Betriebsräte, Tarifverträge und freiwillige Kündigungen von Arbeitnehmern

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenZeitschriftenaufsätzeForschungbegutachtet

Authors

Der Beitrag geht der Frage nach, inwieweit das freiwillige Kündigungsverhalten von Arbeitnehmern durch die Existenz von Betriebsräten und Tarifverträgen beeinflusst wird. Den theoretischen Analyserahmen bildet die "Exit-Voice-Hypothese", der zufolge unzufriedene Arbeitnehmer nicht freiwillig kündigen, wenn sie die Möglichkeit haben, durch Meinungsäußerungen ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern. In diesem Zusammenhang ist auch auf die kollektive Sprachrohrfunktion ("Collective Voice") von Interessenvertretungen zu verweisen. Den Kern des Beitrags bildet eine ökonometrische Analyse des Einflusses von Betriebsrat und Tarifbindung auf die Anzahl freiwilliger Kündigungen in niedersächsischen Betrieben. Gegenüber bisherigen empirischen Arbeiten wird auch die Koexistenz der beiden Institutionen und unbeobachtbare Heterogenität zwischen den Betrieben berücksichtigt. Im Ergebnis zeigt sich, dass der Einfluss von Betriebsräten stärker ist als der Einfluss einer Tarifbindung. Jedoch ist die Koexistenz beider Institutionen am wirkungsvollsten bei der Reduzierung arbeitnehmerseitiger Personalabgänge. Denn Betriebsräte sind effektiver in ihrer Arbeit, wenn Verteilungskonflikte großteils außerhalb der Betriebe in Tarifverträgen ausgefochten werden.
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftWSI-Mitteilungen
Jahrgang60
Ausgabenummer2
Seiten (von - bis)63-69
Anzahl der Seiten6
PublikationsstatusErschienen - 2007
Extern publiziertJa

Links