Intentionelle Modifizierung des Lipidprofils des initialen oralen Biofilms durch Mundspülung mit Leinöl

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenKonferenz-Abstracts in FachzeitschriftenForschungbegutachtet

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Intentionelle Modifizierung des Lipidprofils des initialen oralen Biofilms durch Mundspülung mit Leinöl. / Reich, Marco; Kümmerer, Klaus; Robertson, Jens et al.
in: Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift, Jahrgang 72, Nr. S, 2017, S. D8.

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenKonferenz-Abstracts in FachzeitschriftenForschungbegutachtet

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title = "Intentionelle Modifizierung des Lipidprofils des initialen oralen Biofilms durch Mundsp{\"u}lung mit Lein{\"o}l",
abstract = "Ziel der Untersuchung: Die Pellikel ist der Mediator zwischen ora-len Festk{\"o}rperoberfl{\"a}chen, Speichel und oraler Mikroflora. Hy-drophoben Wechselwirkungen und der Interaktion von Lipi-den mit der Zahnoberfl{\"a}che wird eine besondere Bedeutung bei oralen Bioadh{\"a}sionsph{\"a}nomenen zugeschrieben. Nach-dem ein charakteristisches Fetts{\"a}ureprofil der In-situ-Pellikel bereits detailliert bestimmt werden konnte, war das weiterf{\"u}h-rende Ziel dieser Studie die Untersuchung des Einflusses von Mundsp{\"u}lungen mit Speise{\"o}len (am Beispiel von Lein{\"o}l) auf die Pellikel und ob dadurch eine gezielte Modifikation des Li-pidprofils erzielt werden kann.Material und Methoden: Die Pellikelbildung erfolgte auf bovinen Zahnschmelzpl{\"a}ttchen, die auf individuell angefertigten Kunststoffschienen fixiert waren. Diese wurden in situ f{\"u}r un-terschiedliche Expositionszeiten (120min, 8h) getragen. Zu Be-ginn der Pellikelbildung wurde f{\"u}r 10min mit reinem Lein{\"o}l gesp{\"u}lt. Lein{\"o}l ist aufgrund der darin enthaltenen Linolens{\"a}u-re (18:3) besonders gut als Mundsp{\"u}lung f{\"u}r die hier durch-gef{\"u}hrten Untersuchungen geeignet, da diese Fetts{\"a}ure physio-logisch nicht in Speichel und Pellikel vorkommt und somit als zuverl{\"a}ssiger Biomarker genutzt werden kann. Nach der De-sorption der Pellikel erfolgte die analytische Bestimmung eines breiten Spektrums an Fetts{\"a}uren mittels Gaschromatografie ge-koppelt mit Massenspektrometrie.Ergebnisse: Die untersuchten Pellikelproben nach Lein{\"o}lsp{\"u}-lung wiesen einen stark erh{\"o}hten Anteil der im Lein{\"o}l enthal-tenen Linolens{\"a}ure auf. Selbst 8h nach Sp{\"u}lung ist die spezifi-sche Fetts{\"a}ure noch deutlich nachweisbar, was darauf hindeu-tet, dass die zugef{\"u}hrten Lipide nachhaltig in die Pellikelstruk-tur integriert werden.Zusammenfassung: Es konnte gezeigt werden, dass Mundsp{\"u}-lungen mit Speise{\"o}len eine einfache M{\"o}glichkeit darstellen, das Lipidprofil der Pellikel gezielt und {\"u}ber mehrere Stunden anhaltend zu modifizieren. Dies kann als Grundlage f{\"u}r die Entwicklung neuer Strategien in der pr{\"a}ventiven Zahnmedizin genutzt werden.",
keywords = "Chemie, Medizin",
author = "Marco Reich and Klaus K{\"u}mmerer and Jens Robertson and Matthias Hannig and Christian Hannig",
note = "72. Jahrgang/Abstracts",
year = "2017",
language = "Deutsch",
volume = "72",
pages = "D8",
journal = "Deutsche Zahn{\"a}rztliche Zeitschrift",
issn = "0012-1029",
publisher = "Deutscher {\"A}rzte-Verlag GmbH",
number = "S",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Intentionelle Modifizierung des Lipidprofils des initialen oralen Biofilms durch Mundspülung mit Leinöl

