Fehlgeburt, Stille Geburt und die unwiederbringliche Jetztzeit
Publikation: Beiträge in Sammelwerken › Lexikonbeiträge › Forschung
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Handbuch Medizin und Lebenszeit: Gutes Leben im Kontext neuer Chancen und Herausforderungen. Hrsg. / Sonja Deppe; Anne Clausen; Isabella Marcinski-Michel; Mark Schweda; Claudia Wiesemann. Springer Nature Switzerland AG, 2025. S. 1-9.
Publikation: Beiträge in Sammelwerken › Lexikonbeiträge › Forschung
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RIS
TY - CHAP
T1 - Fehlgeburt, Stille Geburt und die unwiederbringliche Jetztzeit
AU - Böcker, Julia
PY - 2025
Y1 - 2025
N2 - Die Gleichzeitigkeit von Geburt und Verlust bei Stiller Geburt und Fehlgeburt bedingt eine krisenhafte Situation, die von Ambivalenzen und Unsicherheiten geprägt ist. Medizinisches Fachpersonal, insbesondere Hebammen, begegnen diesen, indem sie Stille Geburten wie ‚normale‘ Lebendgeburten begleiten und die Zeit nach der Entbindung als Phase der Familienwerdung gestalten. Der Beitrag zeigt, dass das Zeitfenster nach der Geburt als unwiederbringliche Jetztzeit gestaltet wird, die genutzt werden soll, um Erinnerungen fürs Leben und Voraussetzungen gelingender Trauer zu schaffen. Das geburtshilfliche Framing als Geburt und Abschied eines stillgeborenen Kindes ist bei späten Verlusten (Totgeburten) inzwischen sehr etabliert, bei früheren Verlusten (Fehlgeburt) nicht. Der Beitrag fokussiert aus soziologischer Perspektive die mit Zeitlichkeit verbundenen Vorstellungen, Praktiken und Normen, die Schwangerschaftsverluste im klinischen Kontext prägen.
AB - Die Gleichzeitigkeit von Geburt und Verlust bei Stiller Geburt und Fehlgeburt bedingt eine krisenhafte Situation, die von Ambivalenzen und Unsicherheiten geprägt ist. Medizinisches Fachpersonal, insbesondere Hebammen, begegnen diesen, indem sie Stille Geburten wie ‚normale‘ Lebendgeburten begleiten und die Zeit nach der Entbindung als Phase der Familienwerdung gestalten. Der Beitrag zeigt, dass das Zeitfenster nach der Geburt als unwiederbringliche Jetztzeit gestaltet wird, die genutzt werden soll, um Erinnerungen fürs Leben und Voraussetzungen gelingender Trauer zu schaffen. Das geburtshilfliche Framing als Geburt und Abschied eines stillgeborenen Kindes ist bei späten Verlusten (Totgeburten) inzwischen sehr etabliert, bei früheren Verlusten (Fehlgeburt) nicht. Der Beitrag fokussiert aus soziologischer Perspektive die mit Zeitlichkeit verbundenen Vorstellungen, Praktiken und Normen, die Schwangerschaftsverluste im klinischen Kontext prägen.
KW - Kulturwissenschaften allg.
KW - Soziologie
U2 - 10.1007/978-3-662-68418-4_38-1
DO - 10.1007/978-3-662-68418-4_38-1
M3 - Lexikonbeiträge
SN - 978-3-662-68418-4
SP - 1
EP - 9
BT - Handbuch Medizin und Lebenszeit
A2 - Deppe, Sonja
A2 - Clausen, Anne
A2 - Marcinski-Michel, Isabella
A2 - Schweda, Mark
A2 - Wiesemann, Claudia
PB - Springer Nature Switzerland AG
ER -