Körperpflege-Produkte als Quelle für Spurenschadstoffe in Grauwasser - Identifizierung, Quantifizierung und Vor-Ort-Behandlung.

Projekt: Forschung

Projektbeteiligte

  • Olsson, Oliver (Wissenschaftliche Projektleitung)
  • Kümmerer, Klaus (Wissenschaftliche Projektleitung)
  • Friedler, Eran (Partner*in)
  • Dubwoski, Yael (Wissenschaftliche Projektleitung)
  • Jentzsch, Franziska (Projektmitarbeiter*in)

Beschreibung

Niedersächsisch-israelische Gemeinschaftsvorhaben. -This joint research project was financially supported by the State of Lower Saxony, Hannover, Germany-

Dezentralisierte Grauwasseraufbereitung und –wiederverwendung kann den heimischen Wasserverbrauch reduzieren und daher zu einer nachhaltigeren Nutzung von Wasser in städtischen Regionen besonders in semiariden Gebieten aber auch in wasserreichen Regionen beitragen. Grauwasser (GW) kann Schadstoffe aus Waschmitteln, Kosmetikartikeln, anderen Reinigungsmitteln und Arzneimittelwirkstoffe enthalten sowie krankheiterregende Mikroorganismen. Während hygienischer, ästhetischer und „klassischer“ Wasserqualität (z.B. organische Fracht, Nährstoffe und Salze) von GW große Aufmerksamkeit geschenkt wurde, wurde das Vorkommen von Spurenschadstoffen wie z.B. Arzneimittelwirkstoffen und deren Verhalten während der Grauwasseraufbereitung weitgehend vernachlässigt. Nicht alle Spurenschadstoffe, die in GW vorkommen, können mit klassischen biologischen Methoden (aerob oder anaerob) entfernt werden sondern brauchen andere Techniken wie Adsorption an Aktivkohle oder erweiterte Oxidation mit Ozon, Wasserstoffperoxid (H2O2), oder Vakuum-Ultraviolette Bestrahlung (V-UV).
Da die GW Aufbereitung vor Ort effektiv, günstig und einfach zu unterhalten sein sollte sowie einen geringen Ressourcenbedarf haben sollte, ist eine Nachbehandlung durch Zugabe von Chemikalien (die den Aufbereitungsprozess verkomplizieren) normalerweise nicht durchführbar. Aktivkohle, die regelmäßig ausgetauscht werden muss, oder Ozon und H2O2 die einen Speicher (Ozon) und eine Dosierungsvorrichtung vor Ort (H2O2) nach sich ziehen, entsprechen diesen Vorgaben nicht.
Das Ziel des beantragten Projekts ist die Entwicklung und Untersuchung einer kombinierten V-UV / UV-C Bestrahlung für eine gleichzeitige erweiterte Oxidation von ausgewählten Spurenschadstoffen und Desinfektion von GW-Abwasser.
Das Projekt beinhaltet eine Analyse zur Effizienz der kombinierten Verfahrens hinsichtlich des Abbaus bzw. der Mineralisierung der gewählten repräsentativen Spurenschafstoffe sowie eine Charakterisierung ihrer Transformationsprodukte, von denen einige persistent in der Umwelt sein und/oder negative Effekte hervorrufen können. Insbesondere zur Thematik entstehender Transformationsprodukte infolge der gewählten Verfahrensanwendung ist generell noch zu wenig bekannt und es besteht noch großer Forschungsbedarf. Die Effizienz der Desinfektion der kombinierten Prozesse (beide UV-Bereiche einzeln sowie der kombinierte Effekt) wird ebenfalls untersucht werden. Basierend auf diesen Resultaten wird die Nachhaltigkeit des entwickelten Nachbehandlungsprozesses für Grauwasser bewertet.
AkronymMicropollutants in Greywater
StatusAbgeschlossen
Zeitraum03.12.1231.07.16