Nature Views and Sustainability in Rural Research: A Review
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Das Team des Forschungsprojekts „PoNa – Politiken der Naturgestaltung. Ländliche Entwicklung und Agro-Gentechnik zwischen Kritik und Vision“ richtet sein Interesse auf zwei Politikfelder (Ländliche Entwicklung und Gentechnik in der Landwirtschaft), die international insbesondere in den Rural Studies respektive der Rural Sociology analysiert und diskutiert wurden. PoNa ist als komparatives, deutsch-polnisches Forschungsvorhaben organisiert. In diesem Paper wird daher untersucht, inwieweit PoNa von den Befunden und Debatten dieser Disziplin für die eigene komparative Forschungsarbeit profitieren kann, als auch ihre Befunde in die bereits vorhandenen theoretischen Diskurse einbringen kann.
In Kapitel 1 des vorliegenden Papers werden Veränderungen der theoretischen Sicht auf gesellschaftliche Natur, wie sie sich innerhalb der Rural Sociology innerhalb der letzten Jahrzehnte vollzogen haben, beschrieben. In der Nachkriegszeit war Natur eher ein „takenfor-granted aspect of rural life rather than a formal subject of analysis“ (Castree/ Braun 2006:162). Seit den siebziger Jahren ist Natur mehr und mehr in das Zentrum des theoretischen Denkens gerückt worden. Der Wandel des Denkens in der Rural Sociology vollzog sich
parallel zu den sich ebenfalls wandelnden theoretischen Strömungen innerhalb der Sozialwissenschaften wie dem kritischen Materialismus, dem Konstruktivismus bis hin zu relationalen Ansätzen.
Die theoretischen Reflektionen zu dem, was das Land und was ländlich ist, sind innerhalb der Rural Sociology immer von zentraler Bedeutung. Land und Natur sind eng miteinander verbundene Konzepte. Entsprechend haben die Revisionen des Naturverständnisses innerhalb der Rural Sociology auch die Debatten um die Natur des Ländlichen neu befruchtet. Dies wird in Kapitel 2 beleuchtet.
Nachhaltigkeit ist ein Konzept, das mit dem Wandel des Verständnisses gesellschaftlicher Naturverhältnisse eine herausragende Bedeutung auch in der ländlichen Soziologie erlangt und zugleich auch die Kernfragestellung der Disziplin verändert hat. Diese wird in Kapitel 3 mit Hilfe der von Fred Buttel vorgeschlagenen Unterscheidung von „greening“ und „environmentalisation“ analysiert und bezüglich der Themen Nachhaltigkeitsdiskurs, (Agrar-)Wissenschaft und Technologie sowie Strategien nachhaltiger ländlicher Entwicklung kurz diskutiert. Greening beschreibt in diesem Zusammenhang den Bedeutungsgewinn, den umweltbezogene Symboliken und Forderungen in gesellschaftlichen Diskursen bieten, während environmentalisation die konkreten Verankerungen dieser Forderungen in gesellschaftlichen Institutionen bezeichnet (vgl. Buttel 1992: 2).
Ein weiteres Themengebiet, dass sich in diesem Zusammenhang im disziplinären Kontext der Rural Sociology in den 1990er Jahren entfaltet hat, ist die Frage nach den Beziehungen zwischen Konsum und Produktion von Lebensmitteln. In Kapitel 4 wird in einem kurzen Abriss die Entwicklung dieses Themengebietes ausgehend von einer politischen Ökonomie der Landwirtschaft, wie sie in den 1980er Jahren formuliert wurde, bis hin zu der Anwendung der Akteur-Netzwerk Theorie (ANT) in den vergangenen Jahren skizziert.
Das letzte Kapitel fasst die Hauptentwicklungen der ländlichen Soziologie in Bezug auf die genannten Themen zusammen. Es werden Ansatzpunkte aufgezeigt, wie diese Entwicklungen in der in PoNa angelegten, komparativen Analyse von Polen und Deutschland berücksichtigt werden können. Zuletzt wird dargelegt, welche Perspektiven sozial-ökologische Forschung allgemein für die ländliche Soziologie in Polen und Deutschland aufzeigen kann.
