„Sich im Gespräch mit dem Doktorvater auf die gemeinsamen Forschungsinteressen verständigen“

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Oliver Mock arbeitet in Teilzeit bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO und promoviert an der Leuphana Universität Lüneburg. Herr Mock, wann haben Sie sich entschieden, eine berufsbegleitende Promotion zu beginnen? Und warum? Ich arbeite gern wissenschaftlich. Mir macht es Freude, mich in neue Fachgebiete einzuarbeiten, zu recherchieren und wissenschaftlich zu schreiben. Daher hat mich der Wunsch zu promovieren schon im Masterstudium begleitet. Bei der Wahl des Promotionsmodells habe ich dann versucht, meine persönlichen Neigungen und beruflichen Vorstellungen zusammenzubringen. Weil ich später eher in der Privatwirtschaft arbeiten möchte, eröffnet eine „externe“ berufsbegleitende Promotion für mich die Möglichkeit, Erfahrungen in der Unternehmenspraxis zu sammeln und theoretische Inhalte direkt anzuwenden. Welche Rolle spielte bei der Entscheidung Ihr Arbeitgeber? Werden Sie von ihm unterstützt? Idealerweise lässt sich bei der berufsbegleitenden Promotion die Forschungstätigkeit an der Universität mit der praktischen Tätigkeit im Unternehmen verknüpfen. So kann man als Doktorand im Unternehmen die Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis besetzen. Ich beschäftige mich in meiner Promotion mit Fragen aus dem Bilanzsteuerrecht, die auch bei meiner Arbeit im Unternehmen immer wieder auftauchen. Durch den Austausch mit erfahrenen Praktikern kann ich neben der Forschungsperspektive immer auch praktische Sichtweisen und Gedanken in meine Arbeit einfließen lassen. Welche Qualifikationen waren bei der Bewerbung für die berufsbegleitende Promotion wichtig? Besonders wichtig waren das erfolgreich abgeschlossene betriebswirtschaftliche Studium, fundierte Kenntnisse im Bereich der betriebswirtschaftlichen Steuerlehre und Rechnungslegung sowie ein großes Interesse am wissenschaftlichen Arbeiten. Zudem wurde auf Grundkenntnisse in quantitativer Forschungsmethodik und einschlägige Praxiserfahrungen Wert gelegt. Letztlich ist allerdings der Gesamteindruck entscheidend. Im Gespräch mit dem potentiellen Doktorvater ist es wichtig, sich auf gemeinsame Forschungsinteressen zu verständigen und einen guten Kontakt herzustellen, der ein enges und fruchtbares Betreuungsverhältnis verspricht. Wie sieht ein typischer Arbeitstag während der Promotion bei Ihnen aus? Zu Beginn der Promotion geht es darum, sich in das Forschungsthema einzuarbeiten, vor allem durch Literaturrecherche, die Forschungsfragen zu entwickeln und eine erste wissenschaftliche Arbeit zu veröffentlichen. Hierfür gibt es keinen extern vorgeschriebenen zeitlichen Rahmen. Es liegt bei einem selbst, die Arbeitstage zu gestalten. Das macht das Ganze abwechslungsreich. Neben dem Schreiben der Dissertation belege ich an der Universität verschiedene Veranstaltungen im Bereich Wissenschaftspraxis, Wissenschaftstheorie und Forschungsmethoden. Die Arbeitszeiten im Unternehmen sind sehr unterschiedlich. Promotion und Job bedeuten eine Doppelbelastung: Was haben Sie sich möglicherweise anders vorgestellt? Das ständige Springen zwischen Theorie und Praxis stellt gerade zu Beginn der Promotion eine Herausforderung für externe Doktoranden dar. Ich empfinde diesen Wechsel heute aber als besonderen Vorteil, da meine Arbeitswochen so abwechslungsreich und spannend sind. Was sind Ihre beruflichen Ziele? Die berufsbegleitende Promotion ist auf vier Jahre angelegt. Voraussichtlich bin ich im Herbst 2020 fertig, und dann will ich das Steuerberaterexamen anschließen. Was würden Sie Berufseinsteigern, die über eine berufsbegleitende Promotion nachdenken, raten? Ich würde dazu raten, zunächst abzuklären, inwieweit wissenschaftliches Arbeiten den eigenen Neigungen entspricht. Der wichtigste Gradmesser hierfür ist die Master- oder Diplomarbeit. In einem zweiten Schritt gilt es dann, das passende Forschungsfeld auszuwählen. Welche Professoren und Unternehmen sich für die Begleitung der Promotion anbieten, erschließt sich meist ganz automatisch.

