Risikokultur im Kontext von Klimawandel und Extremwetterereignissen: Kommunikation und Repräsentation von Risiken am Beispiel extremer Hochwasserereignisse.

Projekt: Forschung

Projektbeteiligte

Beschreibung

Ziel
Das Projekt möchte lokalspezifische Risikokulturen im Verbundvorhaben "Integriertes Hochwasserrisikomanagement in einer individualisierten Gesellschaft" (INNIG) spezifizieren. Analysiert werden sollen die Beziehungen zwischen den Risikokommunikations-Aktivitäten professioneller Akteure, der Medienberichterstattung sowie den Risikorepräsentationen der Bevölkerung zum Thema Hochwasser vergleichend in Hamburg und Bremen. Das Projekt leistet damit sowohl einen Beitrag zur problembezogenen Weiterentwicklung sozialwissenschaftlicher Risikoforschung als auch zum kontextspezifischen Handlungs- und Orientierungswissen für die Konzept-Entwicklung eines integrierten Hochwasserrisikomanagements und einer Informationsplattform zur Risikokommunikation.

Problemstellung
Dem Vorhaben liegt die Annahme zu Grunde, dass die öffentliche Kommunikation über Risiken und Restrisiken von extremen Hochwassern aufgrund der Alltagsferne dieser Ereignisse zentral ist für die Risikowahrnehmung und die Bildung von Risikorepräsentationen. Auf diesen wiederum gründen sich Handlungsbereitschaften der Bürger. Die medien-vermittelte öffentliche Kommunikation stellt aus dieser Perspektive eine wichtige Voraussetzung für die Beteiligung der Bevölkerung am gesellschaftlichen Risikomanagement dar. Als Erweiterung der stärker (sozial-) psychologisch orientierten Risikowahrnehmungsforschung zielt die soziologische Analyse der Risikokultur auf die Bedeutung von Risikokommunikationsaktivitäten verantwortlicher Institutionen sowie der lokalen Medienberichterstattung für die Risikowahrnehmung und -repräsentation von Bürgern in bestimmten sozialen Kontexten - hier am Beispiel von Hamburg und Bremen.

Kurzbeschreibung
Das Arbeitsprogramm umfasst drei Teilstudien: Der soziale Kontext wird erfasst über eine inhaltsanalytische Auswertung von Risikokommunikations-Dokumenten. Diese werden aus der auf Hochwasser bezogenen Berichterstattung von Zeitungen gewonnen. Die Risikorepräsentation und Handlungsbereitschaft der Bevölkerung wird über eine repräsentative Meinungsumfrage in beiden Städten erhoben. Die soziale Beurteilung von Risikoinformationen und Kommunikationskanälen wird in Fokusgruppen in Bremen eruiert. Aus den Analysen sollen schließlich Empfehlungen zur Optimierung der öffentlichen Risikokommunikation als ein Aspekt des Hochwasserrisikomanagements abgeleitet werden. Kooperation: Das Forschungsprojekt ist Teil des Verbundvorhabens „Integriertes Hochwasserrisikomanagement in einer individualisierten Gesellschaft (INNIG)“. Kooperationspartner sind: Dr. Michael Schirmer, Institut für Ökologie und Evolutionsbiologie, Universität Bremen (Projektkoordinator) Dr. Bastian Schuchardt, BioConsult GmbH, Bremen (Projektkoordinator) Prof. Dr. Klaus Zimmermann, Universität Hannover, Franzius-Institut für Wasserbau und Küsteningenieurwesen Dr. Thomas Martens, Institut für Psychologie, Universität Bremen Prof. Dr. Hellmuth Lange, artec – Forschungszentrum Nachhaltigkeit, Universität Bremen
AkronymINNIG
StatusAbgeschlossen
Zeitraum01.02.0531.12.06