Hypothetizität. Kernkraft, Computersimulation und das ›German Manhattan Project‹
Projekt: Forschung
Projektbeteiligte
- Vehlken, Sebastian (Wissenschaftliche Projektleitung)
Beschreibung
Das Habilitationsprojekt analysiert mit einem Schwerpunkt auf dem bundesdeutschen Projekt des Schnellen Brüters Kalkar (SNR 300) einen Gegenstandsbereich, der sich ab den 1960er Jahren als Speerspitze der Computational Science verstand: Die hochkomplexen und gefährlichen Prozesse dieser Hochtechnologie provozierten neue epistemische Strategien: Wo technische Entwicklungen oft nicht mehr experimentell getestet werden konnten, öffnete sich ein Raum des Nichtwissens und der »Hypothetizität«, in dem Computersimulationen zu künstlichen Versuchsumgebungen für Komponenten, Kernprozesse oder komplette Sicherheitssysteme avancierten. Simulationen bestimmten jedoch auch den Zukunftshorizont der Atomkraft im Allgemeinen: Think Tanks wie das International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) arbeiteten ab Beginn der 1970er Jahre an Energieversorgungs-Szenarien, die der Brüter-Technologie eine Schlüsselposition zuwiesen. Mein Projekt analysiert die Verschränkung dieser beiden CS-Paradigmen, den Zusammenhang von CS und ›hypothetischem Wissen‹, und die Zeitlichkeiten vergangener Zukünfte. Geplant: Abschluss der Monographie/Habilitationsschrift in 2020.
Status | Abgeschlossen |
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Zeitraum | 01.10.14 → 20.08.20 |