Quellenangaben

Titel„Sich im Gespräch mit dem Doktorvater auf die gemeinsamen Forschungsinteressen verständigen“
Medienbezeichnung/OutletFAZ Hochschulanzeiger
Dauer/Länge/GrößeFrankfurt am Main
Datum der Veröffentlichung28.04.17
Produzent/Autoro.V.
URLhochschulanzeiger.faz.net/magazin/themen/berufseinstieg-mit-wirtschaftswissenschaften/sich-auf-die-gemeinsamen-forschungsinteressen-verstaendigen-14991661.html
PersonenOliver Mock, Patrick Velte

Beschreibung

Oliver Mock arbeitet in Teilzeit bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO und promoviert an der Leuphana Universität Lüneburg. Herr Mock, wann haben Sie sich entschieden, eine berufsbegleitende Promotion zu beginnen? Und warum? Ich arbeite gern wissenschaftlich. Mir macht es Freude, mich in neue Fachgebiete einzuarbeiten, zu recherchieren und wissenschaftlich zu schreiben. Daher hat mich der Wunsch zu promovieren schon im Masterstudium begleitet. Bei der Wahl des Promotionsmodells habe ich dann versucht, meine persönlichen Neigungen und beruflichen Vorstellungen zusammenzubringen. Weil ich später eher in der Privatwirtschaft arbeiten möchte, eröffnet eine „externe“ berufsbegleitende Promotion für mich die Möglichkeit, Erfahrungen in der Unternehmenspraxis zu sammeln und theoretische Inhalte direkt anzuwenden. Welche Rolle spielte bei der Entscheidung Ihr Arbeitgeber? Werden Sie von ihm unterstützt? Idealerweise lässt sich bei der berufsbegleitenden Promotion die Forschungstätigkeit an der Universität mit der praktischen Tätigkeit im Unternehmen verknüpfen. So kann man als Doktorand im Unternehmen die Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis besetzen. Ich beschäftige mich in meiner Promotion mit Fragen aus dem Bilanzsteuerrecht, die auch bei meiner Arbeit im Unternehmen immer wieder auftauchen. Durch den Austausch mit erfahrenen Praktikern kann ich neben der Forschungsperspektive immer auch praktische Sichtweisen und Gedanken in meine Arbeit einfließen lassen. Welche Qualifikationen waren bei der Bewerbung für die berufsbegleitende Promotion wichtig? Besonders wichtig waren das erfolgreich abgeschlossene betriebswirtschaftliche Studium, fundierte Kenntnisse im Bereich der betriebswirtschaftlichen Steuerlehre und Rechnungslegung sowie ein großes Interesse am wissenschaftlichen Arbeiten. Zudem wurde auf Grundkenntnisse in quantitativer Forschungsmethodik und einschlägige Praxiserfahrungen Wert gelegt. Letztlich ist allerdings der Gesamteindruck entscheidend. Im Gespräch mit dem potentiellen Doktorvater ist es wichtig, sich auf gemeinsame Forschungsinteressen zu verständigen und einen guten Kontakt herzustellen, der ein enges und fruchtbares Betreuungsverhältnis verspricht. Wie sieht ein typischer Arbeitstag während der Promotion bei Ihnen aus? Zu Beginn der Promotion geht es darum, sich in das Forschungsthema einzuarbeiten, vor allem durch Literaturrecherche, die Forschungsfragen zu entwickeln und eine erste wissenschaftliche Arbeit zu veröffentlichen. Hierfür gibt es keinen extern vorgeschriebenen zeitlichen Rahmen. Es liegt bei einem selbst, die Arbeitstage zu gestalten. Das macht das Ganze abwechslungsreich. Neben dem Schreiben der Dissertation belege ich an der Universität verschiedene Veranstaltungen im Bereich Wissenschaftspraxis, Wissenschaftstheorie und Forschungsmethoden. Die Arbeitszeiten im Unternehmen sind sehr unterschiedlich. Promotion und Job bedeuten eine Doppelbelastung: Was haben Sie sich möglicherweise anders vorgestellt? Das ständige Springen zwischen Theorie und Praxis stellt gerade zu Beginn der Promotion eine Herausforderung für externe Doktoranden dar. Ich empfinde diesen Wechsel heute aber als besonderen Vorteil, da meine Arbeitswochen so abwechslungsreich und spannend sind. Was sind Ihre beruflichen Ziele? Die berufsbegleitende Promotion ist auf vier Jahre angelegt. Voraussichtlich bin ich im Herbst 2020 fertig, und dann will ich das Steuerberaterexamen anschließen. Was würden Sie Berufseinsteigern, die über eine berufsbegleitende Promotion nachdenken, raten? Ich würde dazu raten, zunächst abzuklären, inwieweit wissenschaftliches Arbeiten den eigenen Neigungen entspricht. Der wichtigste Gradmesser hierfür ist die Master- oder Diplomarbeit. In einem zweiten Schritt gilt es dann, das passende Forschungsfeld auszuwählen. Welche Professoren und Unternehmen sich für die Begleitung der Promotion anbieten, erschließt sich meist ganz automatisch.
Zeitraum28.04.2017
Beziehungsdiagramm

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