Exporte und Firmenerfolg: Welche Firmen profitieren wie vom internationalen Handel? Beitrag zur Tagung "Außenwirtschaft in Zeiten der Globalisierung - Möglichkeiten und Grenzen der statistischen Messung", Wiesbaden, 22./23. April 2008

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Exporte und Firmenerfolg: Welche Firmen profitieren wie vom internationalen Handel? Beitrag zur Tagung "Außenwirtschaft in Zeiten der Globalisierung - Möglichkeiten und Grenzen der statistischen Messung", Wiesbaden, 22./23. April 2008. / Wagner, Joachim.
Lüneburg: Institut für Volkswirtschaftslehre der Universität Lüneburg, 2008. (Working paper series in economics; No. 81).

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title = "Exporte und Firmenerfolg: Welche Firmen profitieren wie vom internationalen Handel?: Beitrag zur Tagung {"}Au{\ss}enwirtschaft in Zeiten der Globalisierung - M{\"o}glichkeiten und Grenzen der statistischen Messung{"}, Wiesbaden, 22./23. April 2008",
abstract = "Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass die exportierenden Firmen den nur f{\"u}r den Inlandsmarkt produzierenden Firmen in vieler Hinsicht {\"u}berlegen sind – sie sind im Durchschnitt gr{\"o}{\ss}er, produktiver und innovativer, und sie waren dies schon, bevor sie mit dem Export begonnen haben. Eine offene Frage ist, wie und in welchem Ma{\ss}e die Firmen dann vom Export profitieren. {\"O}konometrische Auswertungen auch der Basis von L{\"a}ngsschnittdaten von Firmen zeigen nur selten positive Auswirkungen der Exportaktivit{\"a}ten. Dies kann auch an den hierbei verwendeten Methoden liegen, denn ein Vergleich der exportierenden Firmen mit sich selbst in einer Situation ohne Export ist ja nicht m{\"o}glich. Eine direkte Befragung von Exporteuren kann hier neue Erkenntnisse bringen. Eine Befragung von exportierenden Firmen aus den IHK-Bezirken L{\"u}neburg- Wolfsburg und Stade zeigt, dass die Firmen sehr heterogen sind – nicht alle profitieren in gleicher Weise und in gleichem Ma{\ss}e vom Export. Gro{\ss}e positive Effekte finden sich bei mehr als der H{\"a}lfte der Firmen bezogen auf Wachstum, Kapazit{\"a}tsauslastung und Ertr{\"a}ge sowie bei rund 40 Prozent mit Bezug auf den Ausgleich inl{\"a}ndischer Konjunkturschwankungen. Umgekehrt sieht es bei den „Lerneffekten“ (Anregungen von Auslandskunden zur Verbesserung der Produkte; Steigerung der Produktivit{\"a}t als Reaktion auf h{\"o}heren Wettbewerbsdruck auf Auslandsm{\"a}rkten; bessere Einsch{\"a}tzung der eigenen Konkurrenzf{\"a}higkeit aufgrund von Kontakten mit Konkurrenten auf Auslandsm{\"a}rkten und daraus folgende entsprechende Reaktionen) aus – hier {\"u}berwiegen deutlich die Angaben wonach keine oder allenfalls geringe Effekte vorliegen. Was erkl{\"a}rt die in der Befragung festgestellten Unterschiede zwischen den Firmen in Bezug auf die Auswirkungen der Exportt{\"a}tigkeit? Als zentrales Ergebnis k{\"o}nnen wir festhalten, dass bis auf den Exportanteil am Umsatz keine der anderen betrachteten Firmeneigenschaften wie Gr{\"o}{\ss}e, Dauer der Exporterfahrung, Forschungs- und Entwicklungst{\"a}tigkeit oder Auslandsniederlassungen ausschlaggebend daf{\"u}r sind, ob eine Firma vom Export in verschiedener Hinsicht positiv beeinflusst wird oder nicht. Vom Export k{\"o}nnen also sehr unterschiedliche Firmen gleicherma{\ss}en profitieren, wobei tendenziell die Wahrscheinlichkeit daf{\"u}r, dass ein starker positiver Effekt zu beobachten ist, mit zunehmendem Anteil des Auslandsumsatzes am Umsatz ansteigt. Simulationsrechnungen mit den gesch{\"a}tzten Modellen zeigen hierbei: Wenn es Effekte des Exports gibt, dann werden diese in der Regel erst ab einem Exportanteil am Umsatz von mindestens 25 Prozent deutlich.",
keywords = "Volkswirtschaftslehre, Exporte, Firmenerfolg, Niedersachsen",
author = "Joachim Wagner",
note = "Literaturverz. S. 20 - 21 : Version: 18. M{\"a}rz 2008",
year = "2008",
language = "Deutsch",
series = "Working paper series in economics",
publisher = "Institut f{\"u}r Volkswirtschaftslehre der Universit{\"a}t L{\"u}neburg",
number = "81",
type = "WorkingPaper",
institution = "Institut f{\"u}r Volkswirtschaftslehre der Universit{\"a}t L{\"u}neburg",

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RIS

TY - UNPB

T1 - Exporte und Firmenerfolg: Welche Firmen profitieren wie vom internationalen Handel?

