Arbeitszufriedenheit im Mittelstand - Erfolgsfaktor Gemeinschaft

Project: Transfer (R&D project)

Project participants

  • NNZ Industrielle Verpackungen GmbH
  • Ostfriesische Tee Gesellschaft Laurens Spethmann GmbH & Co.KG
  • Rudolf Sievers GmbH

Description

Die Arbeitsgruppe „Arbeitszufriedenheit im Mittelstand“ widmet sich der besonderen Arbeitsbeziehung in mittelständischen Unternehmen. Im Rahmen des Verbundes „Performance Management im Mittelstand“ soll am Institut für Mittelstandsforschung gemeinsam mit mittelständischen Unternehmen der Konvergenzregion Lüneburg der „Erfolgsfaktor Gemeinschaft“ analysiert und weiterentwickelt werden.

Aktuelle Forschungen beziehen sich häufig auf die besondere Einbindung von Mitarbeitenden als einen zentralen Erfolgsfaktor des Mittelstandes. Die Verbundenheit der Mitarbeitenden mit dem Unternehmen beeinflusst Arbeitszufriedenheit und Engagement positiv. In mittelständischen Unternehmen herrscht ein „Wir-Gefühl“, man arbeitet miteinander statt gegeneinander. Die Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter beruht auf Gegenseitigkeit und Reziprozität. Die Mitarbeiter setzen dabei nicht allein auf ökonomische, sondern vor allem auf soziale Anreize.

Ziel der Arbeitsgruppe ist es herauszufinden, wie der „Erfolgsfaktor Gemeinschaft“ konkret wirkt und wie er gestärkt werden kann. Da das mittelständische Unternehmen als soziales System gesehen wird, steht die Beziehungszufriedenheit (Zufriedenheit von Arbeitgeber und Arbeitnehmer im wechselseitigen Beeinflus-sungsprozess) im Fokus der Betrachtung. Die Arbeitsbeziehung in Organisationen wird gesehen als komplexes mehrseitiges Tauschverhältnis der beteiligten Akteure. Allein die Zufriedenstellung aller Akteure kann die Stabilität und somit das Überleben der Organisation gewährleisten. Gleichzeitig müssen die Interessen der Akteure nicht nur berücksichtigt, sondern auch in eine gemeinsame Richtung koordiniert werden, um den Organisationszweck erfüllen zu können. Grundlage hierzu ist die Überlegung, die Organisation als „gemeinsames Projekt“ aller Beteiligten zu begreifen.
Hieraus ergeben sich zwei Ziele, die in Wissenschaft und Praxis hohe Bedeutung haben. Einerseits soll ergründet werden, welche Faktoren und Mechanismen dazu führen, die Verbundenheit und somit auch die reziproke Zufriedenheit der beteiligten Akteure zu stärken. Aktuelle Forschungen am Institut für Mittel-standsforschung zu Arbeitszufriedenheit und Engagement in mittelständischen Unternehmen zeigen, dass die Verbundenheit der Mitarbeiter zum Unternehmen der zentrale Faktor ist, der Zufriedenheit und Engagement positiv beeinflusst. Besonderes Interesse verdient nicht zuletzt die Personalpolitik der Unternehmen. Dieser Faktor spielt bisher eine noch untergeordnete Rolle in der Wissenschaft, obwohl anzunehmen ist, dass gerade die grundsätzliche personalpolitische Orientierung (das soziale Gefüge) starken Einfluss auf die Bindung und Zufriedenheit der Mitarbeiter hat (und insbesondere in mittelständischen Unternehmen). Konkret soll in Kooperation mit den Unternehmen ermittelt werden, welche Personalpolitik diese verfolgen, wie die personalpolitische Orientierung auf die Verbundenheit der Mitarbeiter wirkt und durch welche Instrumente die Verbundenheit und Zufriedenheit der Mitarbeiter gestärkt werden kann.
Weiterhin soll aufgezeigt werden, dass der Faktor Gemeinschaft zu einer besonderen Form der Zufriedenheit und Verbundenheit führt. Mittelständische Unternehmen profitieren von einer besonderen Beziehung zu Kunden und Mitarbeitern, die in der Forschung bereits häufig thematisiert wurde. Derartige Beziehungen ergeben sich allerdings nicht zwangsläufig, sondern müssen gefördert und gepflegt werden.
Die Unternehmen profitieren von der Beteiligung am Projekt auf vielfache Weise. Durch den Austausch mit den Wissenschaftlern erhalten sie Einblick in neueste Forschungsergebnisse. Durch die gemeinsame Evaluation und Überarbeitung der Personalpolitik stärken die Unternehmen den Faktor Gemeinschaft. Außerdem werden den Unternehmen genaue Zusammenhänge zwischen aktuell genutzten personalwirtschaftlichen Instrumenten und dem Erfolgsfaktor Gemeinschaft aufgezeigt. Die Unternehmen erhalten daher Einblicke, wie sie ihre Instrumente gestalten sollten, um den Faktor Gemeinschaft weiter zu fördern.
Insgesamt leistet das Projekt einen Beitrag zur Erforschung der Besonderheiten der Arbeitsbeziehung in mittelständischen Unternehmen. Durch die Verbesserung der Zusammenarbeit in den Unternehmen wird deren wirtschaftliche Situation gestärkt und die Unternehmen können sich als attraktiver Arbeitgeber am Markt positionieren.
StatusActive
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