Das Eiablageverhalten des Großen Feuerfalters (Lycaena dispar rutilus) in der Kulturlandschaft Siebenbürgens, Rumänien

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Das Eiablageverhalten des Großen Feuerfalters (Lycaena dispar rutilus) in der Kulturlandschaft Siebenbürgens, Rumänien. / Höppner, Oliver; Loos, Jacqueline.
In: Oedippus, Vol. 37, 06.2020, p. 5-13.

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title = "Das Eiablageverhalten des Gro{\ss}en Feuerfalters (Lycaena dispar rutilus) in der Kulturlandschaft Siebenb{\"u}rgens, Rum{\"a}nien",
abstract = "Landwirtschaftliche Intensivierung f{\"u}hrte seit der Mitte des 20. Jahrhunderts in Europa zu einem massiven Verlust von Biodiversit{\"a}t. Auch Tagfalter, die als gute Indikatoren f{\"u}r den {\"o}kologisch hochwertigen Zustand von Kulturlandschaften gelten, sind von den Auswirkungen betroffen. Der Gro{\ss}e Feuerfalter (Lycaena dispar) ist eine in ihrem westeurop{\"a}ischen Teilareal gef{\"a}hrdete Tagfalterart aus der Familie der Bl{\"a}ulinge (Lepidoptera: Lycaenidae), deren Bestand in Osteuropa (der wie auch die meisten westeurop{\"a}ischen Vorkommen zur ssp.rutilusgeh{\"o}rt) jedoch bisher stabil zu sein scheint. Charakteristisch f{\"u}r den Falter ist seine enge Bindung an Ampfer-Arten (Rumexspp.), die als Wirtspflanzen f{\"u}r die Raupen dienen. In Siebenb{\"u}rgen in Rum{\"a}nien wurde bei-spielhaft f{\"u}r Osteuropa das Eiablageverhalten dieser Art auf insgesamt zw{\"o}lf verschiedenen agrarisch genutzten Fl{\"a}chen erforscht und Einflussfaktoren f{\"u}r seine Eiablage ermittelt. Geleitet von drei Hypothesen wurden die Bl{\"a}tter vonRumex-Pflanzen auf die Pr{\"a}senz von Eiern untersucht und Strukturmerkmale der Pflanze und der umgeben-den Landnutzung aufgenommen. Diese wurden mit Hilfe von Varianzanalyse sowie Regressionsanalysen auf ihren Zusammenhang untersucht. Auf acht der zw{\"o}lf Fl{\"a}chen wurden insgesamt 132 Eier an 71 Pflanzen gefunden. Hierbei konnten der ersten Generation 42 Eier auf 38 Pflanzen zu-geordnet werden. Die bevorzugte Eiablagepflanze f{\"u}r die er-ste Generation war Rumex obtusifoliusmit 26 Eiern. Als bisher noch nicht bekannte Eiablagepflanze wurde Rumex confertusnachgewiesen. Die H{\"o}he der Pflanzen und die Landnutzung als Ackerfl{\"a}che standen in einem signifikant positiven Zusammenhang zur Eiablage. Geeignete Ma{\ss}nahmen zur Aufrechterhaltung des Ausbreitungserfolges dieser Falterart sind die Beibehaltung einer extensiven und strukturreichen Landnutzung in Siebenb{\"u}rgen sowie die Offenhaltung von Fl{\"a}chen durch Mahd.",
keywords = "{\"O}kosystemforschung",
author = "Oliver H{\"o}ppner and Jacqueline Loos",
year = "2020",
month = jun,
language = "Deutsch",
volume = "37",
pages = "5--13",
journal = "Oedippus",
issn = "1436-5804",
publisher = "Pensoft Publishers Ltd.",

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RIS

TY - JOUR

T1 - Das Eiablageverhalten des Großen Feuerfalters (Lycaena dispar rutilus) in der Kulturlandschaft Siebenbürgens, Rumänien

