Den Himmel anheben: Praktiken zu einem alternativen Erhalt der Welten

Projekt: Dissertationsprojekt

Projektbeteiligte

Beschreibung

Wie werden wir zu Himmelshebenden? Der indigenen Kosmologie der Yanomami zufolge endeten zwei Welten vor dieser Welt mit dem Einsturz des Himmels. Ich behaupte, dass diese Welt, die am Rande der ökologischen Verwüstung steht, von Praktiken und Praktizierenden lernen muss, die seit langer Zeit in einer Weise mit der Natur umgehen, die „The Understanding“ (Ferreira da Silva 2016) immer wieder zu zerstören versucht.

Im Dialog mit dekolonialen Theoretiker*innen aus dem Globalen Süden und den „doings“ (Muñoz 2009) von Künstler*innen aus Brasilien liegt mein Interesse darin, Praktiken aufzuzeigen, die jenseits der Dichotomie von Mensch und Natur agieren und insgesamt eine „Ökologie der Praktiken“ (Stengers 2005) bilden. Meine Untersuchung geht von der erwähnten indigenen Kosmologie aus und sucht nach Beispielen, die als Himmelsheber fungieren: künstlerische Praktiken einerseits, die andere Arten des Seins in und mit der Natur ermöglichen, meine eigene Praxis als forschender Künstler und Kurator andererseits.

Ein prägnantes Beispiel für einen Künstler und Aktivisten, der mein Argument unterstreicht, ist Abdias Nascimento (1914-2011). Seine politischen, performativen und künstlerischen Praktiken aus den 1940er bis 2000er Jahren haben nicht nur den Boden für das Aufblühen nicht-normativer (?), nicht-weißer Künstler*innen in der brasilianischen Kulturszene bereitet, sondern waren und bleiben wesentlich für einen Emanzipationsprozess durch das Erschaffen anderer Realitäten.
StatusLaufend
Zeitraum01.10.22 → …

Dokumente

  • Poster

    1,12 MB, PDF-Dokument

    17.05.24