Über den sinn von Thematisierungstabus und die unmöglichkeit einer soziologischen analyse der soziologie
Research output: Journal contributions › Journal articles › Research › peer-review
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In: Forum Qualitative Sozialforschung, Vol. 4, No. 2, 18, 05.2003.
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TY - JOUR
T1 - Über den sinn von Thematisierungstabus und die unmöglichkeit einer soziologischen analyse der soziologie
AU - Burkart, Günter
PY - 2003/5
Y1 - 2003/5
N2 - Der Beitrag befasst sich mit der Frage, ob und wie eine soziologischeAnalyse der Soziologie möglich ist, d.h. ob die Soziologie sich selbst mit ihren eigenen Erkenntnismitteln analysieren kann oder nicht. Einer solchen Soziologie der Soziologie steht zunächst ein allgemeines Thematisierungstabu der neuzeitlichen Wissenschaft entgegen, das auch für die Soziologie gilt: De nobis ipsis silemus (von uns selber schweigen wir). Wissenschaft soll objektiv sein, die Ergebnisse sollen unabhängig von Person und sozialem Kontext der Forschersein. Daher gibt es bestimmte Techniken der Objektivierung, etwa die Konstruktion der Autorenschaft, mit denen die Thematisierung des sozialen Kontexts soziologischer Texte umgangen werden können. Dazu kommt eine Diskrepanz zwischen den offiziellen und den sozialen Kriterien des Erfolgs im Sozialsystem Soziologie. Diese Diskrepanz unterliegt ihrerseits einemThematisierungstabu, das eine entsprechende Analyse verhindert. Allerdings wäre eine solche Soziologie der Soziologie auch insofern "unmöglich", als sie die Funktionsweise des Sozialsystems Soziologie in erheblichem Maße stören würde.
AB - Der Beitrag befasst sich mit der Frage, ob und wie eine soziologischeAnalyse der Soziologie möglich ist, d.h. ob die Soziologie sich selbst mit ihren eigenen Erkenntnismitteln analysieren kann oder nicht. Einer solchen Soziologie der Soziologie steht zunächst ein allgemeines Thematisierungstabu der neuzeitlichen Wissenschaft entgegen, das auch für die Soziologie gilt: De nobis ipsis silemus (von uns selber schweigen wir). Wissenschaft soll objektiv sein, die Ergebnisse sollen unabhängig von Person und sozialem Kontext der Forschersein. Daher gibt es bestimmte Techniken der Objektivierung, etwa die Konstruktion der Autorenschaft, mit denen die Thematisierung des sozialen Kontexts soziologischer Texte umgangen werden können. Dazu kommt eine Diskrepanz zwischen den offiziellen und den sozialen Kriterien des Erfolgs im Sozialsystem Soziologie. Diese Diskrepanz unterliegt ihrerseits einemThematisierungstabu, das eine entsprechende Analyse verhindert. Allerdings wäre eine solche Soziologie der Soziologie auch insofern "unmöglich", als sie die Funktionsweise des Sozialsystems Soziologie in erheblichem Maße stören würde.
KW - Authorship
KW - Self reference
KW - Sociology of sociology
KW - Success in the social system of sociology
KW - Taboo of thematization
KW - Soziologie
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=3342987371&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.17169/fqs-4.2.726
DO - 10.17169/fqs-4.2.726
M3 - Zeitschriftenaufsätze
AN - SCOPUS:3342987371
VL - 4
JO - Forum Qualitative Sozialforschung
JF - Forum Qualitative Sozialforschung
SN - 1438-5627
IS - 2
M1 - 18
ER -