Falsches Spiel. Die Grenzen eines Ressentiments
Publikation: Beiträge in Zeitschriften › Zeitschriftenaufsätze › Forschung
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in: Maske und Kothurn: Internationale Beiträge zur Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Jahrgang 54, Nr. 4, 01.12.2008, S. 35-48.
Publikation: Beiträge in Zeitschriften › Zeitschriftenaufsätze › Forschung
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Vancouver
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TY - JOUR
T1 - Falsches Spiel. Die Grenzen eines Ressentiments
AU - Pias, Claus
PY - 2008/12/1
Y1 - 2008/12/1
N2 - Jede Frage nach dem Spiel konstatiert notwendigerweise auch dessen Grenzen.Wer von Spiel spricht, weiß auch wo dasselbe aufhört und der „Zauberkreis"1 sichschließt. Dieses System von Inklusion und Exklusion unterliegt einem historischenWandel: Spieltheorien haben zu verschiedenen Zeiten ihre je eigentümlichen Aus-schlüsse, Invisibilisierungen, oder kurz: Ressentiments hervorgebracht und ela-boriert. Das jüngste Beispiel dafür geben die notorischen Diskussionen um Com-puterspiele und ihre als schädlich behaupteten Wirkungen, in denen ausgehandeltwird, wo gegenwärtig das Spiel aufhören soll. Das Denken über das Spiel selbstkultur- und medienhistorisch zu denken, ist daher Ziel der folgenden Ausführun-gen. Eine solche Historisierung erfordert eine gewisse Anstrengung des Blicks- neigen doch die meisten Spieltheorien dazu, ihre Historizität selbst zu verbergen.Ihre anthropozentrische Ausrichtung, die den spielenden Menschen ins Zentrumrückt, trägt erheblich dazu bei, das Spiel (play) zu dekontextualisieren und die Be-ziehung zu jenen Spielen (games) zu unterbrechen, die immer schon mitbestimmen,was sich dann als Spiel (play) verallgemeinert. So wie je zeitgenössische Technolo-gien der Technikphilosophie erst zu denken gewähren, was das Wesen der Techniksei, lassen je konkrete Spiele die Spieltheorie erst denken, was das Wesen des Spielssei. Dies beinhaltet auch die Frage danach, welche ProblemlösungsversprechenSpieltheorien auf je unterschiedliche Herausforderungen der Gegenwart zu gebenbeanspruchten. Denn als Sozialtheorien hatten sie ihren Einsatz anscheinend stetsdann, wenn gesellschaftliche Umbruchsituationen sich abzuzeichnen begannen.
AB - Jede Frage nach dem Spiel konstatiert notwendigerweise auch dessen Grenzen.Wer von Spiel spricht, weiß auch wo dasselbe aufhört und der „Zauberkreis"1 sichschließt. Dieses System von Inklusion und Exklusion unterliegt einem historischenWandel: Spieltheorien haben zu verschiedenen Zeiten ihre je eigentümlichen Aus-schlüsse, Invisibilisierungen, oder kurz: Ressentiments hervorgebracht und ela-boriert. Das jüngste Beispiel dafür geben die notorischen Diskussionen um Com-puterspiele und ihre als schädlich behaupteten Wirkungen, in denen ausgehandeltwird, wo gegenwärtig das Spiel aufhören soll. Das Denken über das Spiel selbstkultur- und medienhistorisch zu denken, ist daher Ziel der folgenden Ausführun-gen. Eine solche Historisierung erfordert eine gewisse Anstrengung des Blicks- neigen doch die meisten Spieltheorien dazu, ihre Historizität selbst zu verbergen.Ihre anthropozentrische Ausrichtung, die den spielenden Menschen ins Zentrumrückt, trägt erheblich dazu bei, das Spiel (play) zu dekontextualisieren und die Be-ziehung zu jenen Spielen (games) zu unterbrechen, die immer schon mitbestimmen,was sich dann als Spiel (play) verallgemeinert. So wie je zeitgenössische Technolo-gien der Technikphilosophie erst zu denken gewähren, was das Wesen der Techniksei, lassen je konkrete Spiele die Spieltheorie erst denken, was das Wesen des Spielssei. Dies beinhaltet auch die Frage danach, welche ProblemlösungsversprechenSpieltheorien auf je unterschiedliche Herausforderungen der Gegenwart zu gebenbeanspruchten. Denn als Sozialtheorien hatten sie ihren Einsatz anscheinend stetsdann, wenn gesellschaftliche Umbruchsituationen sich abzuzeichnen begannen.
KW - Kulturinformatik
KW - Kulturwissenschaften allg.
KW - Medien- und Kommunikationswissenschaft
U2 - 10.7767/muk.2008.54.4.35
DO - 10.7767/muk.2008.54.4.35
M3 - Zeitschriftenaufsätze
VL - 54
SP - 35
EP - 48
JO - Maske und Kothurn: Internationale Beiträge zur Theater-, Film- und Medienwissenschaft
JF - Maske und Kothurn: Internationale Beiträge zur Theater-, Film- und Medienwissenschaft
SN - 0025-4606
IS - 4
ER -