Der Wandel der Staatlichkeit im Gesundheitswesen von OECD-Ländern: Fragestellungen, Untersuchungsdesign und erste Ergebnisse.
Publikation: Beiträge in Zeitschriften › Zeitschriftenaufsätze › Forschung › begutachtet
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in: Das Gesundheitswesen, Jahrgang 67, Nr. 2, 01.02.2005, S. 89-95.
Publikation: Beiträge in Zeitschriften › Zeitschriftenaufsätze › Forschung › begutachtet
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TY - JOUR
T1 - Der Wandel der Staatlichkeit im Gesundheitswesen von OECD-Ländern
T2 - Fragestellungen, Untersuchungsdesign und erste Ergebnisse.
AU - Helmert, Uwe
AU - Cacace, Mirella
AU - Grimmeisen, Simone
AU - Wendt, Claus
AU - Rothgang, Heinz
PY - 2005/2/1
Y1 - 2005/2/1
N2 - Im Rahmen des DFG-Sonderforschungsbereiches 597 „Staatlichkeit im Wandel” wird im Teilprojekt C3 während der 1. Forschungsphase der Wandel der Staatlichkeit in den Gesundheitssystemen von OECD-Ländern während des Zeitraums 1970 - 2000 untersucht. Dabei wird der primären Untersuchungshypothese nachgegangen, ob sich für die OECD-Welt eine Konvergenzbewegung im Hinblick auf die Rolle des Staates bezüglich der drei wesentlichen Dimensionen der Gesundheitssysteme (Leistungserbringung, Finanzierung und Regulierung) nachweisen lässt. Dies erfolgt zum einen mittels einer quantitativ orientierten Analyse für 23 der 30 OECD-Länder unter Verwendung der Datenbank „OECD Health Data 2002” und zum anderen mittels primär qualitativ orientierter Fallstudien für die Länder Deutschland, England und die USA. Erste Ergebnisse der qualitativen Analysen liefern deutliche Befunde für eine Konvergenzbewegung hinsichtlich des „public-private-mix” der Gesundheitssystemtypen „Sozialversicherung” (Deutschland), „staatliches Gesundheitswesen” (England) und „marktwirtschaftliches Gesundheitswesen” (USA) hin zu Mischtypen. Erste quantitative Analysen für den Wandel der Staatlichkeit im Gesundheitswesen in der OECD-Welt ergeben für die Finanzierungsdimension für den Parameter „Gesamtgesundheitskosten in Prozent des Bruttoinlandsproduktes” insgesamt eine Konvergenzbewegung. Bei einem Vergleich zwischen EU-Ländern (n = 12) und Nicht-EU-Ländern (n = 11) zeigt sich dagegen für Erstere eine Konvergenz und für Letztere eine Divergenz im Beobachtungszeitraum. Für den gleichen Parameter ergibt sich für die OECD-Länder des Typs „Staatliches Gesundheitssystem” (n = 14) ein deutlicher Trend zur Konvergenz über den gesamten Beobachtungszeitraum, während für die OECD-Länder des Typs „Sozialversicherung” (n = 8) nur für den Zeitraum 1970 - 1980 eine Konvergenz feststellbar ist. Einige Resultate bestätigen die von Flora vertretene These des „growth to limits”. Dennoch gibt es auch deutliche Befunde, die gegen die These einer „downwards convergence” sprechen. Es ist zu vermuten, dass in Zukunft auch andere bedeutsame Faktoren wie Globalisierungsprozesse, das wachsende Potenzial der Medizintechnologie und massive demographische Wandlungsprozesse auf das Gesamtbudget und die spezifischen Erfordernisse der Gesundheitsversorgung in den einzelnen OECD-Staaten von großer Bedeutung sein werden.
AB - Im Rahmen des DFG-Sonderforschungsbereiches 597 „Staatlichkeit im Wandel” wird im Teilprojekt C3 während der 1. Forschungsphase der Wandel der Staatlichkeit in den Gesundheitssystemen von OECD-Ländern während des Zeitraums 1970 - 2000 untersucht. Dabei wird der primären Untersuchungshypothese nachgegangen, ob sich für die OECD-Welt eine Konvergenzbewegung im Hinblick auf die Rolle des Staates bezüglich der drei wesentlichen Dimensionen der Gesundheitssysteme (Leistungserbringung, Finanzierung und Regulierung) nachweisen lässt. Dies erfolgt zum einen mittels einer quantitativ orientierten Analyse für 23 der 30 OECD-Länder unter Verwendung der Datenbank „OECD Health Data 2002” und zum anderen mittels primär qualitativ orientierter Fallstudien für die Länder Deutschland, England und die USA. Erste Ergebnisse der qualitativen Analysen liefern deutliche Befunde für eine Konvergenzbewegung hinsichtlich des „public-private-mix” der Gesundheitssystemtypen „Sozialversicherung” (Deutschland), „staatliches Gesundheitswesen” (England) und „marktwirtschaftliches Gesundheitswesen” (USA) hin zu Mischtypen. Erste quantitative Analysen für den Wandel der Staatlichkeit im Gesundheitswesen in der OECD-Welt ergeben für die Finanzierungsdimension für den Parameter „Gesamtgesundheitskosten in Prozent des Bruttoinlandsproduktes” insgesamt eine Konvergenzbewegung. Bei einem Vergleich zwischen EU-Ländern (n = 12) und Nicht-EU-Ländern (n = 11) zeigt sich dagegen für Erstere eine Konvergenz und für Letztere eine Divergenz im Beobachtungszeitraum. Für den gleichen Parameter ergibt sich für die OECD-Länder des Typs „Staatliches Gesundheitssystem” (n = 14) ein deutlicher Trend zur Konvergenz über den gesamten Beobachtungszeitraum, während für die OECD-Länder des Typs „Sozialversicherung” (n = 8) nur für den Zeitraum 1970 - 1980 eine Konvergenz feststellbar ist. Einige Resultate bestätigen die von Flora vertretene These des „growth to limits”. Dennoch gibt es auch deutliche Befunde, die gegen die These einer „downwards convergence” sprechen. Es ist zu vermuten, dass in Zukunft auch andere bedeutsame Faktoren wie Globalisierungsprozesse, das wachsende Potenzial der Medizintechnologie und massive demographische Wandlungsprozesse auf das Gesamtbudget und die spezifischen Erfordernisse der Gesundheitsversorgung in den einzelnen OECD-Staaten von großer Bedeutung sein werden.
KW - Gesundheitswissenschaften
KW - Health care systems
KW - OECD states
KW - Role of the state
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=15244355530&partnerID=8YFLogxK
UR - https://www.mendeley.com/catalogue/a9b628d0-be35-366b-8e60-8a5ec8e5d733/
U2 - 10.1055/s-2005-857879
DO - 10.1055/s-2005-857879
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 15747194
VL - 67
SP - 89
EP - 95
JO - Das Gesundheitswesen
JF - Das Gesundheitswesen
SN - 0941-3790
IS - 2
ER -