Arzneimittelentwicklung: die Reduzierung von Umweltbelastungen durch gezieltes Moleküldesign

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenZeitschriftenaufsätzeForschungbegutachtet

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Arzneimittelentwicklung : die Reduzierung von Umweltbelastungen durch gezieltes Moleküldesign. / Kümmerer, Klaus; Schramm, Engelbert.

in: Umweltwissenschaften und Schadstoff-Forschung, Jahrgang 20, Nr. 4, 10.2008, S. 249-263.

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title = "Arzneimittelentwicklung: die Reduzierung von Umweltbelastungen durch gezieltes Molek{\"u}ldesign",
abstract = "Ergebnisse der Studie In einer langfristigen Perspektive f{\"u}hren Innovationen, die sich an den Prinzipien einer nachhaltigen Pharmazie orientieren, zur Substitution problematischer Wirkstoffe durch solche, die sowohl auf Wirksamkeit beim Menschen als auch auf m{\"o}glichst gute Abbaubarkeit in der Umwelt optimiert sind. Dies kann zu einem deutlichen R{\"u}ckgang der Gew{\"a}sserbelastungen durch Arzneimittelwirkstoffe f{\"u}hren. Der vorhandene Wissensstand hinsichtlich von Ma{\ss}nahmen, mit denen sich derartige Innovationen und ein verbesserter Zustand der Gew{\"a}sser erreichen lassen, wird im vorliegenden Beitrag zusammengefasst.Diskussion Durch entsprechende Forschungsf{\"o}rderung und ver{\"a}nderte Hochschulausbildung l{\"a}sst sich die Anwendung gezielten Molek{\"u}ldesigns in der pharmazeutischen Wissenschaft und Industrie verankern. An Beispielen wird gezeigt, dass ein erster Schritt darin bestehen kann, als wirksam bekannte Strukturen (Leitstrukturen), die auch bereits synthetisierte Wirkstoffe umfassen k{\"o}nnen, gezielt in Richtung gute Abbaubarkeit zu modifizieren. Durch eine Liste evaluierter und erfolgreich etablierter Fallbeispiele kann die grunds{\"a}tzliche Machbarkeit des Ansatzes {\"u}berzeugend demonstriert werden. Auf dieser Basis kann dann insbesondere bei einer Ver{\"a}nderung politischer Rahmenbedingungen in einer zweiten Phase der Ansatz auch bei der Neuentwicklung von Wirkstoffen systematisch zum Tragen kommen. Mit PR-Ma{\ss}nahmen kann die rasche Durchsetzung der Innovationen auf dem Pharmamarkt und damit eine beschleunigte Umweltentlastung unterst{\"u}tzt werden.Schlussfolgerungen Es besteht die Option zur Entwicklung nachhaltiger L{\"o}sungsans{\"a}tze, die eine Transformation der Pharmaindustrie in Richtung nachhaltiger Entwicklung bef{\"o}rdern. Diese werden aufgrund der wesentlich h{\"o}heren Abbaubarkeit dazu f{\"u}hren, die Emissionslast von Arzneimittelwirkstoffen ins Abwasser und in der Folge auch die Eintr{\"a}ge in die Umwelt erheblich zu reduzieren bei gleichzeitig weiterer Verbesserung der pharmazeutisch relevanten Eigenschaften.Empfehlungen und Ausblick Der vorgeschlagene Strategieansatz kann allgemein auf umweltrelevante Chemikalien und nicht nur auf Arzneimittel bezogen werden.",
keywords = "Arzneimittel, pharmaceuticals, Wasser, WATER, Reduzierung, Arzneimittelwirkstoffe, Ausbildung , Biologische Abbaubarkeit, Forschungspolitik , Innovationsausbreitung , Innovationsstrategie , Molek{\"u}ldesign , Chemie , Nachhaltige Pharmazie, Umwelt , Umweltverschmutzung , Zulassung, Biological degradation, Diffusion of innovation, Education , Environment , Innovation strategy, Molecular design, Pharmaceutical , Pollution , Registration , Research policy, Sustainable chemistry, Sustainable pharmacy , Chemie",
author = "Klaus K{\"u}mmerer and Engelbert Schramm",
note = "http://dx.doi.org/10.1065/uwsf2008.03.244;http://dx.doi.org/10.1065/uwsf2008.03.244",
year = "2008",
month = oct,
doi = "10.1007/s12302-008-0021-5",
language = "Deutsch",
volume = "20",
pages = "249--263",
journal = "Environmental Sciences Europe",
issn = "0934-3504",
publisher = "Springer",
number = "4",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Arzneimittelentwicklung

T2 - die Reduzierung von Umweltbelastungen durch gezieltes Moleküldesign

AU - Kümmerer, Klaus

AU - Schramm, Engelbert

N1 - http://dx.doi.org/10.1065/uwsf2008.03.244;http://dx.doi.org/10.1065/uwsf2008.03.244

