Erfolgsprädiktoren von Venture Capital Investments

Research output: Working paperWorking papers

Authors

Venture Capital Gesellschaften (VCGs) erzielen Renditen, indem sie Anteile an jungen Unternehmen kaufen und zu einem späteren Zeitpunkt verkaufen - im Idealfall ist das Unternehmen bis dahin etabliert und der Anteil dementsprechend ein Vielfaches mehr wert (Weitnauer, 2011; Gompers und Lerner, 2004). Diese Wunschvorstellung tritt allerdings nicht in allen Fällen ein, da etliche Portfoliounternehmen (PUs) auch insolvent gehen bzw. nicht wie erwartet wachsen. Das zeigt sich sowohl international (Rosenbusch et al., 2013; Nahata, 2008; Cochrane, 2005) als auch auf dem deutschen Markt (BVK 2011; FHP 2011). Dieses ist bedingt durch die meist hohe Unsicherheit zum Zeitpunkt der Investition, die sich einerseits aus der nicht vollkommenden Vorhersagbarkeit der Märkte und andererseits aus der nicht vollkommenden Vorhersagbarkeit der internen Geschäftsprozesse ergibt. Die möglichst große Reduzierung dieser summierten Unsicherheit spielt eine entscheidende Rolle für VCGs bei der Bewertung potentieller Investitionen (Davila et al., 2003; Hellmann und Puri, 2002; Gorman und Sahlman, 1989). Dafür werden teilweise komplexe Auswahlverfahren und -kriterien genutzt (Dautzenberger und Reger, 2010; Petty und Gruber, 2009; Zacharakis und Meyer, 2000; MacMillian et al., 1985; Tyebjee und Bruno, 1984), ohne jedoch die Investmentrisiken dadurch wesentlich begrenzen zu können. So erklärt es sich auch, dass der Stand der VC-Erfolgsfaktorenforschung nicht ausgereift ist. VC Investmentmanager berufen sich bei der Bewertung potenzieller Investitionen auf interne Vorgaben, eigene Erfahrungen und ihr „Bauchgefühl“ (Khan, 1987), doch fehlen übergreifende Modelle, die auf validen Daten der gesamten VC-Branche fußen. Anhaltspunkte können aus dem Bereich der Erfolgsfaktorenforschung junger Unternehmen gewonnen werden (Chen et al., 2009; Song et al., 2008; Lussier und Pfeifer, 2001; McDougall und Oviatt; 1996), doch stimmen in diesem Zusammenhang weder die Erfolgsvariablen (meist Wachstumswerte wie Umsatz, Mitarbeiter oder Gewinn) noch die Untersuchungsgruppe (eventuell spezielle Branchen oder Charakteristika, aber selten VC finanzierte Unternehmen) überein. Aus diesem Grund wird in diesem Beitrag explizit auf die Erfolgsprädiktoren von VC-Investitionen eingegangen. Die gängigen Erfolgsfaktoren junger Unternehmen aus den Bereichen Gründerperson, Gründungsunternehmen, Produkt und Markt werden speziell unter dem Gesichtspunkt von VC-Investitionen untersucht sowie um VC-spezifische Erfolgsprädiktoren erweitert und am VCG Exiterfolg als Erfolgsvariable gespiegelt (s. Darstellung 1). VC finanzierte PUs repräsentieren grundsätzlich eine besondere und erfolgsversprechende Untergruppen junger Unternehmen, da sie bereits von VCGs vorselektiert wurden und über das investierte Kapital hinaus zusätzlich verschiedene VCG-Ressourcen wie Managementerfahrung und Netzwerke nutzen können (Croce et al., 2013; Devigne et al., 2013; Large und Muegge, 2008; Streletzki und Schulte, 2013). Ausgangspunkt dieser Untersuchung sind die potenziellen Erfolgsprädiktoren zum Zeitpunkt der VC Erstrundenfinanzierung, die am späteren Exiterfolg der jeweiligen VCG gespiegelt werden. Im nächsten Abschnitt werden die theoretischen und empirischen Ergebnisse aus den Bereichen Gründer(team), dem Gründungsunternehmen, dem Produkt und dem Markt dargestellt und auf die spezielle Situation von VCG-finanzierten Unternehmen übertragen. Im dritten Abschnitt werden Methodik und Operationalisierung der Variablen vorgestellt, um im darauf folgenden Abschnitt die Ergebnisse der Untersuchung und ein Gesamtmodell zu präsentieren. Der Artikel schließt mit einer Diskussion und Schlussbetrachtung der Ergebnisse.
Original languageGerman
Place of PublicationLüneburg
PublisherInstitut für Betriebswirtschaftslehre der Universität Lüneburg
Number of pages36
Publication statusPublished - 12.2013

Documents

Recently viewed

Publications

  1. Public Finance and Post-Communist Party Development
  2. Disentangling the practice of landscape approaches
  3. Selecting methods for ecosystem service assessment
  4. Nachhaltige Unternehmensentwicklung im Mittelstand
  5. Frauen- und Männerbilder im Fernsehen der 90er Jahre
  6. "Occupational eMental Health" in der Lehrergesundheit
  7. Gelingensbedingungen von Schulentwicklungsprojekten
  8. Influence of family presence on expatriate outcomes
  9. Internet-Based Prevention of Depression in Employees
  10. Cultural Heritage and the Rejuvenation of Spa Towns
  11. Finance and Justice in Low-Carbon Energy Transitions
  12. Feministische Kommunikations- und Medienwissenschaft
  13. The Creative Potential of Multilingual Picturebooks
  14. A synthesis for everyone: 5 years of work in Romania
  15. Corporate Sustainability in International Comparison
  16. Institutional Perspectives on Digital Transformation
  17. An advanced measure of moral sensitivity in business
  18. The Integration of Wheelchair Users in Team Handball
  19. Family firm identity and capital structure decisions
  20. Zur motivatorischen Wirkung von Unternehmensvisionen
  21. Werte und Normen: Paradigmenwechsel im Bankmanagement?
  22. Der Belegschaftskultur-Ansatz und die Links-Volkskunde
  23. Berater für generationengerechte Assistenzsysteme (m/w)
  24. Nonlinear Dynamics of Reading and Text Comprehension
  25. “Re-connecting people and nature”: wrong term, wrong goal?
  26. Widening the evaluative space for ecosystem services
  27. Integrating methods for ecosystem service assessment
  28. Executive summary, conclusions, and policy implications
  29. Predicting individual plant performance in grasslands
  30. Der Klimawandel und die spanische Tourismuswirtschaft
  31. Conjectural variations equilibrium in a mixed duopoly