AU - Höppner, Oliver

AU - Loos, Jacqueline

PY - 2020/6

Y1 - 2020/6

N2 - Landwirtschaftliche Intensivierung führte seit der Mitte des 20. Jahrhunderts in Europa zu einem massiven Verlust von Biodiversität. Auch Tagfalter, die als gute Indikatoren für den ökologisch hochwertigen Zustand von Kulturlandschaften gelten, sind von den Auswirkungen betroffen. Der Große Feuerfalter (Lycaena dispar) ist eine in ihrem westeuropäischen Teilareal gefährdete Tagfalterart aus der Familie der Bläulinge (Lepidoptera: Lycaenidae), deren Bestand in Osteuropa (der wie auch die meisten westeuropäischen Vorkommen zur ssp.rutilusgehört) jedoch bisher stabil zu sein scheint. Charakteristisch für den Falter ist seine enge Bindung an Ampfer-Arten (Rumexspp.), die als Wirtspflanzen für die Raupen dienen. In Siebenbürgen in Rumänien wurde bei-spielhaft für Osteuropa das Eiablageverhalten dieser Art auf insgesamt zwölf verschiedenen agrarisch genutzten Flächen erforscht und Einflussfaktoren für seine Eiablage ermittelt. Geleitet von drei Hypothesen wurden die Blätter vonRumex-Pflanzen auf die Präsenz von Eiern untersucht und Strukturmerkmale der Pflanze und der umgeben-den Landnutzung aufgenommen. Diese wurden mit Hilfe von Varianzanalyse sowie Regressionsanalysen auf ihren Zusammenhang untersucht. Auf acht der zwölf Flächen wurden insgesamt 132 Eier an 71 Pflanzen gefunden. Hierbei konnten der ersten Generation 42 Eier auf 38 Pflanzen zu-geordnet werden. Die bevorzugte Eiablagepflanze für die er-ste Generation war Rumex obtusifoliusmit 26 Eiern. Als bisher noch nicht bekannte Eiablagepflanze wurde Rumex confertusnachgewiesen. Die Höhe der Pflanzen und die Landnutzung als Ackerfläche standen in einem signifikant positiven Zusammenhang zur Eiablage. Geeignete Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Ausbreitungserfolges dieser Falterart sind die Beibehaltung einer extensiven und strukturreichen Landnutzung in Siebenbürgen sowie die Offenhaltung von Flächen durch Mahd.

AB - Landwirtschaftliche Intensivierung führte seit der Mitte des 20. Jahrhunderts in Europa zu einem massiven Verlust von Biodiversität. Auch Tagfalter, die als gute Indikatoren für den ökologisch hochwertigen Zustand von Kulturlandschaften gelten, sind von den Auswirkungen betroffen. Der Große Feuerfalter (Lycaena dispar) ist eine in ihrem westeuropäischen Teilareal gefährdete Tagfalterart aus der Familie der Bläulinge (Lepidoptera: Lycaenidae), deren Bestand in Osteuropa (der wie auch die meisten westeuropäischen Vorkommen zur ssp.rutilusgehört) jedoch bisher stabil zu sein scheint. Charakteristisch für den Falter ist seine enge Bindung an Ampfer-Arten (Rumexspp.), die als Wirtspflanzen für die Raupen dienen. In Siebenbürgen in Rumänien wurde bei-spielhaft für Osteuropa das Eiablageverhalten dieser Art auf insgesamt zwölf verschiedenen agrarisch genutzten Flächen erforscht und Einflussfaktoren für seine Eiablage ermittelt. Geleitet von drei Hypothesen wurden die Blätter vonRumex-Pflanzen auf die Präsenz von Eiern untersucht und Strukturmerkmale der Pflanze und der umgeben-den Landnutzung aufgenommen. Diese wurden mit Hilfe von Varianzanalyse sowie Regressionsanalysen auf ihren Zusammenhang untersucht. Auf acht der zwölf Flächen wurden insgesamt 132 Eier an 71 Pflanzen gefunden. Hierbei konnten der ersten Generation 42 Eier auf 38 Pflanzen zu-geordnet werden. Die bevorzugte Eiablagepflanze für die er-ste Generation war Rumex obtusifoliusmit 26 Eiern. Als bisher noch nicht bekannte Eiablagepflanze wurde Rumex confertusnachgewiesen. Die Höhe der Pflanzen und die Landnutzung als Ackerfläche standen in einem signifikant positiven Zusammenhang zur Eiablage. Geeignete Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Ausbreitungserfolges dieser Falterart sind die Beibehaltung einer extensiven und strukturreichen Landnutzung in Siebenbürgen sowie die Offenhaltung von Flächen durch Mahd.

KW - Ökosystemforschung

UR - https://www.ufz.de/export/data/10/241749_Oedippus_37_red.pdf

M3 - Zeitschriftenaufsätze

VL - 37

SP - 5

EP - 13

JO - Oedippus

JF - Oedippus

SN - 1436-5804

ER -