PY - 2008/10

Y1 - 2008/10

N2 - Ergebnisse der Studie In einer langfristigen Perspektive führen Innovationen, die sich an den Prinzipien einer nachhaltigen Pharmazie orientieren, zur Substitution problematischer Wirkstoffe durch solche, die sowohl auf Wirksamkeit beim Menschen als auch auf möglichst gute Abbaubarkeit in der Umwelt optimiert sind. Dies kann zu einem deutlichen Rückgang der Gewässerbelastungen durch Arzneimittelwirkstoffe führen. Der vorhandene Wissensstand hinsichtlich von Maßnahmen, mit denen sich derartige Innovationen und ein verbesserter Zustand der Gewässer erreichen lassen, wird im vorliegenden Beitrag zusammengefasst.Diskussion Durch entsprechende Forschungsförderung und veränderte Hochschulausbildung lässt sich die Anwendung gezielten Moleküldesigns in der pharmazeutischen Wissenschaft und Industrie verankern. An Beispielen wird gezeigt, dass ein erster Schritt darin bestehen kann, als wirksam bekannte Strukturen (Leitstrukturen), die auch bereits synthetisierte Wirkstoffe umfassen können, gezielt in Richtung gute Abbaubarkeit zu modifizieren. Durch eine Liste evaluierter und erfolgreich etablierter Fallbeispiele kann die grundsätzliche Machbarkeit des Ansatzes überzeugend demonstriert werden. Auf dieser Basis kann dann insbesondere bei einer Veränderung politischer Rahmenbedingungen in einer zweiten Phase der Ansatz auch bei der Neuentwicklung von Wirkstoffen systematisch zum Tragen kommen. Mit PR-Maßnahmen kann die rasche Durchsetzung der Innovationen auf dem Pharmamarkt und damit eine beschleunigte Umweltentlastung unterstützt werden.Schlussfolgerungen Es besteht die Option zur Entwicklung nachhaltiger Lösungsansätze, die eine Transformation der Pharmaindustrie in Richtung nachhaltiger Entwicklung befördern. Diese werden aufgrund der wesentlich höheren Abbaubarkeit dazu führen, die Emissionslast von Arzneimittelwirkstoffen ins Abwasser und in der Folge auch die Einträge in die Umwelt erheblich zu reduzieren bei gleichzeitig weiterer Verbesserung der pharmazeutisch relevanten Eigenschaften.Empfehlungen und Ausblick Der vorgeschlagene Strategieansatz kann allgemein auf umweltrelevante Chemikalien und nicht nur auf Arzneimittel bezogen werden.

AB - Ergebnisse der Studie In einer langfristigen Perspektive führen Innovationen, die sich an den Prinzipien einer nachhaltigen Pharmazie orientieren, zur Substitution problematischer Wirkstoffe durch solche, die sowohl auf Wirksamkeit beim Menschen als auch auf möglichst gute Abbaubarkeit in der Umwelt optimiert sind. Dies kann zu einem deutlichen Rückgang der Gewässerbelastungen durch Arzneimittelwirkstoffe führen. Der vorhandene Wissensstand hinsichtlich von Maßnahmen, mit denen sich derartige Innovationen und ein verbesserter Zustand der Gewässer erreichen lassen, wird im vorliegenden Beitrag zusammengefasst.Diskussion Durch entsprechende Forschungsförderung und veränderte Hochschulausbildung lässt sich die Anwendung gezielten Moleküldesigns in der pharmazeutischen Wissenschaft und Industrie verankern. An Beispielen wird gezeigt, dass ein erster Schritt darin bestehen kann, als wirksam bekannte Strukturen (Leitstrukturen), die auch bereits synthetisierte Wirkstoffe umfassen können, gezielt in Richtung gute Abbaubarkeit zu modifizieren. Durch eine Liste evaluierter und erfolgreich etablierter Fallbeispiele kann die grundsätzliche Machbarkeit des Ansatzes überzeugend demonstriert werden. Auf dieser Basis kann dann insbesondere bei einer Veränderung politischer Rahmenbedingungen in einer zweiten Phase der Ansatz auch bei der Neuentwicklung von Wirkstoffen systematisch zum Tragen kommen. Mit PR-Maßnahmen kann die rasche Durchsetzung der Innovationen auf dem Pharmamarkt und damit eine beschleunigte Umweltentlastung unterstützt werden.Schlussfolgerungen Es besteht die Option zur Entwicklung nachhaltiger Lösungsansätze, die eine Transformation der Pharmaindustrie in Richtung nachhaltiger Entwicklung befördern. Diese werden aufgrund der wesentlich höheren Abbaubarkeit dazu führen, die Emissionslast von Arzneimittelwirkstoffen ins Abwasser und in der Folge auch die Einträge in die Umwelt erheblich zu reduzieren bei gleichzeitig weiterer Verbesserung der pharmazeutisch relevanten Eigenschaften.Empfehlungen und Ausblick Der vorgeschlagene Strategieansatz kann allgemein auf umweltrelevante Chemikalien und nicht nur auf Arzneimittel bezogen werden.

KW - Arzneimittel

KW - pharmaceuticals

KW - Wasser

KW - WATER

KW - Reduzierung

KW - Arzneimittelwirkstoffe

KW - Ausbildung

KW - Biologische Abbaubarkeit

KW - Forschungspolitik

KW - Innovationsausbreitung

KW - Innovationsstrategie

KW - Moleküldesign

KW - Chemie

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KW - Umwelt

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KW - Chemie

UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=55849102458&partnerID=8YFLogxK

UR - https://www.mendeley.com/catalogue/5950f0eb-e2a9-3d18-803b-1c5fa420faf9/

U2 - 10.1007/s12302-008-0021-5

DO - 10.1007/s12302-008-0021-5

M3 - Zeitschriftenaufsätze

VL - 20

SP - 249

EP - 263

JO - Environmental Sciences Europe

JF - Environmental Sciences Europe

SN - 0934-3504

IS - 4

ER -

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DOI