Parlamentarismus
Publikation: Beiträge in Sammelwerken › Aufsätze in Sammelwerken › Forschung
Standard
Handwörterbuch zur politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland. Hrsg. / Martin Greiffenhagen; Sylvia Greiffenhagen; Katja Neller. 2. Aufl. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 2002. S. 308-313.
Publikation: Beiträge in Sammelwerken › Aufsätze in Sammelwerken › Forschung
Harvard
APA
Vancouver
Bibtex
}
RIS
TY - CHAP
T1 - Parlamentarismus
AU - Thaysen, Uwe
N1 - © 2002 Westdeutscher Verlag GmbH, Wiesbaden
PY - 2002/1/1
Y1 - 2002/1/1
N2 - Die pK der BRD wurde noch 1969, zwanzig Jahre nach dem zweiten Anlauf eines parlamentarischen Regierungssystems in Deutschland also, als „parlamentarismus-indifferent“(Euchner) charakterisiert. Dieses Urteil wird — bezogen u.a. auf → Regierung, Abgeordnete, das Parlament als Ganzes (→ Politiker/Politische Klasse), die → öffentliche Meinung — von der politischen Wissenschaft auch weitere dreißig Jahre später in unterschiedlichen Versionen noch wiederholt. Die Kriterien der Einschätzung sind jedoch zumeist unklar, manchmal offenkundig unzutreffend, jedenfalls nur selten inhaltlich und methodisch abgesichert. Gerade im Blick auf die historische Entwicklung einer möglichen spezifisch deutschen Parlamentarismus-Kultur (→ Politische Traditionen) ist zudem vorab zu warnen vor idealistischer Überschätzung der Möglichkeiten, Parlamentarismus (P.) von geistesgeschichtlichen bzw. kulturellen Prinzipien her zu begründen oder gar alltäglich zu praktizieren. Am angelsächsischen Beispiel läßt sich vorzüglich die Entwicklung der verschiedensten ideellen und verfassungsrechtlichen Prinzipien des P. (Petition, Repräsentation, Steuerbewilligung, Mehrheitsherrschaft und Minderheitenschutz (→ Minderheiten/Randgruppen), Gesetzgebung und Wahl, institutionalisierte Opposition und Regierungswechsel (→ Regierung/Regierungsmehrheit/Opposition)) aus ökonomischen Interessen- und gesellschaftlichen Stärkepositionen erklären. No taxation without representation!
AB - Die pK der BRD wurde noch 1969, zwanzig Jahre nach dem zweiten Anlauf eines parlamentarischen Regierungssystems in Deutschland also, als „parlamentarismus-indifferent“(Euchner) charakterisiert. Dieses Urteil wird — bezogen u.a. auf → Regierung, Abgeordnete, das Parlament als Ganzes (→ Politiker/Politische Klasse), die → öffentliche Meinung — von der politischen Wissenschaft auch weitere dreißig Jahre später in unterschiedlichen Versionen noch wiederholt. Die Kriterien der Einschätzung sind jedoch zumeist unklar, manchmal offenkundig unzutreffend, jedenfalls nur selten inhaltlich und methodisch abgesichert. Gerade im Blick auf die historische Entwicklung einer möglichen spezifisch deutschen Parlamentarismus-Kultur (→ Politische Traditionen) ist zudem vorab zu warnen vor idealistischer Überschätzung der Möglichkeiten, Parlamentarismus (P.) von geistesgeschichtlichen bzw. kulturellen Prinzipien her zu begründen oder gar alltäglich zu praktizieren. Am angelsächsischen Beispiel läßt sich vorzüglich die Entwicklung der verschiedensten ideellen und verfassungsrechtlichen Prinzipien des P. (Petition, Repräsentation, Steuerbewilligung, Mehrheitsherrschaft und Minderheitenschutz (→ Minderheiten/Randgruppen), Gesetzgebung und Wahl, institutionalisierte Opposition und Regierungswechsel (→ Regierung/Regierungsmehrheit/Opposition)) aus ökonomischen Interessen- und gesellschaftlichen Stärkepositionen erklären. No taxation without representation!
KW - Politikwissenschaft
KW - Parlamentarismus
UR - https://www.mendeley.com/catalogue/dc530c96-dc70-31d4-a6a7-7887d7e3c5bb/
U2 - 10.1007/978-3-322-80358-0_57
DO - 10.1007/978-3-322-80358-0_57
M3 - Aufsätze in Sammelwerken
SN - 3531132091
SN - 9783531132099
SN - 978-3-322-80359-7
SP - 308
EP - 313
BT - Handwörterbuch zur politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland
A2 - Greiffenhagen, Martin
A2 - Greiffenhagen, Sylvia
A2 - Neller, Katja
PB - Westdeutscher Verlag
CY - Wiesbaden
ER -