Plastizität
Publikation: Beiträge in Sammelwerken › Aufsätze in Sammelwerken › Forschung
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Handbuch Pädagogische Anthropologie. Hrsg. / Christoph Wulf; Jörg Zirfas. Wiesbaden: Springer VS, 2014. S. 135-145.
Publikation: Beiträge in Sammelwerken › Aufsätze in Sammelwerken › Forschung
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RIS
TY - CHAP
T1 - Plastizität
AU - Althans, Birgit
PY - 2014
Y1 - 2014
N2 - Der Begriff der menschlichen „Plastizität“ scheint nicht nur mit dem deutschen klassizistischen Bildungsbegriff eng verknüpft, sondern lässt sich, wie Christian Rittelmeyer in seiner Geschichte des Bildungstriebs (Rittelmeyer 2012) zeigt, in seiner abendländischen Begriffsgeschichte bis zu Platon und seinem Begriff „euplastos“ (altgr.: bildsam, bildsamer Mensch) zurückverfolgen. Allerdings wurde in der Antike besonders die plastische Formbarkeit des zu erziehenden Menschen – analog zur Gestaltung einer Skulptur – betont, die sich jedoch auch in den Texten der angelsächsischen Aufklärung wiederfinden lässt: John Locke beschrieb in seinen „Thoughts Concerning Education“ (1692) den Educanden als analog dem „beliebig zu bildenden und zu formenden“ Wachs. Sein Schüler Anthony Ashley Shaftesbury übertrug das Konzept der Bildsamkeit (to form und formation) auf Prozesse der Selbstbildung („inner form“), die 1738 in der deutschen Fassung – und vor der Ausformulierung des deutschen Bildungsbegriffs – mit „bilden“ und „Bildung“ übersetzt wurde. Für Shaftesbury war dabei wichtig, dass mit der Ausformung der äußeren Gestalt auch die „inward form“ der Seele zum Ausdruck kam (Horlacher 2011, S. 29 ff.).
AB - Der Begriff der menschlichen „Plastizität“ scheint nicht nur mit dem deutschen klassizistischen Bildungsbegriff eng verknüpft, sondern lässt sich, wie Christian Rittelmeyer in seiner Geschichte des Bildungstriebs (Rittelmeyer 2012) zeigt, in seiner abendländischen Begriffsgeschichte bis zu Platon und seinem Begriff „euplastos“ (altgr.: bildsam, bildsamer Mensch) zurückverfolgen. Allerdings wurde in der Antike besonders die plastische Formbarkeit des zu erziehenden Menschen – analog zur Gestaltung einer Skulptur – betont, die sich jedoch auch in den Texten der angelsächsischen Aufklärung wiederfinden lässt: John Locke beschrieb in seinen „Thoughts Concerning Education“ (1692) den Educanden als analog dem „beliebig zu bildenden und zu formenden“ Wachs. Sein Schüler Anthony Ashley Shaftesbury übertrug das Konzept der Bildsamkeit (to form und formation) auf Prozesse der Selbstbildung („inner form“), die 1738 in der deutschen Fassung – und vor der Ausformulierung des deutschen Bildungsbegriffs – mit „bilden“ und „Bildung“ übersetzt wurde. Für Shaftesbury war dabei wichtig, dass mit der Ausformung der äußeren Gestalt auch die „inward form“ der Seele zum Ausdruck kam (Horlacher 2011, S. 29 ff.).
KW - Erziehungswissenschaften
KW - Literaturwissenschaft
KW - Kulturwissenschaften allg.
U2 - 10.1007/978-3-531-18970-3_11
DO - 10.1007/978-3-531-18970-3_11
M3 - Aufsätze in Sammelwerken
SN - 978-3-531-18166-0
SP - 135
EP - 145
BT - Handbuch Pädagogische Anthropologie
A2 - Wulf, Christoph
A2 - Zirfas, Jörg
PB - Springer VS
CY - Wiesbaden
ER -