AU - Reich, Marco

AU - Kümmerer, Klaus

AU - Robertson, Jens

AU - Hannig, Matthias

AU - Hannig, Christian

N1 - 72. Jahrgang/Abstracts

PY - 2017

Y1 - 2017

N2 - Ziel der Untersuchung: Die Pellikel ist der Mediator zwischen ora-len Festkörperoberflächen, Speichel und oraler Mikroflora. Hy-drophoben Wechselwirkungen und der Interaktion von Lipi-den mit der Zahnoberfläche wird eine besondere Bedeutung bei oralen Bioadhäsionsphänomenen zugeschrieben. Nach-dem ein charakteristisches Fettsäureprofil der In-situ-Pellikel bereits detailliert bestimmt werden konnte, war das weiterfüh-rende Ziel dieser Studie die Untersuchung des Einflusses von Mundspülungen mit Speiseölen (am Beispiel von Leinöl) auf die Pellikel und ob dadurch eine gezielte Modifikation des Li-pidprofils erzielt werden kann.Material und Methoden: Die Pellikelbildung erfolgte auf bovinen Zahnschmelzplättchen, die auf individuell angefertigten Kunststoffschienen fixiert waren. Diese wurden in situ für un-terschiedliche Expositionszeiten (120min, 8h) getragen. Zu Be-ginn der Pellikelbildung wurde für 10min mit reinem Leinöl gespült. Leinöl ist aufgrund der darin enthaltenen Linolensäu-re (18:3) besonders gut als Mundspülung für die hier durch-geführten Untersuchungen geeignet, da diese Fettsäure physio-logisch nicht in Speichel und Pellikel vorkommt und somit als zuverlässiger Biomarker genutzt werden kann. Nach der De-sorption der Pellikel erfolgte die analytische Bestimmung eines breiten Spektrums an Fettsäuren mittels Gaschromatografie ge-koppelt mit Massenspektrometrie.Ergebnisse: Die untersuchten Pellikelproben nach Leinölspü-lung wiesen einen stark erhöhten Anteil der im Leinöl enthal-tenen Linolensäure auf. Selbst 8h nach Spülung ist die spezifi-sche Fettsäure noch deutlich nachweisbar, was darauf hindeu-tet, dass die zugeführten Lipide nachhaltig in die Pellikelstruk-tur integriert werden.Zusammenfassung: Es konnte gezeigt werden, dass Mundspü-lungen mit Speiseölen eine einfache Möglichkeit darstellen, das Lipidprofil der Pellikel gezielt und über mehrere Stunden anhaltend zu modifizieren. Dies kann als Grundlage für die Entwicklung neuer Strategien in der präventiven Zahnmedizin genutzt werden.

AB - Ziel der Untersuchung: Die Pellikel ist der Mediator zwischen ora-len Festkörperoberflächen, Speichel und oraler Mikroflora. Hy-drophoben Wechselwirkungen und der Interaktion von Lipi-den mit der Zahnoberfläche wird eine besondere Bedeutung bei oralen Bioadhäsionsphänomenen zugeschrieben. Nach-dem ein charakteristisches Fettsäureprofil der In-situ-Pellikel bereits detailliert bestimmt werden konnte, war das weiterfüh-rende Ziel dieser Studie die Untersuchung des Einflusses von Mundspülungen mit Speiseölen (am Beispiel von Leinöl) auf die Pellikel und ob dadurch eine gezielte Modifikation des Li-pidprofils erzielt werden kann.Material und Methoden: Die Pellikelbildung erfolgte auf bovinen Zahnschmelzplättchen, die auf individuell angefertigten Kunststoffschienen fixiert waren. Diese wurden in situ für un-terschiedliche Expositionszeiten (120min, 8h) getragen. Zu Be-ginn der Pellikelbildung wurde für 10min mit reinem Leinöl gespült. Leinöl ist aufgrund der darin enthaltenen Linolensäu-re (18:3) besonders gut als Mundspülung für die hier durch-geführten Untersuchungen geeignet, da diese Fettsäure physio-logisch nicht in Speichel und Pellikel vorkommt und somit als zuverlässiger Biomarker genutzt werden kann. Nach der De-sorption der Pellikel erfolgte die analytische Bestimmung eines breiten Spektrums an Fettsäuren mittels Gaschromatografie ge-koppelt mit Massenspektrometrie.Ergebnisse: Die untersuchten Pellikelproben nach Leinölspü-lung wiesen einen stark erhöhten Anteil der im Leinöl enthal-tenen Linolensäure auf. Selbst 8h nach Spülung ist die spezifi-sche Fettsäure noch deutlich nachweisbar, was darauf hindeu-tet, dass die zugeführten Lipide nachhaltig in die Pellikelstruk-tur integriert werden.Zusammenfassung: Es konnte gezeigt werden, dass Mundspü-lungen mit Speiseölen eine einfache Möglichkeit darstellen, das Lipidprofil der Pellikel gezielt und über mehrere Stunden anhaltend zu modifizieren. Dies kann als Grundlage für die Entwicklung neuer Strategien in der präventiven Zahnmedizin genutzt werden.

KW - Chemie

KW - Medizin

UR - https://www.dgz-online.de/sites/default/files/seite/dateien/dgz_abstractheft_2017_web.pdf

M3 - Konferenz-Abstracts in Fachzeitschriften

VL - 72

SP - D8

JO - Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift

JF - Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift

SN - 0012-1029

IS - S

ER -

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