Einfache Frage: Was ist gute Literatur? Acht komplexe Korrespondenzen

Publikation: Bücher und AnthologienSammelwerke und AnthologienForschung

Authors

  • Thomas Eder (Herausgeber*in)
  • Florian Huber (Herausgeber*in)
  • Anna Kim (Herausgeber*in)
  • Kurt Neumann (Herausgeber*in)
  • Helmut Neundlinger (Herausgeber*in)
»Was ist gute Literatur?« ist eine teuflisch einfache Frage. Jeder, der Romane, Gedichte, Erzählungen liest, meint zu wissen, was gute Literatur ausmache. Oder schlechte – auf die man hin und wieder auch Lust haben kann. Aber sobald es an eine Definition geht, Qualitätsurteile mit allgemeinem Anspruch verkündet werden, beginnen schon die Probleme: Unzulänglichkeiten, Verkennungen treten zutage, Anmaßungen, Hinfälligkeiten, Selbstentblößungen zuhauf – oder, wie S. J. Schmidt es formuliert: » … da stecken wir nun zwischen Baum und Borke, oder weniger poetisch zwischen Frage und Antwort, und beide stellen – zumindest mich – vor reichlich unlösbare Probleme: so wie alle vorgeblich einfachen Fragen«.

Und ist die Kehrseite der Frage nach guter Literatur, nämlich: Was ist schlechte Literatur? weniger komplex? Wie erklärt man jemanden, der ein Buch mag, schätzt und lobt, ohne ihn persönlich zu kränken, dass er mit seiner Einschätzung völlig falsch liegt, weil es sich um schlechte Literatur handelt?

»Gute Literatur kläfft nicht – gute Literatur schnappt zu.«, sagt etwa Markus Köhle. Anna Mitgutsch meint, wenn sich Text und Leser »nicht ausstehen können, nützen auch keine Erklärungen«. Vladimir Vertlib wiederum stellt sich selbst die Frage, ob »gute Literatur jene ist, die nicht vergessen wird, jene, die überlebt« und fällt sich selbst ins Wort mit der Zusatzfrage: »wenn sie nicht verbrannt, vernichtet, aus dem Gedächtnis getilgt wird?«
OriginalspracheDeutsch
ErscheinungsortWien
VerlagSonderzahl Verlag
Auflage1
Anzahl der Seiten335
ISBN (Print)978-3-85449-459-1
PublikationsstatusErschienen - 2016