Gegen die Unsichtbarkeit - Episodische Forschungsannäherung an ein (verkörpertes) Dazwischen

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Das urbane Dazwischen hat viele Gesichter: es ist Zwischenraum, Schwelle, Nische, konstituiert sich – zwischen hier und dort – flüchtig im Übergang zum Darüberhinaus. Oft prozesshaft, entsteht es im Zusammentreffen von Dichotomien wie innen/ außen, privat/ öffentlich, verkörpert die Differenz. An die Eigenarten der Zwischenräumlichkeit, ihrer Beforschung, ihrer Verkörperung und das Dazwischen als stadtforscherische Position tastet sich dieser Artikel testend heran. In (auto-)ethnografischen Episoden wird nach der methodischen Greifbarmachung eines urbanen Dazwischens gefragt: Das Beispiel meiner viermonatigen Feldforschung im öffentlichen Durchgangsort zwischen dem Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg und der Drogenkonsumstelle ‚Drob Inn‘ zeigt, wie Zwischenräume durch (körperliche) Alltagspraktiken und -taktiken des Wartens, des ausgelagerten Wohnens, des legalen Drogenkonsumierens, aber auch des polizeilichen (Körper-)Kontrollierens temporär konstruiert, wieder aufgelöst und neu definiert werden. Der Körper ist dabei Instrument und Vermittler: er dient mir als Medium der Erkenntnis einerseits, andererseits werden durch ihn räumliche Regularien manifestiert – wie z.B. die des „Gefährlichen Orts“ – und systemische Macht demonstriert, die versucht, gesellschaftliche Normen zu (re-)etablieren. Gleichzeitig hat die umkämpfte Zwischenräumlichkeit transformatives, widerständiges Potenzial. Der beforschte ‚Korridor‘ bietet für die oft marginalisierten Drogenkonsument*innen lebensnotwenige Möglichkeitsräume des (sozial-)räumlichen, materiellen und körperlichen ‚Dazwischen-Seins‘. Ausgehend von diesem Spannungsverhältnis fordert der Artikel dazu auf, das verkörperte und körperliche Dazwischen als feministische, stadtforscherische Positionierung zu reflektieren: in der Interdisziplinarität des Urban Designs, zwischen Problematisieren und Praktizieren, (Forschungs-)Politiken und Persönlichem. Denn die Position ist das Sichtbarmachen des (unsichtbaren) Ideals der so oft körperlosen Forschenden, ist das Dazwischen selbst.

Quellenangaben

TitelGegen die Unsichtbarkeit - Episodische Forschungsannäherung an ein (verkörpertes) Dazwischen
Medienbezeichnung/OutletFeministische Geo-RundMail
MedienformatWeb
Land/GebietDeutschland
Datum der Veröffentlichung01.09.20
BeschreibungDas urbane Dazwischen hat viele Gesichter: es ist Zwischenraum, Schwelle, Nische, konstituiert sich – zwischen hier und dort – flüchtig im Übergang zum Darüberhinaus. Oft prozesshaft, entsteht es im Zusammentreffen von Dichotomien wie innen/ außen, privat/ öffentlich, verkörpert die Differenz. An die Eigenarten der Zwischenräumlichkeit, ihrer Beforschung, ihrer Verkörperung und das Dazwischen als stadtforscherische Position tastet sich dieser Artikel testend heran. In (auto-)ethnografischen Episoden wird nach der methodischen Greifbarmachung eines urbanen Dazwischens gefragt: Das Beispiel meiner viermonatigen Feldforschung im öffentlichen Durchgangsort zwischen dem Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg und der Drogenkonsumstelle ‚Drob Inn‘ zeigt, wie Zwischenräume durch (körperliche) Alltagspraktiken und -taktiken des Wartens, des ausgelagerten Wohnens, des legalen Drogenkonsumierens, aber auch des polizeilichen (Körper-)Kontrollierens temporär konstruiert, wieder aufgelöst und neu definiert werden. Der Körper ist dabei Instrument und Vermittler: er dient mir als Medium der Erkenntnis einerseits, andererseits werden durch ihn räumliche Regularien manifestiert – wie z.B. die des „Gefährlichen Orts“ – und systemische Macht demonstriert, die versucht, gesellschaftliche Normen zu (re-)etablieren. Gleichzeitig hat die umkämpfte Zwischenräumlichkeit transformatives, widerständiges Potenzial. Der beforschte ‚Korridor‘ bietet für die oft marginalisierten Drogenkonsument*innen lebensnotwenige Möglichkeitsräume des (sozial-)räumlichen, materiellen und körperlichen ‚Dazwischen-Seins‘. Ausgehend von diesem Spannungsverhältnis fordert der Artikel dazu auf, das verkörperte und körperliche Dazwischen als feministische, stadtforscherische Positionierung zu reflektieren: in der Interdisziplinarität des Urban Designs, zwischen Problematisieren und Praktizieren, (Forschungs-)Politiken und Persönlichem. Denn die Position ist das Sichtbarmachen des (unsichtbaren) Ideals der so oft körperlosen Forschenden, ist das Dazwischen selbst.
URLhttps://ak-feministische-geographien.org/rundmail/
PersonenMaja-Lee Voigt

Beschreibung

Das urbane Dazwischen hat viele Gesichter: es ist Zwischenraum, Schwelle, Nische, konstituiert sich – zwischen hier und dort – flüchtig im Übergang zum Darüberhinaus. Oft prozesshaft, entsteht es im Zusammentreffen von Dichotomien wie innen/ außen, privat/ öffentlich, verkörpert die Differenz. An die Eigenarten der Zwischenräumlichkeit, ihrer Beforschung, ihrer Verkörperung und das Dazwischen als stadtforscherische Position tastet sich dieser Artikel testend heran. In (auto-)ethnografischen Episoden wird nach der methodischen Greifbarmachung eines urbanen Dazwischens gefragt: Das Beispiel meiner viermonatigen Feldforschung im öffentlichen Durchgangsort zwischen dem Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg und der Drogenkonsumstelle ‚Drob Inn‘ zeigt, wie Zwischenräume durch (körperliche) Alltagspraktiken und -taktiken des Wartens, des ausgelagerten Wohnens, des legalen Drogenkonsumierens, aber auch des polizeilichen (Körper-)Kontrollierens temporär konstruiert, wieder aufgelöst und neu definiert werden. Der Körper ist dabei Instrument und Vermittler: er dient mir als Medium der Erkenntnis einerseits, andererseits werden durch ihn räumliche Regularien manifestiert – wie z.B. die des „Gefährlichen Orts“ – und systemische Macht demonstriert, die versucht, gesellschaftliche Normen zu (re-)etablieren. Gleichzeitig hat die umkämpfte Zwischenräumlichkeit transformatives, widerständiges Potenzial. Der beforschte ‚Korridor‘ bietet für die oft marginalisierten Drogenkonsument*innen lebensnotwenige Möglichkeitsräume des (sozial-)räumlichen, materiellen und körperlichen ‚Dazwischen-Seins‘. Ausgehend von diesem Spannungsverhältnis fordert der Artikel dazu auf, das verkörperte und körperliche Dazwischen als feministische, stadtforscherische Positionierung zu reflektieren: in der Interdisziplinarität des Urban Designs, zwischen Problematisieren und Praktizieren, (Forschungs-)Politiken und Persönlichem. Denn die Position ist das Sichtbarmachen des (unsichtbaren) Ideals der so oft körperlosen Forschenden, ist das Dazwischen selbst.

Zeitraum01.09.2020
Beziehungsdiagramm

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