnoseverzögerung (durchschnittlich 18 Jahre) verzeichneten gleichzeitig die höchsten Lebensqualitätsbeeinträchtigungen und die höchsten Kosten (n=35, PSK 32, 7.515 € pro Person). Dagegen verursachten Frauen mit langer Krankheitsdauer (durchschnittlich 15 Jahre) aber früher Diagnose (durchschnittlich 3 Jahre) die geringsten Kosten bei mittleren Lebensqualitätswerten (n=22, PSK 37, 2.252 € pro Person). Schlussfolgerungen: Die unterdurchschnittlichen Werte der psychischen Lebensqualität der Studienteilnehmerinnen zeigten, dass die Frauen deutliche Beeinträchtigungen wahrnehmen. Vor allem in der Gruppe der Frauen mit langer Diagnoseverzögerung gingen diese mit höheren Leistungsinanspruchnahmen und mit häufigen Fehlzeiten am Arbeitsplatz einher. Der Großteil der Kosten (75%) entfiel hier auf indirekte Kosten, was auf eine berufliche Beeinträchtigung dieser Subgruppe hindeutet. Die Ergebnisse zeigen, dass aus versorgungswissenschaftlicher und ökonomischer Sicht und im Interesse der Patientinnen der Fokus auf die Patientinnen mit überdurchschnittlicher Diagnoseverzögerung gelegt werden sollte. Die Gründe für die erheblichen Diagnoseverzögerungen in dieser Patientengruppe sind bislang nicht erforscht.Literatur:Morfeld, Bullinger, Nantke et al. (2005): Die Version 2.0 des SF-36 Health Survey - Ergebnisse einer bevölkerungsrepräsentativen Studie, Sozial- und Präventivmedizin, 50, 292-300

AB - Einleitung/Hintergrund: Im Rahmen der EndoCost-Studie wurden die Kosten und die Lebensqualität von Endometriose-Patientinnen ermittelt. Es wurde davon ausgegangen, dass Frauen mit überdurchschnittlich langer Diagnoseverzögerung stärker in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt sind als Frauen, deren Diagnose frühzeitig gestellt wurde und dass sich eine späte Diagnose in erhöhter Leistungsinanspruchnahme sowie in höheren Kosten widerspiegelt. Methodik: Eingeschlossen wurden 788 Patientinnen mit gesicherter Endometriose aus drei beteiligten Studienzentren der stationären Versorgung. An die Frauen wurde im September 2009 ein Fragebogen versendet, der für die zurückliegenden 8 Wochen auszufüllen war. Der Fragebogen enthielt Items zu: Demografie, Krankheitsverlauf, Lebensqualität (SF-36), Leistungsinanspruchnahme. Die Kostendaten wurden auf Jahresbasis hochgerechnet. Ergebnisse: Es lagen 157 auswertbare Fragebögen vor (Rücklauf 20%). Das Durchschnittsalter der Frauen lag bei 39 Jahren; die durchschnittlichen Kosten pro Patientin beliefen sich auf 4.503€, wobei der Großteil (61%) auf indirekte Kosten zurückzuführen war. Im Vergleich mit einer deutschen Normstichprobe (Morfeld, 2005) zeigten die vorliegenden Ergebnisse unterdurchschnittliche Lebensqualitätswerte, insbesondere auf der psychischen Ebene (PSK). Frauen mit langer Diagnoseverzögerung (durchschnittlich 18 Jahre) verzeichneten gleichzeitig die höchsten Lebensqualitätsbeeinträchtigungen und die höchsten Kosten (n=35, PSK 32, 7.515 € pro Person). Dagegen verursachten Frauen mit langer Krankheitsdauer (durchschnittlich 15 Jahre) aber früher Diagnose (durchschnittlich 3 Jahre) die geringsten Kosten bei mittleren Lebensqualitätswerten (n=22, PSK 37, 2.252 € pro Person). Schlussfolgerungen: Die unterdurchschnittlichen Werte der psychischen Lebensqualität der Studienteilnehmerinnen zeigten, dass die Frauen deutliche Beeinträchtigungen wahrnehmen. Vor allem in der Gruppe der Frauen mit langer Diagnoseverzögerung gingen diese mit höheren Leistungsinanspruchnahmen und mit häufigen Fehlzeiten am Arbeitsplatz einher. Der Großteil der Kosten (75%) entfiel hier auf indirekte Kosten, was auf eine berufliche Beeinträchtigung dieser Subgruppe hindeutet. Die Ergebnisse zeigen, dass aus versorgungswissenschaftlicher und ökonomischer Sicht und im Interesse der Patientinnen der Fokus auf die Patientinnen mit überdurchschnittlicher Diagnoseverzögerung gelegt werden sollte. Die Gründe für die erheblichen Diagnoseverzögerungen in dieser Patientengruppe sind bislang nicht erforscht.Literatur:Morfeld, Bullinger, Nantke et al. (2005): Die Version 2.0 des SF-36 Health Survey - Ergebnisse einer bevölkerungsrepräsentativen Studie, Sozial- und Präventivmedizin, 50, 292-300

KW - Gesundheitswissenschaften

U2 - 10.1055/s-0031-1283508

DO - 10.1055/s-0031-1283508

M3 - Konferenz-Abstracts in Fachzeitschriften

VL - 73

SP - A326

JO - Das Gesundheitswesen

JF - Das Gesundheitswesen

SN - 0941-3790

T2 - Prävention - Sozial und nachhaltig gestalten - DGUV2011

Y2 - 21 September 2011 through 23 September 2011

ER -

DOI