Juniorprofessur für Psychologie, insbesondere Transformation der Arbeitswelt
Organisation: Professur
Organisationsprofil
Verschiedene Krisen haben in den letzten Jahren die Gesellschaft und die Arbeitswelt erschüttert. Daher gilt eine Transformation der Arbeitswelt sowohl in Gewerkschaften als auch Arbeitgeberverbänden als unausweichlich. Berücksichtigt man die Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen, stellt sich die Frage, wie eine gesunde, sozial-gerechte und ökologisch nachhaltige Transformation aussehen kann.
Die Juniorprofessur Psychologie, insbesondere Transformation der Arbeitswelt, nähert sich diesen Fragen aus arbeitspsychologischer Perspektive an. Dazu setzt sie in Forschung und Lehre drei thematische Schwerpunkte:
- Das Zusammenspiel sozialer Gerechtigkeit und ökologischer Nachhaltigkeit
- Ökonomische Stressoren und damit verbundene Dilemmata
- Theoretische und methodische Reflexivität und Kritik
Die Juniorprofessur bearbeitet diese Themen in verschiedenen nationalen und internationalen, teils interdisziplinären Forschungskooperationen.
Forschungsschwerpunkte
Die Juniorprofessur setzt in der Forschung drei thematische Schwerpunkte.
Das Zusammenspiel sozialer Gerechtigkeit und ökologische Nachhaltigkeit
Die ökologische Krise erfordert nachhaltige und sozial-gerechte Lösungen. Allerdings zeigt sich bei einigen technologischen Lösungsansätzen, dass diese oftmals auf der Ausbeutung menschlicher und nicht-menschlicher Ressourcen basieren, die wiederum in Konflikten und Fluchtbewegungen einhergehen. Daher setzt sich die Juniorprofessur das Ziel diese beiden fundamentalen Herausforderungen sowohl separat als auch kombiniert zu betrachten. Dazu baut sie auf Vorarbeiten zum Thema Migration auf.
Ökonomische Stressoren und das Beschäftigungs-Gesundheits-Dilemma
Zunehmende Flexibilisierung von Arbeitsbeziehungen ermöglicht es Organisationen, flexibel auf Produktionsschwankungen zu reagieren und temporär Personalkosten zu senken. Beschäftigte, die als leicht ersetzbar gelten, haben oft wenig Spielraum, um von dieser Flexibilisierung zu profitieren, und sind mit geringen Investitionen in ihren Arbeitsschutz konfrontiert. Damit stehen sie oftmals vor der Frage, ob sie zum Schutz ihrer Gesundheit ihre Beschäftigung aufgeben (und damit ihre ökonomische Situation gefährden) oder zum Schutz ihrer ökonomischen Grundlage diese beibehalten (und damit ihre Gesundheit gefährden) sollen (Beschäftigungs-Gesundheits-Dilemma). Da Krisen solche Dynamiken verschärfen dürften, beforscht die Juniorprofessur basierend auf Vorarbeiten ökonomische Stressoren und deren Konsequenzen.
Theoretische und methodische Reflexivität und Kritik
Um aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen, ist eine Umorientierung der Arbeits- und Organisationspsychologie und benachbarter Disziplinen in Bezug auf theoretische und methodische Paradigmen notwendig. Dies verdeutlichen unter anderem die mangelnde Repräsentation gesellschaftlich marginalisierter Gruppen, die Vernachlässigung explorativer Fragestellungen und der geringe Pluralismus theoretischer Ansätze.