Alles nur Populismus?

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Felix Breuning - Sprecher*in

    Der Aufstieg des „Rechtspopulismus“ ist ein handfestes Problem geworden und fordert zur kritischen Analyse heraus. Meinungen und Theorien über diesen „Populismus“ sind entsprechend dauerpräsent, ignorieren aber oft die Erkenntnisse kritischer Theorien über das Verhältnis von Kapitalismus, Demokratie und autoritärem Charakter. Mal wird offener Rechtsextremismus als „Empörung“ oder „Unzufriedenheit“ verharmlost, mal pocht Kritik bloß moralisch auf liberale Manieren. Wieder andere deuten Populismus als (fehlgeleiteten) Widerstand gegen linke Identitätspolitik, Neoliberalismus und Postdemokratie. Nicht zuletzt aufgrund solcher Vorstellungen beschwören Befürworter wie Kritiker sogar die Möglichkeit eines „linken Populismus“.
    Wie kann dagegen eine gesellschaftskritische Perspektive auf Populismus und den Populismus-Diskurs aussehen? Der Vortrag schlägt vor, allzu eingängige Populismuserklärungen und Populismuskonzepte zurückzuweisen, dafür aber die gegenwärtige populistische Modernisierung des Autoritarismus sehr ernst zu nehmen.
    04.12.2018