Nach Frey und Benz 2003 oder Blanchflower 2004 würde ein wesentlicher Anteil der Arbeitsbevölke-rung eine selbständige Tätigkeit gegenüber einer abhängigen Beschäftigung bevorzugen. Über den Grund sind die meisten sich einig. Selbständige sind ihr eigener Boss und demnach in ihren Ent-scheidungen frei und unabhängig. Diese Flexibilität macht sich in vielen Dimensionen des gesell-schaftlichen Lebens, vor allem jedoch bei der möglichen Einteilung der Arbeitszeit und damit bei der Zeitallokation bemerkbar.
Der Begriff Zeitallokation steht dabei für die Aufteilung der Zeit auf verschiedene Arbeits- und Nichtsarbeitsaktivitäten in Berücksichtigung eines zur Reproduktion notwendigen Arbeitseinkommens.
Da Selbständige sich ihren Tagesablauf frei einteilen können stellt sich die Frage, ob ihr Zeitmuster für verschiedenste Aktivitäten gegenüber dem abhängig Beschäftigter im Lebenszyklus signifikante Besonderheiten aufweist.
Die theoretische und empirische Analyse der Zeitallokation im Lebenszyklus war aufgrund des limi-tierten Datenangebots in der Wissenschaft bisher auf das Auswerten von Querschnittsdaten ausge-richtet. Mit Paneldaten wie dem Sozio-oekonomischen Panel liegen im Längsschnitt auswertbare Informationen über eine große Bandbreite an verschiedenen Arbeits- und Nichtarbeitsaktivitäten vor. Dies erlaubt die Analyse der individuellen dynamischen Zeitallokation.
Das Auswerten des sozio-oekonomischen Panels ermöglicht festzustellen, ob ein Wechsel der Be-schäftigung in die Selbständigkeit die Zeitallokation dauerhaft ändert oder diese sich wieder der Zeitallokation der abhängig Beschäftigten annähert.
Die Die Forschungsfragen in diesem Projekt lauten zusammengefasst:
• Wie kann ein dynamisches intertemporales Modell zur Erklärung der Güter- und Zeitalloka-
tion angewendet und dessen Determinanten empirisch ermittelt werden?
• Ist der Wechsel in die Selbständigkeit ein Erklärungsbaustein für Auffälligkeiten im inter-
temporalen Zeitallokationspfad?