Dass Wahlkampfspenden im politischen System der USA von großer Bedeutung sind, ist nicht erst seit den Präsidentschaftswahlen 2016 bekannt. Neu ist die Größenordnung an Geldern, die durch außenstehende Gruppen ohne Dokumentation in den Wahlkampf gegeben wurden. Nach Schätzungen des überparteilichen Center for Responsive Politics summierten sich diese Spenden zuletzt auf rund 43 Mio. US-Dollar. Angesichts von Gesamtausgaben für die Wahlkampffinanzierung von gut anderthalb Milliarden Dollar erscheint diese Summe unbedeutsam. Bemerkenswert ist indes, mit welcher Kontinuität dieses Geld bei Wahlen auf verschiedenen Ebenen in Bund, Teilstaaten und bei Richterwahlen eingesetzt wird, um den Wahlausgang zu beeinflussen.

Eine Spendergruppe, deren Namen hierbei oft erwähnt wird, sind die Gebrüder Charles und David Koch. Als Eigner eines gleichnamigen Industriekonglomerats mit Milliardenvermögen tragen diese seit den 1970er-Jahren ihre libertaristischen Vorstellungen in die öffentliche Debatte....