Sommerakademie der Studienstiftung des deutschen Volkes 2014
Activity: Participating in or organising an academic or articstic event › External workshops, courses, seminars › Education
Ulrike Steierwald - Speaker
Sommerakademie der Studienstiftung des deutschen Volkes, Schloss Neubeuern, 04.08. - 16.08.2014
Wenn wir davon ausgehen, dass alle Erzählungen – textuelle, bildliche oder theatrale – Konfigurationen sind, also physiologische oder psychologische Entitäten im Raum ent- werfen, bleibt die Frage spannend, wie sie dies in der Relation ‘Körper’ und ‘Identität’ modellieren. Dabei spiegelt das Verhältnis von Körper und Raum deren gegenseitige se- miotische und kulturelle Bedingtheit. Seit geraumer Zeit sind Körper, Raum und Identität in der narrativen Ästhetik im Fokus kulturtheoretischer Fragestellungen. Nachdem sie zu- nächst in den Bewegungskünsten Theater, Tanz, Film und auch in den Bildwissenschaften im Mittelpunkt standen, wurden sie in den letzten Jahren für produktions- und rezepti- onsästhetische Studien der Literaturwissenschaft relevant. In Rekurs auf Erich Auerbach und Paul Ricœur wird das Konzept der ‘figura’ und ‘configuration’ auch für eine erneu- erte Erzähltheorie interessant. Dabei ist das Phänomen der Selbstbezüglichkeit einerseits Garant für Verkörperungen, andererseits werden die Erzählungen gerade durch die unab- schließbare Reflexion solcher Selbst-Entwürfe und ihr potenzielles Scheitern angetrieben. So lauert in der Behauptung der physiologischen Einheit ‘Mensch’ immer schon die Kon- figuration von deren Widerpart: die Puppe, der Automat, die Gestaltwerdung des künstli- chen Menschen. Für alle ‘Figuren’ gilt: Jede Körperlichkeit ist der Disponierung und Ver- fügung, der Zerstörung bzw. Sterblichkeit ausgesetzt.
Wenn wir davon ausgehen, dass alle Erzählungen – textuelle, bildliche oder theatrale – Konfigurationen sind, also physiologische oder psychologische Entitäten im Raum ent- werfen, bleibt die Frage spannend, wie sie dies in der Relation ‘Körper’ und ‘Identität’ modellieren. Dabei spiegelt das Verhältnis von Körper und Raum deren gegenseitige se- miotische und kulturelle Bedingtheit. Seit geraumer Zeit sind Körper, Raum und Identität in der narrativen Ästhetik im Fokus kulturtheoretischer Fragestellungen. Nachdem sie zu- nächst in den Bewegungskünsten Theater, Tanz, Film und auch in den Bildwissenschaften im Mittelpunkt standen, wurden sie in den letzten Jahren für produktions- und rezepti- onsästhetische Studien der Literaturwissenschaft relevant. In Rekurs auf Erich Auerbach und Paul Ricœur wird das Konzept der ‘figura’ und ‘configuration’ auch für eine erneu- erte Erzähltheorie interessant. Dabei ist das Phänomen der Selbstbezüglichkeit einerseits Garant für Verkörperungen, andererseits werden die Erzählungen gerade durch die unab- schließbare Reflexion solcher Selbst-Entwürfe und ihr potenzielles Scheitern angetrieben. So lauert in der Behauptung der physiologischen Einheit ‘Mensch’ immer schon die Kon- figuration von deren Widerpart: die Puppe, der Automat, die Gestaltwerdung des künstli- chen Menschen. Für alle ‘Figuren’ gilt: Jede Körperlichkeit ist der Disponierung und Ver- fügung, der Zerstörung bzw. Sterblichkeit ausgesetzt.
04.08.2014 → 16.08.2014
Sommerakademie der Studienstiftung des deutschen Volkes 2014
Event
Sommerakademie der Studienstiftung des deutschen Volkes 2014 : Körper – Raum – Identität
04.08.14 → 16.08.14
Schloss Neubeuern, GermanyEvent: Seminar