Subjektivierung durch Normalisierung: Zur Aktualisierung eines poststrukturalistischen Konzepts

Research output: Contributions to collected editions/worksArticle in conference proceedingsResearchpeer-review

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Subjektivierung durch Normalisierung: Zur Aktualisierung eines poststrukturalistischen Konzepts. / Schrage, Dominik.
Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. ed. / Karl-Siegbert Rehberg. Vol. CD-ROM Campus Verlag, 2008. p. 4120-4129.

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Schrage, D 2008, Subjektivierung durch Normalisierung: Zur Aktualisierung eines poststrukturalistischen Konzepts. in K-S Rehberg (ed.), Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. vol. CD-ROM, Campus Verlag, pp. 4120-4129, Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Trier, Germany, 06.10.14. <https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-155104>

APA

Schrage, D. (2008). Subjektivierung durch Normalisierung: Zur Aktualisierung eines poststrukturalistischen Konzepts. In K.-S. Rehberg (Ed.), Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006 (Vol. CD-ROM, pp. 4120-4129). Campus Verlag. https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-155104

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Schrage D. Subjektivierung durch Normalisierung: Zur Aktualisierung eines poststrukturalistischen Konzepts. In Rehberg KS, editor, Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Vol. CD-ROM. Campus Verlag. 2008. p. 4120-4129

Bibtex

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keywords = "Soziologie",
author = "Dominik Schrage",
year = "2008",
language = "Deutsch",
isbn = "978-3-593-38440-5",
volume = "CD-ROM",
pages = "4120--4129",
editor = "Karl-Siegbert Rehberg",
booktitle = "Die Natur der Gesellschaft",
publisher = "Campus Verlag",
note = "37. Kongress der Deutschen Gesellschaft f{\"u}r Soziologie - DGS 2014 : Sterben und Tod als (ent-)routinisierte Krisen?, DGS 2014 ; Conference date: 06-10-2014 Through 10-10-2014",

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RIS

TY - CHAP

T1 - Subjektivierung durch Normalisierung

T2 - 37. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie - DGS 2014

AU - Schrage, Dominik

N1 - Conference code: 37

PY - 2008

Y1 - 2008

N2 - Die Bezeichnung 'Poststrukturalismus' ist ein Sammelbegriff, der recht heterogene französische Denkansätze der 1960er bis 1980er Jahre retrospektiv zusammenfasst, die sich selbst nicht so bezeichnet haben. In der deutschen Rezeption der 1970er und vor allem 1980er Jahre war das Label 'postmodernes Denken' ausschlaggebend, um die Arbeiten Derridas, Foucaults, Lyotards und anderer zu charakterisieren. Dabei stand nicht der Gegensatz des Poststrukturalismus zum Strukturalismus im Zentrum, sondern die Frage, ob es verantwortbar sei, auf die normative Kategorie des Subjekts zu verzichten. Während von Foucault und Derrida her die Historisierung bzw. Dekonstruktion des Subjekts zentral war, die Figur des Subjekts also auf die Gegenstandsseite der Untersuchung geschoben wurde, erkannten Gegner unterschiedlicher Provenienz genau darin eine Aufgabe aufklärerischer Prinzipien. Auf Seiten der Poststrukturalismus-Rezeption wiederum verband man mit der radikalen Infragestellung des Projekts der Moderne auch eine ideenpolitische Radikalität, das Projekt einer transgressiven, sowohl gegen die marxistische Orthodoxie als auch gegen die 'verwaltete Gesellschaft' gerichteten Vernunftkritik. Die deutsche Rezeption des Poststrukturalismus ist ohne die Postmoderne-Debatte überhaupt nicht zu verstehen. Der Vortrag versucht vor diesem Hintergrund eine Aktualisierung des Foucaultschen Konzepts der 'Subjektivierung durch Normalisierung'. 'Aktualisierung' soll dabei verstanden werden als die Frage danach, welche Argumente aus den poststrukturalistischen Entwürfen und der deutschen Postmoderne-Debatte zeitgebunden sind, sich also gegen eine unmittelbare Übernahme sperren, welche Argumente im Verlauf der Rezeptionsgeschichte innerhalb der Soziologie adaptiert (und dabei modifiziert) worden sind und welche aus dem Blick geratenen Argumente in einer Rückschau auf den Entstehungskontext des Poststrukturalismus wieder ins Spiel gebracht werden könnten. Mit dem Konzept der 'Subjektivierung durch Normalisierung' wird dabei ein klassisches Thema der Soziologie in einer von den poststrukturalistischen Subjekttheorien inspirierten Formulierung aufgegriffen und exemplarisch betrachtet.

AB - Die Bezeichnung 'Poststrukturalismus' ist ein Sammelbegriff, der recht heterogene französische Denkansätze der 1960er bis 1980er Jahre retrospektiv zusammenfasst, die sich selbst nicht so bezeichnet haben. In der deutschen Rezeption der 1970er und vor allem 1980er Jahre war das Label 'postmodernes Denken' ausschlaggebend, um die Arbeiten Derridas, Foucaults, Lyotards und anderer zu charakterisieren. Dabei stand nicht der Gegensatz des Poststrukturalismus zum Strukturalismus im Zentrum, sondern die Frage, ob es verantwortbar sei, auf die normative Kategorie des Subjekts zu verzichten. Während von Foucault und Derrida her die Historisierung bzw. Dekonstruktion des Subjekts zentral war, die Figur des Subjekts also auf die Gegenstandsseite der Untersuchung geschoben wurde, erkannten Gegner unterschiedlicher Provenienz genau darin eine Aufgabe aufklärerischer Prinzipien. Auf Seiten der Poststrukturalismus-Rezeption wiederum verband man mit der radikalen Infragestellung des Projekts der Moderne auch eine ideenpolitische Radikalität, das Projekt einer transgressiven, sowohl gegen die marxistische Orthodoxie als auch gegen die 'verwaltete Gesellschaft' gerichteten Vernunftkritik. Die deutsche Rezeption des Poststrukturalismus ist ohne die Postmoderne-Debatte überhaupt nicht zu verstehen. Der Vortrag versucht vor diesem Hintergrund eine Aktualisierung des Foucaultschen Konzepts der 'Subjektivierung durch Normalisierung'. 'Aktualisierung' soll dabei verstanden werden als die Frage danach, welche Argumente aus den poststrukturalistischen Entwürfen und der deutschen Postmoderne-Debatte zeitgebunden sind, sich also gegen eine unmittelbare Übernahme sperren, welche Argumente im Verlauf der Rezeptionsgeschichte innerhalb der Soziologie adaptiert (und dabei modifiziert) worden sind und welche aus dem Blick geratenen Argumente in einer Rückschau auf den Entstehungskontext des Poststrukturalismus wieder ins Spiel gebracht werden könnten. Mit dem Konzept der 'Subjektivierung durch Normalisierung' wird dabei ein klassisches Thema der Soziologie in einer von den poststrukturalistischen Subjekttheorien inspirierten Formulierung aufgegriffen und exemplarisch betrachtet.

KW - Soziologie

M3 - Aufsätze in Konferenzbänden

SN - 978-3-593-38440-5

VL - CD-ROM

SP - 4120

EP - 4129

BT - Die Natur der Gesellschaft

A2 - Rehberg, Karl-Siegbert

PB - Campus Verlag

Y2 - 6 October 2014 through 10 October 2014

ER -