T2 - Beitrag zur Tagung "Außenwirtschaft in Zeiten der Globalisierung - Möglichkeiten und Grenzen der statistischen Messung", Wiesbaden, 22./23. April 2008

AU - Wagner, Joachim

N1 - Literaturverz. S. 20 - 21 : Version: 18. März 2008

PY - 2008

Y1 - 2008

N2 - Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass die exportierenden Firmen den nur für den Inlandsmarkt produzierenden Firmen in vieler Hinsicht überlegen sind – sie sind im Durchschnitt größer, produktiver und innovativer, und sie waren dies schon, bevor sie mit dem Export begonnen haben. Eine offene Frage ist, wie und in welchem Maße die Firmen dann vom Export profitieren. Ökonometrische Auswertungen auch der Basis von Längsschnittdaten von Firmen zeigen nur selten positive Auswirkungen der Exportaktivitäten. Dies kann auch an den hierbei verwendeten Methoden liegen, denn ein Vergleich der exportierenden Firmen mit sich selbst in einer Situation ohne Export ist ja nicht möglich. Eine direkte Befragung von Exporteuren kann hier neue Erkenntnisse bringen. Eine Befragung von exportierenden Firmen aus den IHK-Bezirken Lüneburg- Wolfsburg und Stade zeigt, dass die Firmen sehr heterogen sind – nicht alle profitieren in gleicher Weise und in gleichem Maße vom Export. Große positive Effekte finden sich bei mehr als der Hälfte der Firmen bezogen auf Wachstum, Kapazitätsauslastung und Erträge sowie bei rund 40 Prozent mit Bezug auf den Ausgleich inländischer Konjunkturschwankungen. Umgekehrt sieht es bei den „Lerneffekten“ (Anregungen von Auslandskunden zur Verbesserung der Produkte; Steigerung der Produktivität als Reaktion auf höheren Wettbewerbsdruck auf Auslandsmärkten; bessere Einschätzung der eigenen Konkurrenzfähigkeit aufgrund von Kontakten mit Konkurrenten auf Auslandsmärkten und daraus folgende entsprechende Reaktionen) aus – hier überwiegen deutlich die Angaben wonach keine oder allenfalls geringe Effekte vorliegen. Was erklärt die in der Befragung festgestellten Unterschiede zwischen den Firmen in Bezug auf die Auswirkungen der Exporttätigkeit? Als zentrales Ergebnis können wir festhalten, dass bis auf den Exportanteil am Umsatz keine der anderen betrachteten Firmeneigenschaften wie Größe, Dauer der Exporterfahrung, Forschungs- und Entwicklungstätigkeit oder Auslandsniederlassungen ausschlaggebend dafür sind, ob eine Firma vom Export in verschiedener Hinsicht positiv beeinflusst wird oder nicht. Vom Export können also sehr unterschiedliche Firmen gleichermaßen profitieren, wobei tendenziell die Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein starker positiver Effekt zu beobachten ist, mit zunehmendem Anteil des Auslandsumsatzes am Umsatz ansteigt. Simulationsrechnungen mit den geschätzten Modellen zeigen hierbei: Wenn es Effekte des Exports gibt, dann werden diese in der Regel erst ab einem Exportanteil am Umsatz von mindestens 25 Prozent deutlich.

AB - Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass die exportierenden Firmen den nur für den Inlandsmarkt produzierenden Firmen in vieler Hinsicht überlegen sind – sie sind im Durchschnitt größer, produktiver und innovativer, und sie waren dies schon, bevor sie mit dem Export begonnen haben. Eine offene Frage ist, wie und in welchem Maße die Firmen dann vom Export profitieren. Ökonometrische Auswertungen auch der Basis von Längsschnittdaten von Firmen zeigen nur selten positive Auswirkungen der Exportaktivitäten. Dies kann auch an den hierbei verwendeten Methoden liegen, denn ein Vergleich der exportierenden Firmen mit sich selbst in einer Situation ohne Export ist ja nicht möglich. Eine direkte Befragung von Exporteuren kann hier neue Erkenntnisse bringen. Eine Befragung von exportierenden Firmen aus den IHK-Bezirken Lüneburg- Wolfsburg und Stade zeigt, dass die Firmen sehr heterogen sind – nicht alle profitieren in gleicher Weise und in gleichem Maße vom Export. Große positive Effekte finden sich bei mehr als der Hälfte der Firmen bezogen auf Wachstum, Kapazitätsauslastung und Erträge sowie bei rund 40 Prozent mit Bezug auf den Ausgleich inländischer Konjunkturschwankungen. Umgekehrt sieht es bei den „Lerneffekten“ (Anregungen von Auslandskunden zur Verbesserung der Produkte; Steigerung der Produktivität als Reaktion auf höheren Wettbewerbsdruck auf Auslandsmärkten; bessere Einschätzung der eigenen Konkurrenzfähigkeit aufgrund von Kontakten mit Konkurrenten auf Auslandsmärkten und daraus folgende entsprechende Reaktionen) aus – hier überwiegen deutlich die Angaben wonach keine oder allenfalls geringe Effekte vorliegen. Was erklärt die in der Befragung festgestellten Unterschiede zwischen den Firmen in Bezug auf die Auswirkungen der Exporttätigkeit? Als zentrales Ergebnis können wir festhalten, dass bis auf den Exportanteil am Umsatz keine der anderen betrachteten Firmeneigenschaften wie Größe, Dauer der Exporterfahrung, Forschungs- und Entwicklungstätigkeit oder Auslandsniederlassungen ausschlaggebend dafür sind, ob eine Firma vom Export in verschiedener Hinsicht positiv beeinflusst wird oder nicht. Vom Export können also sehr unterschiedliche Firmen gleichermaßen profitieren, wobei tendenziell die Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein starker positiver Effekt zu beobachten ist, mit zunehmendem Anteil des Auslandsumsatzes am Umsatz ansteigt. Simulationsrechnungen mit den geschätzten Modellen zeigen hierbei: Wenn es Effekte des Exports gibt, dann werden diese in der Regel erst ab einem Exportanteil am Umsatz von mindestens 25 Prozent deutlich.

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