(Counter-)logistisches Wissen im Museum: Flows und Reibungen ausstellen
Aktivität: Vorträge und Gastvorlesungen › Konferenzvorträge › Forschung
Melcher Ruhkopf - Sprecher*in
Der Begriff der Logistik eröffnet ein Spannungsfeld zwischen scheinbar reibungslosen ‚Flows‘ von Waren und Kapital einerseits und den Reibungspunkten, Widerständen und Gewaltverhältnissen, entlang derer diese ‚Flows‘ realisiert werden, andererseits. Er evoziert die Vorstellung eines immateriellen Netzwerkraumes, von abstrakter Konnektivität, die in Wahrheit jedoch tief in der materiellen Realität verwurzelt ist – in kolonialen Raumordnungen, ökonomischen Ausbeutungsverhältnissen und vielgestaltigen Subjektivierungsweisen des Spätkapitalismus. Der Vortrag nimmt dieses im Begriff der Logistik angelegte Spannungsfeld zwischen Abstraktion und Materialität zum Ausgangspunkt und fragt nach dessen Darstellbarkeit im Ausstellungskontext. Der Fokus liegt dabei auf der Präsentation logistischer Technologien und der davon ausgehenden Verhandlung globaler Vernetzung in maritimen Museen. Aus der Betrachtung konkreter Ausstellungssituationen durch die Brille der ‚Critical Logistics Studies‘ ergibt sich die Frage: Wie lässt sich logistische Konnektivität jenseits von abstrakten Kartierungen oder der Präsentation von Schiffsmodellen erfahrbar machen?
09.12.2022
Veranstaltung
CfP: Friktionen. Für eine politische Wissensgeschichte des Ausstellens: Abschlusstagung des Kollegs „Wissen | Ausstellen. Eine Wissensgeschichte des Ausstellens in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts“
08.12.22 → 10.12.22
Göttingen, Niedersachsen, DeutschlandVeranstaltung: Konferenz