In Kapitel 1 des vorliegenden Papers werden Veränderungen der theoretischen Sicht auf gesellschaftliche Natur, wie sie sich innerhalb der Rural Sociology innerhalb der letzten Jahrzehnte vollzogen haben, beschrieben. In der Nachkriegszeit war Natur eher ein „takenfor-granted aspect of rural life rather than a formal subject of analysis“ (Castree/ Braun 2006:162). Seit den siebziger Jahren ist Natur mehr und mehr in das Zentrum des theoretischen Denkens gerückt worden. Der Wandel des Denkens in der Rural Sociology vollzog sich
parallel zu den sich ebenfalls wandelnden theoretischen Strömungen innerhalb der Sozialwissenschaften wie dem kritischen Materialismus, dem Konstruktivismus bis hin zu relationalen Ansätzen.
Die theoretischen Reflektionen zu dem, was das Land und was ländlich ist, sind innerhalb der Rural Sociology immer von zentraler Bedeutung. Land und Natur sind eng miteinander verbundene Konzepte. Entsprechend haben die Revisionen des Naturverständnisses innerhalb der Rural Sociology auch die Debatten um die Natur des Ländlichen neu befruchtet. Dies wird in Kapitel 2 beleuchtet.
Nachhaltigkeit ist ein Konzept, das mit dem Wandel des Verständnisses gesellschaftlicher Naturverhältnisse eine herausragende Bedeutung auch in der ländlichen Soziologie erlangt und zugleich auch die Kernfragestellung der Disziplin verändert hat. Diese wird in Kapitel 3 mit Hilfe der von Fred Buttel vorgeschlagenen Unterscheidung von „greening“ und „environmentalisation“ analysiert und bezüglich der Themen Nachhaltigkeitsdiskurs, (Agrar-)Wissenschaft und Technologie sowie Strategien nachhaltiger ländlicher Entwicklung kurz diskutiert. Greening beschreibt in diesem Zusammenhang den Bedeutungsgewinn, den umweltbezogene Symboliken und Forderungen in gesellschaftlichen Diskursen bieten, während environmentalisation die konkreten Verankerungen dieser Forderungen in gesellschaftlichen Institutionen bezeichnet (vgl. Buttel 1992: 2).
Ein weiteres Themengebiet, dass sich in diesem Zusammenhang im disziplinären Kontext der Rural Sociology in den 1990er Jahren entfaltet hat, ist die Frage nach den Beziehungen zwischen Konsum und Produktion von Lebensmitteln. In Kapitel 4 wird in einem kurzen Abriss die Entwicklung dieses Themengebietes ausgehend von einer politischen Ökonomie der Landwirtschaft, wie sie in den 1980er Jahren formuliert wurde, bis hin zu der Anwendung der Akteur-Netzwerk Theorie (ANT) in den vergangenen Jahren skizziert.
Das letzte Kapitel fasst die Hauptentwicklungen der ländlichen Soziologie in Bezug auf die genannten Themen zusammen. Es werden Ansatzpunkte aufgezeigt, wie diese Entwicklungen in der in PoNa angelegten, komparativen Analyse von Polen und Deutschland berücksichtigt werden können. Zuletzt wird dargelegt, welche Perspektiven sozial-ökologische Forschung allgemein für die ländliche Soziologie in Polen und Deutschland aufzeigen kann.
Originalsprache | Englisch |
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Erscheinungsort | Lüneburg |
Verlag | Leuphana Universität Lüneburg |
Anzahl der Seiten | 43 |
Publikationsstatus | Erschienen - 2011 |
- Nachhaltigkeitswissenschaft - Ländliche Entwicklung, Naturverständnisse, Polen